Freiheitskämpfer in Deutschland - eine Polemik
Manch einem ist es ihm egal, wenn im Kaufhaus, bei Google und im Innenministerium seine Daten, Körpermerkmale, Bewegungs- und sonstigen Profile gesammelt, gerastert und ausgewertet werden. Seine Freiheit, so meint er, würde ja nicht darunter leiden, habe er doch nichts zu verbergen.
Da hat er ja auch recht: wer immer tut, was man ihm sagt, dass er tun solle...
Doch manche dieser "Manch-Einer" werden gar plötzlich zum großen Freiheitskämpfer:
Wenn Sie ihrem Geschwindigkeitsdrang nicht mehr auf öffentlichen Autobahnen frönen dürfen sollen.
Wenn sie sich - wie Arbeitssklaven in Metropolis - in eine lange Reihe gleichförmig 130km/h dahindämmernder Fortbewegungsknechte einreihen sollen. Gerne wähnen sie sich doch als wichtige, eilige Mitglieder dieser Gesellschaft, ja, sogar als Wichtigere, Eiligere.
Aber: Wäre es nicht ein tolles Gefühl von Freiheit weniger im Stau zu stehen?
Und, so argumentieren sie, es gäbe sowieso kaum noch geschwindigkeitsunbeschränkte Strecken mehr.
Für die paar restlichen Kilometer so ein Aufstand?
Und manche wiederum bellen laut, wenn sie ihren Tabakdunst in Kneipenräumen Anderen nicht mehr zur gefälligen passiven Luftreinigung vorsetzen dürfen.
Dabei ist das Nachgeben einer Sucht doch ein gänzlich unfreies Verhalten.
Unterstützt von Lobbyorganisationen der Tabak- Auto- und Särgehersteller, wähnen diese Freiheitskämpfer das Ende aller Freiheit heraufziehen.
Seltsame Freiheitskämpfer sind das hier in Deutschland, einem Land in dem Farbe, Form und Höhe von Gartenzäunen geregelt sind.
Fußnote: