Fremdgehen ist doch Sünde ;-)
Ich hatte mal ein iPad, noch die Version 1.
Als ich mir dann ein iPhone zugelegt hatte, brauchte ich das nicht mehr und ab in die Bucht kam es.
So blieb das lange.
Doch dann merkte ich mit der Zeit, dass ein iPhone als (Verzeihung) Klosurfmaschine irgendwie auch nicht ideal ist, Der Bildschirm ist einfach was klein, mit seinen 3,5 Zoll Diagonale.
Wieder ein iPad kaufen mit seinem großen Bildschirm wäre zwar lesetechnisch gut gewesen, aber ich erinnerte mich noch gut daran, dass mir die 650g beim Lesen mit der Zeit doch in die Arme gehen und man damit einen Vorteil mit einem Nachteil erkaufen würde.
Das war verflixt.
So 7-8"-Geräte gab es ja lange nicht von Apple.
Deswegen riskierte ich einen Blick in die Welt der "offenen" Tablets. Die preiswerten Dinger hatten aber bei der gewünschten Schirmdiagonale oft nur 800 x 480 Pixel oder so. Zudem kamen die billigeren Exemplare in der Regel nur mit Android V 2.xx daher und es soll ja massive Probleme geben, da modernere OS-Versionen drauf zu bekommen, da die Hersteller nach dem Motto "verkauft und vergessen" operieren.
Dann endlich gab es ernst zu nehmende Gerüchte, dass Apple doch ein kleineres iPad rausbringen wird. Ich wartete also. Bis der Preis bekannt wurde. Bei 330 Euro für das kleinste Exemplar dachte ich, naja, und äugte nochmals in die Android-Welt.
Und siehe da: Google präsentiert das Nexus 7 mit 16Gb für 200 Euro. Bei einem Google sollte eigentlich der Support mit OS-Updates gewährleistet sein. Die Auflösung war mit 1280x800 Pixel sogar höher als beim Mini-iPad. Und als Surfmaschnine mit keinen weiteren Erwartungen (na gut, E-Mail sollte schon auch sein) müsste es so ein Ding eigentlich tun, dachte ich. Gedacht - bestellt.
Es sollte sich noch zeigen, dass ich da wohl nicht alles bedacht hatte…
Zwei Tage später war es da.
Von außen schaute es gut aus. Na gut, Plastik wo beim iPad Metall, aber die strukturierte Rückseite hatte mehr Grip und ich fand es ganz okay für das Geld. Einschalten und schon wird klar: Man braucht iergendwie so ein Google+ Konto. Das Ding surft, ist schnell und kann sogar die Videos, die das iPad nicht kann. A propos Video: Die seitlichen Tasten zur Lautstärkeeinstellung sind popelig und machen machmal - nichts. Das nervte schon mal. Dann das Scrollen auf längeren Webseiten: Es hakelt und ist nicht mal so smooth wie beim iPad 1. Erstaunlich! Was machen die vier Rechenkerne denn? Trödeln?
Aber okay, man kann nicht alles haben, und so ging es erst mal ans Übertragen der Lesezeichen, denn eine Surfmaschine sollte es ja werden. Hierzu muss man erst mal Chrome auf dem Mac installieren, dort die Lesezeichen von Safari importieren und über die Google Coud und den Google+ Account werden die dann auf das Nexus-Tablet gesyncht. Dabei zeigte sich, dass Chrome auf dem Mac ein durchaus flotter Browser ist. Und das Synchen auf das Tablet funktionierte auch. Was ich dann aber an Darstellung der Lesezeichen sehen musste, konnte ich kaum glauben. Schon die optische Darstellung ist unergonomisch und die Bedienung wie schlecht designte Schalter eines lieblos auf billig getrimmten Autos.
Na gut, nächster Versuch, denn es gibt ja noch Firefox. Damit kann ich auch leben, dachte ich.
Also Firefox runtergeladen und die Lesezeichen von Chroim auf dem Tablet importiert. Und was musste ich da sehen? Eine Liste mit hunderten Einträgen. Schön "flach" ohne eine Hierarchie. An der Stelle stehe ich aber überhaupt gar nicht auf anarchistische Unordnung. Ich war gefrustet. Also hielt ich kurz inne und fragte mich, ob das Verhalten und die grundsätzlich gegenüber den Apple-Apps schlechter gemachte Software sowie auch das Bedienen des OS, das hier und da schön antiintuitiv ausfällt (nach meinem Geschmack jedenfalls), das gesparte Geld wert ist.
Als Antwort auf diese Frage versetzte ich das Tablet in den Auslieferungszustand, säuberte es mit einem guten Mikrofasertuch, steckte es in seinen Karton und holte den Umkarton wieder aus dem Keller. Nach vielen, vielen Klicks und mehreren Versuchen gelang es mir dann, das Rücksendeprozedere zu durchlaufen, das gut versteckt ist auf den Google-Webseiten. Honi soit qui mal y pense.
Google wollte mir einen Paketaufkleber für die Rücksendung zuschicken. Tage später kam dann erstaunlicherweise ein leeres Paket mit einem Polsterumschlag an, in dem versteckt dann der Paketaufkleber war. Nexus inkl. Verpackung rein und ab damit auf die Post.
:'(
Jetzt warte ich auf das -Ding, was 130 Euro mehr kostet…