Greenscreen-Technik und mein neues Musikvideo
Vor etwa 7 Monaten hatte ich hier mein erstes Journal über mein erstes Musikvideo veröffentlicht. Seitdem hatte ich vor ein neues Musikvideo zu drehen. Doch erst als ich wegen eines "Video Auftritts" quasi gezwungen wurde, das Video in weniger als einer Woche komplett fertigzustellen, hab ich's dann auch getan.
In diesem Journal möchte ich die Prozedur beim Filmen mit einem Greenscreen erläutern und die Arbeit etwas aufdröseln. Für alle Interessierte, gibts am Ende des Journals einen Link zu dem fertigen Musikvideo und ein zwei meiner hilfreichsten Links zu fantastischen Tutorialseiten bezüglich Videobearbeitung und Effekten. Viel Spaß beim Lesen!
Wer das Video sofort sehen möchte... den Link gibts weiter unten.
Die Idee zum Musikvideo musste einfach sein und dürfte nicht zuviel Zeit in Anspruch nehmen. Da ich den Greenscreen (simpler dünner grüner Stoff; gekauft über ebay) inklusive dem Stativ noch nie in einem Video benutzt hatte, wurde es also mal Zeit.
Wer schon einmal vor einem Greenscreen gefilmt hat, kennt die möglichen Probleme; für alle anderen kommt hier der interessante Teil.
Um gute Ergebnisse zu erzielen muss folgendes gegeben sein:
1. Helle Ausleuchtung von zwei SeitenIch habe zwei 1000 Watt Strahler (15 Euro pro Stück im Baumarkt) benutzt. Einer wird weit links von der "Leinwand" und einer weit rechts aufgestellt, sodass keine Schatten auf der Leinwand entstehen. Das ist elementar um eine grüne oder blaue Fläche gut "auszukeyen"/transparent zu machen.
2. Gleichmäßige Ausleuchtung/Farbe des GreenscreensEs ist wichtig, dass die Leinwand an allen Stellen die gleiche Farbe und die gleiche Helligkeit besitzt.
3. Die Kamera sollte nur auf die Leinwand ausgerichtet seinDas soll heißen: Am besten filmt man wirklich nur vor grünem Hintergrund und geht näher heran, falls die Leinwand nicht groß genug ist. Die grüne Farbe sollte das komplette Bild ausfüllen. Ist das nicht der Fall kann es (wie bei mir...) zu sehr ärgerlichen Problemen kommen: Füllt die Leinwand nicht den ganzen Kameraausschnitt, passiert es oft das man über den Rand der Leinwand tritt und diesen Teil schließlich abschneiden muss. Das ist besonders ärgerlich, wenn man vorhatte bis an den Rand des Bildes zu treten und dort zu spielen oder zu singen (siehe Video).
Manche Kameras (wie meine Canon HF 100) haben außerdem die Angewohnheit, mehr zu filmen, als das Display anzeigt. Das heißt, selbst wenn es auf dem Display aussieht als fülle die grüne Fläche das ganze Bild aus, kann es sein, dass man trotzdem Ränder erhält.
4. Manuelle Einstellungen an der Kamera um schwankende Helligkeit zu vermeiden5. Keine zu schnellen Bewegungen des SchauspielersAnsonsten entstehen, abhängig von der Qualität der Kamera, schnell Artefakte und das keying wird zunehmend schwerer.
Schließlich ist auch die Software wichtig, mit der man das Video dann bearbeitet. Ich habe After Effects CS4 von Adobe verwendet und auf das mitgelieferte Plugin/Effekt Keylight benutzt. Damit erzielt man gute Ergebnisse. Allerdings sollte sowas auch mit Final Cut möglich sein.
Auch ist es ratsam einen schnellen Rechner zu besitzen, besonders wenn man in AVCHD filmt.
Das Rendern hat bei mir für alle 19 verschiedenen Aufnahmen auf dem schnellsten iMac (24 Zoll) ganze 28 Stunden gedauert.
So. Hier nun der Link zu dem finalen Musikvideo: Für alle die sich wirklich für das Thema rund um Videobearbeitung und Compositing interessieren, gibt es hier noch zwei wirklich nützliche Links:
-Meine Lieblingstutorial Seite für After Effects:
-Allgemeinere Seite mit Tutorials für Videobearbeitung:
Wer noch Fragen bezüglich Effekten oder ähnlichem hat, kann sie einfach per Kommentar oder E-Mail stellen. Über Kommentare, Meinung und Anregungen (auch bei youtube) würde ich mich sehr freuen.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und schöne verbleibende Tage im Jahr 2009!
Mit freundlichen Grüßen
Benedikt M.