Hackintosh - Versuch einer Bauanleitung
Inspiriert wurde ich vom Journal "Mac Pro im Eigenbau".
Motiviert wurde ich durch die Notwendigkeit eines "Rechenknechts",
der mir den iMac freihält, wenn es an den Export von FCPX-Dateien und das
rendern und umrechnen der entstandenen Dateien geht.
Aktiviert hat mich der neue MacPro, der mit großartigen Features demnächst kommt. Irgendwann. Vermutlich. Auf jeden Fall zu spät.
Der Plan:
Ein potenter Hack Pro, der den vorhandenen iMac Late 2009 als Monitor nutzt. Meist benötige ich keinen Monitor, also ist die "Shift-F2" Umschaltmethode genau richtig. Der Datentransfer von iMac-FCPX zu HackPro FCPX erfolgt durch ein einfaches Umstecken des Projektdrives an den Hackmac.
Folgende Komponenten habe ich gewählt:
Arctic Freezer 13 Pro
GIGABYTE HD6870 OC
Intel® Core™ i7-2600
be quiet! Dark Power Pro P9 750W
Corsair Carbide 500R
OCZ Vertex 2 - 240GB
GIGABYTE GA-Z68XP-UD4
G.Skill DIMM 16 GB DDR3-1600 Kit
LG BluRay Brenner
2x1TB Hitachi 3.5" Platte
Digitus FW800 Karte
Zusammenbau: Ich beschränke mich auf die Dinge, die mich zum nachschlagen/-forschen genötigt haben.
a) Einbau Motherboard:
Man benötigt keine Abstandhalter für die Boards. Die Abstandhalter die den Gehäusen beiliegen dienen dazu ein µATX-Board einzubauen. Für ein ATX-Brett benötigt man in einem ATX-Tower keine Abstandhalter. Das Brett wird mit den dem Gehäuse beiliegenden Boardschrauben befestigt.
Die Blende für die I/O-Anschlüsse wird von innen in des Gehäuse geklemmt.
b) Einbau Netzteil.
Das MB hat 2(!) Stromanschlüsse: einen für die CPU und einen 24-poligen ATX-Stecker für wasweißichwas. Bei meinem Netzteil war ein Overclockingslotblech dabei. Nicht die leiseste Ahnung, was ein Netzteil mit overclocking zu tun hat.
Mal eingebaut und auf "off" geschaltet. Solange der Kühlerturm nicht im Weg steht: Gleich mal die "Fans" anstöpseln.
Im Anschluß den Kabelstrang von der Frontblende auf die entsprechenden Pins stecken. Dann noch Front-USB, -FW.
c) CPU, CPU-Kühler, RAM, GFX
Die CPU hat unten links eine güldene Markierung. Ausserdem links und rechte eine Einfräsung, so dass ein falsches Einsetzten kaum möglich ist.
Das von mir gewählte RAM hat Kühlkörper. Diese passen NICHT unter den Arcticfreezer. Also wandert das RAM in die Bänke 1 und 3. Suboptimal. Der der CPU beiliegende Lüfter ist deutlich kleiner.
Der Kühlerturm ist ein Kühlertrum und wird mit Hilfe eines Rahmens befestigt. Der Plastikrahmen wird mit 4 Dübeln auf dem Mutterbrett befestigt, der Kühler selbst auf diesem Rahmen verschraubt. Falls Sie sich schon mal gefragt habe, wozu es bei Conrad Schraubendreher mit 25cm langer Klinge und magnetisiertem Kopf gibt: Genau dafür. Ich habe mir mit 4 ineinander gesteckten Bithaltern beholfen.
Die Grafikkarte hat 3 ätzend laute Lüfterer. Diese sind stark. Zwei PCI-X Plätze sind zur Auswahl, ich nehme den, der näher am Netzteil liegt, weil dann die zweite Karte (FW800 von Digitus) nicht den Kühler der GFX-Karte verdeckt.
Anschließend die beiden Stromversorger an die Kreissäge (aka Grafikkarte), der alte HDD-Stromanschluß an die FW800-Karte.
d) FP, SDD, OD
Die Festplatten, die SSD und der Brenner werden in die endgültige Parkposition versetzt, mit SATA-Kabeln "datiert" und den entsprechenden Stromkabeln "elektrifiziert". Im Anschluss das Gehäuse in eine aufrechte Sitzposition bringen.
Monitor, USB-Tastatur und USB-Maus dran.
e) erster Start
Ich hatte eine längere Bastelsession mit dreifachem Komplettausbau und Remontage wegen eines dummen Fehlers. Ich habe für den CPU-12V-Anschluß das falsche Kabel gewählt, also ging dem Board nach zwei Sekunden der Saft aus. Klarer Fall von RTFM.
Erster normaler Start:
Ab ins BIOS. Alle SATA-anschlüsse von "IDE" auf "AHCI" umstellen. Sonst wird im Lion-Installer die Platte nicht erkannt.
Dann bei tonymacx68 anmelden, dort nach dessen Anleitung mit dem original Mac-App-Shop Lion und einem leeren USB-Stick einen Chimerainstaller basteln. Das ist ungefähr so kompliziert, wie ein Programm zu installieren.
Dann den Stick in den Hackmac, starten. Im "BIOS-Splashscreen" mit F12 die Bootreihenfolge herholen. Von USB-HDD booten.
Jetzt kommt der Gag: die Grafikkarte benötigt ein Flag, das "PCIRootUID=0" heisst. Nur ist da keine Kommandozeile. Lösung: einfach das tippen anfangen und mit Enter abschliessen. Der Installer lädt wie gewohnt und Lion lässt sich installieren.
Nach einem Neustart erscheint der Chimerascreen und ich kann zwischen Lion und dem ebenfalls installierten W7 wählen.
Nun kommt noch eine Behandlung mit "Multibeast". Mehr dazu demnächst. Ebenso versuche ich die Kreissäge leiser zu bekommen.
Vorerst mal: Frohes neues!
01.01.12
Multibeast installiert. Unklar, was jetzt gewonnen ist. Nach einem Neustart kommt immer noch W7 hoch. Forsche weiter...
Bootpriorität im BIOS umgestellt, HackPro bootet nun in Lion.
03.01.12
Nach diversen Multibeast Installationen habe ich nach wie vor keinen Sound.
Also habe ich das BIOS auf die aktuellste stabile Version geflasht. Im Anschluß geht nichts mehr.
Frustrierende Stunden lang versuche ich IRGENDWAS zum laufen zu bekommen. Außer W7 geht nichts.
Lösung: Beim umflashen des BIOS werden alle BIOSeinstellungen gelöscht. Nachdem ich die RAIDs und das IDE AHCI Spielchen wiederholt hatte,
konnte ich wieder booten. Aber kein Sound.
Sound läuft. Mit dem VoodooHDA-Enabler ging es dann.
Es folgt der Praxistest.
Cinebench OpenGL 49.69 BpS CPU 6.78 Punkte (Mail, Prefs und ein Installer lief im HG)
GeekBench (im 32-Bit Mode) 11726
GeekBench (im 64-Bit Mode) 12798
Was immer das auch heißt.
Ich mach heute Abend mal den Vergleich zum iMac i7 Late09.
04.01.11
Es ist halt kein Mac. Punkt. Die VoodooHDA-Enabler lösen eine Kernelpanik aus, wenn neu gebootet wird. Großartig.
Ich versuche den entsprechenden .kext zu löschen (via SIngleusermode), klappt nicht mal als "Superuser".
Also "back to Square one" und fine neue Installation drüberbügeln und mal hoffen, dass die "Kexte" gelöscht werden.
Nein, werden Sie nicht, also SSD raus und an den echten Mac. Dort das VoodooHDA.kext gelöscht.
Nebenbemerkung: Auch wenn Sie auf ein Anlaufgeräusch warten, auch, wenn Sie an den Kabeln ruckeln: Aus einer SSD kommt nun mal kein Festplattengeräusch.
SSD wieder rein, System wird schwarz. Ach ja, durch die Neuinstallation ist ja auch das Multibeastzeugs weg.
Also erneut mit PCIRootUID=0 booten. Erfolg.
Was nun wieder zu tun ist: Netzwerk-Hack, GFX-Hack, Board-Tweak.
Da ich wissen will, warum das System abraucht, beginne ich mit dem DSDT.
Soweit läuft alles, nur ein Boot ohne PCIRootUID=0 schlägt fehl. Ich frag mal im Nachbarforum, wie das zu fixen ist....
05.01.12
Noch kein Vorschlag für einen Fix. Neues Spiel, neues Glück. Update auf 10.7.2 steht an. Hab anscheinend den falschen Installer für Unibeast genommen....
Zur eigentlichen Aufgabe des Hack Pro: Habe heute 10 Neunzigminüter für ATV2 mit der Handbremse umcodiert. Dauerte 180min bei durchschnittlichen 120fps. Schön flott. Und das wichtigste: der Hack Pro heult nicht auf, der iMac bleibt voll einsatzfähig. Wer schon mal versehentlich in Compressor "Computer Plus" gewählt hat, weiß was ich meine....
LOL! Nach dem Update auf 10.7.2 funktioniert das booten wunderbar, dafür ist jetzt wieder der Ton weg! Es erinnert an wenig an meinen ersten 156er....
OK, jetzt funkt alles. Von den Audio-Kexten muss dieser "Apple-Rollback" mit installiert werden, dann läufts.
06.01.12
Die Benche des laufenden Systems:
Cinebench: 51.81 fps/ 6.81 Punkte
Geekbench 64bit: 12641
XBench mit der SSD als Volume: Bleibt irgendwo hängen, ausgegebener Score 437.77
08.01.12
Erster Großauftrag:
3 Screenflows á 20 Minuten nach ProRes422(HQ) exportieren.
Später die 3 fertig geschnittenen Produkte nach ProRes422(HQ) exportieren.
Anschließend MPEG-Streamclip nach Vimeo, iPhone und DVD wandeln.
Es ist leise! Kein Lüfterheulen über 3 Stunden! Nicht mal die Kreissäge ist lauter als idle.
Ich bin begeistert.
11.01.12
Alles läuft. Alle Updates aller benutzen Programme machten keine Probleme.
Nebenbemerkung: Mein MBP i5 hatte keinen Ton mehr (Parameter-RAM gelöscht, geht wieder) und mein iMac fängt nach jedem Start an, die Platte erneut zu spotlighten. Da suche ich noch.
Stand 01. Feb 2012
Das Ding rennt, rechnet und ist leise. Keine Probleme mit FCPX, Motion, Compressor, MPEG-Streamclip, iTunes, Garageband. Keine Probleme mit den automatischen Updates.
03. Feb 2012
Update auf 10.7.3. Audio nach dem Update weg. Den HDA-Rollback erneut installiert. Geht wieder alles. Ein Kinderspiel gegen das 10.6.8 Debakel auf meiner Büromaschine.
31.Juli 12 Update auf Mountain Lion.
1) Festplatte mit CCC klonen. Externe USB2 PLatte
2) Unibeast laden. USB-STick mit Multibeast vorbereiten. ML-Installer liegt hierzu im Apps-Ordner.
3) Boot vom USB-Stick
4) Auswählen der KOPIE der Platte, also der externen USB-Disk.
5) Problemlose Installation auf die externe Platte.
6) Boot vom ML-Testlaufwerk.....
Kernel-Panik!
Problem ist ein com.apple.TyMCEDriver
Lösung: Booten im SingleUser "-s"
dann
mount -uw /
(press enter)
rm -rf /system/library/extensions/appletymcedriver.kext
(press enter)
reboot (wieder enter)
7) Erneuter boot vom Testlaufwerk
Erfolg!
....nun ja, eigentlich bräuchte ich nun die neue Multibeast. Da komme ich aber nicht hin, weil ich wegen des
Fehlens der neuen Multibeast DSDT kein Netzwerk habe. Also: boot in Lion, Multibeast downloaden und auf die
Lionkopie kopieren. dann erneuter Test.
OK, Multibeast installiert den Realtek Netzwerkhack Realtek Gigabit Ethernet for 10.7, damit geht das Internet.
Audio nicht.
Ebenso fehlen im Dock viele Icons...
OK, Audio geht mit Apple HD Rollback und ALXxxHDA (nicht die legacy)
Nun das Dock...
3. August 2012
Ich habe die Versuche abgebrochen, die Dockproblematik zu lösen.
Neuer Ansatz: xmove
1) Externe Platte in 2 Teile Partitionieren. 1x ML, 1x8GB Installerpartition.
2) Mit x-Move die INstallerpartition befüllen
3) Mit CCC Lion auf die ML-Partition klonen
4) Von der Installerpartition booten.