Kommentar: Insecurity Complex - Snow Leopard nur "fast so sicher" wie Vista und Windows 7?
Verkehrte Welt?
Wer mich kennt weiß, dass ich gerne und oft die Sicherheitsfahne hochhalte und auch mit Kritik an Apple nicht spare, wenn es z.B. um das zeitnahe Fixen von Schwachstellen geht, oder darum, dass beworbene Securityfeatures wie Sandboxing, Address Space Layout Randomization (ASLR) und Data Execution Prevention (DEP) bisher nur halbherzig umgesetzt wurden.
Eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema "OS X Sicherheit" ist leider selten. Natürlich spielen hier auch Gefühle und vor allem finanzielle Interessen eine Rolle. Apple Fans möchten einerseits nichts Schlechtes über Ihr Lieblings-OS hören und sich weiter einfach nur wohl und sicher fühlen. Verfechter der MS Fraktion holen hingegen immer wieder das "Proliferations-Argument" aus der Schublade, welches besagt, dass OS X bisher nur verschont geblieben ist, weil es nicht so stark verbreitet ist, wie Windows.
Auf OS X Seite hört man hingegen wiederum Argumente wie "UNIX ist von Hause aus sicherer".
Diese Standpunkte sind in der Realität nicht haltbar.
Auch wenn Titel und Aufmacher des unten verlinkten Artikels wieder mal typisch reisserisch sind, auch wenn hier wieder das alte Verbreitungsargument bemüht wird, so ist dennoch aus dem Artikel einiges herauszulesen, was Hand und Fuß hat.
Neu sind diese Informationen allerdings zumindest für die Security Community nicht!
Andererseits ist es so, dass Windows tatsächlich meiner Meinung nach immer noch stark an Altlasten und aufgeblähtem Code krankt.
Ich bezweifle, dass das bei Windows 7 viel besser ist. Von daher hat meines Erachtens Windows immer noch eine Basis, in der vermutlich noch lange Zeit immer wieder neue gravierende Schwachstellen entdeckt werden, trotz erheblicher Bemühungen von MS.
Apple hat mit dem Schritt auf Snow Leopard eine viel bessere Ausgangslage - nicht zuletzt, weil die Mac Gemeinde noch verhältnismäßig klein ist und sehr schnell auf Snow Leopard umsteigen wird, was man auch daran sieht, dass es offenbar Probleme gibt, bereits heute so viele Kopien von Snow Leopard zu versenden, wie vorbestellt wurden.
Hier bietet sich für Apple eine einmalig Chance, alte Zöpfe abzuschneiden.
Ich empfehle - trotz Kritik an der leicht tendenziösen Aufmachung - den Insecurity Complex Artikel mal zu lesen, und sich selbst zum Thema umfassend und unabhängig bei verschiedenen Quellen zu informieren: