Liebe Mit-Mac-thusiasten,
bevor ich überhaupt anfange, mal ein paar worte vorweg:
Ich kann mit dem Begriff "Hackintosh" nicht wirklich viel anfangen, mit der Abkürzung OSx86 des gleichnamigen Projektes schon mehr. Grundsätzlich kenne ich die Diskussionen um dieses Projekt (nämlich das MacOs auf stinknormalen PCs zu installieren) und alle Argumente für und wider und ich möchte keinesfalls wieder eine Diskussion um dieses Thema auslösen.
Wer sich dafür interessiert soll lesen, posten, nachfragen und wer nicht ... nicht!
Ich habe vor kurzem eine gebrauchte xw8400 "in die Hand" bekommen und die Gelegenheit genutzt, da ich leider beruflich auch immer wieder Windows brauche. Diese HP Workstations sind ziemlich solides Gerät - ich mag sie ganz gerne.
Das Teil hat 2x 51xx Xeons mit 2,66 GHz und 8 gb Ram, verbaut ist eine FX 1500 und 2 250er Sata Platten.
Die Konfiguration hat mich doch ein bißchen an die ersten MacPro's erinnert und schließlich hat mich die Neugierde überwältigt und ich hab mir selbst eine Machbarkeitsstudie auferlegt
An einem "freien" Nachmittag habe ich mir dann die div. Seiten zu den OSx86-Versuchen angesehen, bootimages geladen und mich an die "Arbeit" gemacht.
Die ganze Installation basiert im wesentlichen auf dem Artikel von ZDnet.de:
ich musste nur ein paar kext-files extra laden und über die Kext-Utility installieren
Der zeitliche Aufwand enstpricht einer "normalen" Windows-Installation
soll heißen: mit einigen Spielereien und reboots habe ich ca. 5-6 Stunden gebraucht.
Ich habe eine eigene Festplatte für diesen Versuch verwendet - der Chameleon-Bootloader erkennt auch eine nachher angefügte Festplatte mit Windows und lässt einen andere Betriebssysteme starten, ohne sich in Konfigurationen von Bootloadern verstricken zu müssen.
So sieht also meine HP Workstation unter MacOs aus:
[img]/Users/robert/Desktop/sysprof[/img]
The Good:
erstmal war ich ehrlich überrascht wie "einfach" das geht (hatte mir doch wesentlich mehr Gefrickel erwartet) und zum anderen wie gut MacOS 10.6 auf dem HP läuft.
Das Update auf 10.6.4 war überhaupt kein Problem, normaler Install-Vorgang, normaler Reboot.
Im Vergleich zu meinem betagten MacMini C2D 1,66 (mit 7200er Platte) geht das Teil ab wie Nachbars Lumpi. Habe noch nie einen schnelleren Bootvorgang von MacOS gesehen (aber das könnte auch daran liegen, dass ich einen MacPro noch nicht live erlebt habe bzw. darauf arbeiten durfte).
The Bad:
- onboard Netzwerk-Controller der HP Workstation (Broadcom) wird nicht unterstützt, ich musste also eine Realtek-Karte extra einbauen, danach war das Thema kein Problem mehr.
- no Sound: auch der Audio-Controller wird nicht unterstützt und ich habe keine kexts gefunden.
- Grafik: ich hatte mit der QuadroFX Glück, die Liste an unterstützten Karten ist eher kurz: wie beim Mac sonst auch!
An diesem Punkt habe ich dann aufgehört - einen Treiber für den Soundchip zu suchen bzw. div. Karten einzubauen und auf mein Glück zu hoffen, das eine davon funktioniert, war mir dann doch etwas zu viel Aufwand.
Ich wollte wissen, ob und wie das geht und das habe ich ja erreicht.
An diesem Punkt möchte ich alle Kritiker und die Freunde mit dem juristisch erhobenen Zeigefinger beruhigen, diese Installation wird wieder gelöscht und der HP für VMWare und Windows/Linux verwendet - ich werde also keinen PC mit MacOS in Betrieb haben.
Mein Fazit lautet (überraschend oder auch nicht) wie das so vieler anderer auch: Wer mit den Einschränkungen und der moralischen Frage, ob denn das ok wäre oder nicht, gut zurecht kommt hat einen sauschnellen PC mit MacOS für kleines Geld (eine xw8400 kostet auf Ebay dzt. ca. 400-500,-; Neupreis damals ab ca. 2.500,--)
der Fish
(nach Diktat verreist)
p.s.: dieses Journal wurde auf der xw8400 geschrieben