Leider ist mir der Kollege
Christoph_M zuvor gekommen, aber da ich das Journal ohnehin schreiben wollte, möchte ich euch eine andere (kostenintensivere) Variante zeigen um den iMac aufzumotzen.
Ich wusste schon Ende 2006 als ich mir mein MacBook kaufte, mein nächster Mac hat eine SSD. Mit dem neuen 27“ iMac erfüllte ich mir meinen Wunsch.
Meine Komponenten:ifixit 12.7 mm SATA Optical Bay
($ 59.95)
Intel X25-M G2 Postville 160 GB retail
(€ 358,6)
Zur Intel SSD:Diese SSD ist meiner Meinung nach einer der besten MLC-Chip (Multi-Level-Cell) SSDs, die es zurzeit zu kaufen gibt (anscheinend bestätigen das auch andere Quellen
). Die SLC (Single-Level-Cell) SSDs (z.B. Intel X25-E) sind noch schneller, dafür teurer bei weniger Speicherplatz, hauptsächlich geeignet für Server, wo simultan sehr viele Zugriffe auf unterschiedliche Speicherbereiche stattfinden.
Beim sequentiellen (z.B. kopieren und verschieben von großen Dateien) Schreiben und Lesen ist die Intel SSD zwar laut Benchmark teilweise etwas schlechter als die im iMac verbaute 1TB Standard-Festplatte. Für diese Aufgaben gibt es auch günstigere und schnellere SSDs. Hingegen beim zufälligen Lesen und Schreiben (Systemzugriffe, Programmstarts, Bootvorgang) kann sie ihre Stärken voll ausspielen.
Ich kann jedem den Kauf einer SSD empfehlen. Auch hier gilt meistens teurer ist besser. Entscheidend ist sich vorher zu überlegen, was brauche ich wirklich auf meiner Systemplatte. Welche Daten nutze ich oft genug um sie darauf zu belassen, welche Datengräber kann ich auf eine herkömmliche Festplatte auslagern? (Ein Filmarchiv auf einer SSD ist natürlich Schwachsinn, außer man kann es sich leisten
.) Viele von euch werden dann sicher mit einer SSD von 80-100 GB auskommen.
Ich war stur und wählte eine 160 GB SSD um meine kompletten iTunes und iPhoto Bibliotheken schnell verfügbar zu haben - wer nicht hören will muss zahlen
„Einbau“:Vor dem Einbau ist es wichtig die Firmware der SSD zu aktualisieren. Bei meinem Modell gab es Probleme mit alten Firmware-Versionen. Die letzte Version von Intel
(vom 30.11.2009), ist fehlerfrei und erhöht sogar die Geschwindigkeit dieses Modells.
Das Aktualisieren selbst war bei mir eher umständlich (ich verzichtete auf das Update-Tool auf der Intel Homepage):
- Image downloaden und auf CD brennen.
- SSD in eine Dose (Windows-PC) einbauen.
- PC von der CD starten.
- Aktualisierungs-Tool starten.
- SSD ausbauen.
Die restlichen Bastelarbeiten beschränkten sich auf den Einbau der SSD in das SATA Optical Bay. Anschließend fuhr ich zu meinen lokalen Apple-zertifizierten Servicepartner (Cancom Linz/Österreich), da ich den iMac beim McShark (Reseller) nicht einschicken lassen wollte. Nach 45 min Wartezeit war der Einbau vollbracht.
Ich brauchte mir die Finger nicht schmutzig machen und über den Verlust meiner Garantie(-verlängerung) musste ich mir auch nicht den Kopf zermartern.
Kosten:Nun zum bitteren Teil. Die Arbeitszeit für den Einbau kostete € 81. Der Einbau kostete mich insgesamt (SSD, Rahmen + Versand + Einfuhrumsatzsteuer + Postgebühr, Einbaukosten) € 521,53.
Fazit:Für mich hat sich der Einbau auf jeden Fall gelohnt. Der Geschwindigkeitsschub durch die kleine Chipplatine ist faszinierend. Leider gewöhnt man sich viel zu schnell an das rasche Arbeitstempo, somit merkt man erst wie flink das Ding wirklich ist, wenn man auf einem System ohne SSD arbeitet.
Trotzdem ich beim Korrekturlesen noch ein Mal kräftig schlucken musste, als ich die Gesamtkosten von über € 500 sah, finde ich den Aufpreis bei einem Gerät (27“ iMac) das regulär € 1800 kostet noch vertretbar.
Der größte Vorteil für mich ist, neben der Geschwindigkeit, dass ich die große (nervig laute) interne Festplatte auswerfen kann (und nur bei Bedarf mounte) und der iMac bis auf die (unaufdringlichen) Lüfter keine Geräusche von sich gibt.
Empfehlungen:- Da die Trim-Funktion von Mac OS X nicht unterstützt wird, empfehle ich mindestens 25% des Speicherplatzes auf der SSD leer und unpartitioniert zu belassen, sodass das System genügend Platz zum Ausweichen hat und somit einem theoretischen Verlangsamen der SSD vorgebeugt wird.
- Sofern erhältlich würde ich die SATA Optical Bay in Europa kaufen, da man sich fast die Hälfte der Kosten dafür sparen kann. (Nachher ist man immer schlauer )
- Für Leute die Überlegen ihre alten Macs mit einer SSD aufzurüsten. Es wird ein SATA Anschluss mit einem (theoretischen) Datendurchsatz von 3 Gbit/s benötigt, ansonsten kann die SSD nicht ihre volle Leistung entfalten. Einfach im System-Profiler unter Serial-ATA nachsehen.
- Um das ausgebaute Superdrive kostengünstig nutzen zu können kann ich ein SATA Festplattendock (z.B. ) in Verbindung mit einem SATA Kabel (z.B. ) empfehlen.
Benchmarks:iMac mit Festplatte (ich denke Seagate 1TB):
System Info
Xbench Version 1.3
System Version 10.6.2 (10C2234)
Physical RAM 4096 MB
Model iMac11,1
Drive Type ST31000528ASQ
Disk Test 83.06
Sequential 193.21
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iMac mit Intel SSD:
System Info
Xbench Version 1.3
System Version 10.6.2 (10C2234)
Physical RAM 4096 MB
Model iMac11,1
Drive Type INTEL SSDSA2M160G2GC
Disk Test 307.34
Sequential 205.59
Uncached Write 176.44 108.33 MB/sec [4K blocks]
Uncached Write 167.08 94.53 MB/sec [256K blocks]
Uncached Read 189.84 55.56 MB/sec [4K blocks]
Uncached Read 394.35 198.20 MB/sec [256K blocks]
Random 608.47
Uncached Write 569.94 60.33 MB/sec [4K blocks]
Uncached Write 298.07 95.42 MB/sec [256K blocks]
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Uncached Read 946.84 175.69 MB/sec [256K blocks]
Literatur über SSD:Wer mehr über SSDs wissen will und etwas Zeit hat, dem kann ich uneingeschränkt das Journal von
epionier empfehlen.
Und folgenden Link zu Anandtech.
Die Inspiration für meinen „Umbau“ holte ich mir durch diesen Forumsbeitrag:
(User
Notarzt)
Off-Topic:Mir war der Bildschirm des iMac am späten Abend immer zu grell. Ein App das Abhilfe schafft ist f.lux
, welches die Farbtemperatur des Monitors an die Tageszeit anpasst.