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Was Apple ablehnte… und später doch einführte

Was Apple ablehnte…

…Und später doch einführte

Dementis sind ein oft genutztes Werkzeug in offiziellen Stellungnahmen von wirtschaftlichen Unternehmen. In der Regel werden mit ihrer Hilfe hartnäckige Gerüchte zur Unternehmensstrategie oder künftigen Produkten abgewehrt, oft unabhängig davon, ob diese Gerüchte wahr oder falsch sind.

Auch die Geschichte von Apple ist voller Beispiele für teilweise äußerst brüske Zurückweisungen von angeblichen Entwicklungen und ebenso voll von scheinbaren Kehrtwendungen, die darauf folgten. Besonders der frühere Apple-CEO Steve Jobs war bekannt für harsche Worte bei seinen Dementis, selbst wenn hinter den Kulissen tatsächlich an dem betreffenden Produkt gearbeitet wurde.
Eine mögliche Strategie dahinter könnte der Versuch sein, Wettbewerber von der Entwicklung von Konkurrenzprodukten abzuhalten oder die Reaktionen der potentiellen Kunden abzuwarten. Ob solche Hintergedanken eine Rolle spielten oder ob es sich tatsächlich um Meinungsänderungen der Verantwortlichen handelte, müsste man in jedem Einzelfall untersuchen.

MacTechNews.de stellt eine Reihe von scheinbaren oder tatsächlichen Kehrtwendungen in der Geschichte von Apple vor.



7,9''-iPad

(Einführung des iPad mini 2012)

Das iPad kam 2010 mit einer Bildschirmdiagonalen von 9,7 Zoll auf den Markt. Dieses Maß wurde auch bei allen Folgegenerationen beibehalten, obwohl bereits 2010 zwei Konkurrenzprodukte im handlicheren 7''-Format angekündigt wurden: das Samsung Galaxy Tab und RIMs PlayBook.

Im Oktober 2010 ließ sich Steve Jobs diesbezüglich zu einer Stellungnahme hinreißen: "Sieben-Zoll-Tablets sind Zwischendinger (»tweeners«): zu groß für eine Smartphone-Konkurrenz, aber zu klein für eine iPad-Konkurrenz." Sie seien "von vornherein tot (»Dead on arrival«)".

Ganz so chancenlos waren die kleinen Tablets der Konkurrenz aber nicht. 18 Monate später kamen dann die ersten Gerüchte über ein 7''-Tablet von Apple auf, welches als Reaktion auf den Erfolg des Nexus 7 oder das Kindle Fire HD gedacht sein sollte. Im Oktober 2012 schließlich stellte Apple das iPad mini mit einer Bildschirmdiagonalen von 7,9 Zoll vor.

Apple-Tablet

(Einführung des iPad 2010)

Wie später das iPad mini wurde auch der große Bruder iPad vor seiner Einführung von Steve Jobs als nicht praktikabel beschrieben. 2003 äußerte sich Jobs im Rahmen einer All Things Digital Conference zu damals gemutmaßten neuen Produktgruppen seines Unternehmens. "Es gibt keinen Plan, ein Tablet zu entwickeln. Es sieht so aus, als würden die Leute Tastaturen verlangen." Im weiteren Verlauf ergänzte er: "Wenn ich mir das Tablet anschaue, glaube ich, dass es scheitern wird."

Nun liegt dieses Interview sieben Jahre vor dem Erscheinen des iPad als erstem Apple-Tablet. Doch gibt es übereinstimmende Berichte, nach denen Jobs den Plan für das iPad fasste, lange bevor sich Apple für die Entwicklung eines Smartphones entschied, sodass die Pläne schon 2003 in den Schubladen des Unternehmens gelegen haben könnten.

2010 kam das iPad schließlich auf den Markt. Das Fehlen einer haptischen Tastatur ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber hat dem Erfolg keinen Abbruch getan. Das Tablet ist inzwischen Apples am zweitmeisten verkaufte Produktfamilie.

Apple-Mobiltelefon

(Einführung des iPhone 2007)

Apples größtes Standbein bildet heutzutage das iPhone. Doch noch in dem eben erwähnten Interview aus dem Jahr 2003 schloss Jobs auch den Eintritt in den Mobiltelefon-Markt aus. "Ich glaube nicht, dass wir im Mobiltelefon-Geschäft Erfolg hätten", prophezeite er damals öffentlich.

Ab 2005 war dann aber doch immer öfter die Rede von einem "iPod-Phone" von Apple, einem Hybrid aus MP3-Player und Handy. Tatsächlich war es zu Anfang noch nicht ausgemacht, dass sich das entstehende iPhone zu einem Smartphone mit OS X-ähnlichem Betriebssystem entwickelt. Trotz aller folgenden Dementis von offizieller Seite stellte Apple im November 2007 schließlich das iPhone vor, mit dem der Sprung vom Handy zum Smartphone eingeläutet wurde.

Mehrtastenmaus

(Einführung der Apple Mighty Mouse 2005)

Über viele Jahre gehörte die Eintastenmaus zu Apples Grundphilosophie. Auch in diesem Punkt wird immer wieder Steve Jobs als kompromissloser Verteidiger dieses Merkmals genannt. Die bewusst fehlende Unterstützung weiterer Maustasten bildete lange Zeit einen sehr augenscheinlichen Unterschied von Apples Betriebssystem zu seinem Hauptkonkurrenten Microsoft Windows, das stets auf Mehrtastenmäuse setzte.

Die Idee der Maus als Bedienungshardware für einen Computer fand Steve Jobs im Jahr 1979 bei einem Besuch im Xerox PARC vor. Dort wurde schon mit einer Dreitastenmaus operiert. Kurz nach dem Besuch dort traf sich Jobs mit Dean Hovey, dem späteren Mitgründer der Technologiefirma Ideo, der sich Jahre später an diese Begegnung erinnert: "Wir waren beide der Ansicht, dass die Maus ein Meisterstück in sich selbst ist und sie so einfach wie möglich zu machen, war sehr wichtig: mit nur einer Taste." Apples Lisa von 1983 verfügte als erster Heimcomputer über eine Maus und läutete die Ära der Eintastenmaus bei Apple ein.

In der Auseinandersetzung um die Tastenanzahl einer Maus wurden stets die gleichen Argumente ausgetauscht: Windows-Nutzer warfen der Apple-Maus vor, im Vergleich zu ihren Mäusen sehr eingeschränkt und wenig nützlich zu sein. Die Verteidiger der Eintastenmaus beriefen sich - wie Jobs - auf die geniale Einfachheit des Mauskonzept, das nur einer Taste bedürfe. Mehrere Tasten würden Nutzer mehr verwirren als ihnen zu helfen. Die Kontext-Menüs, die in Windows durch Rechtsklicks aufgeklappt wurden, wären bei Apple allesamt über das normale Menü am oberen Bildschirmrand erreichbar.

Mit der Etablierung der Computer und mit ihnen der Maus in allen Lebensbereichen wurde auch die Bedienung einer Maus Allgemeinkompetenz. Vielleicht war das der Grund, dass sich Jobs' entschiedene Ablehnung mehrerer Maustasten aufweichte. Ein erster Schritt war die Etablierung des Control-Klicks in System 8.6 im Jahr 1999. Durch Klicken bei gleichzeitigem Druck der Control-Taste auf der Tastatur konnte der Rechtsklick einer Mehrtastenmaus simuliert werden. Das war der erste Schritt zur Unterstützung einer Mehrtastenmaus im Betriebssystem. Endgültig systemintegriert wurden weitere Maustasten aber erst mit der Einführung von Mac OS X im Jahr 2001. Die üblichen Apple-Mäuse blieben allerdings weiterhin eintastig.

Das änderte sich schließlich im Jahr 2005 mit der Einführung von Apples Mighty Mouse. Diese verfügte sogar über vier Tasten, optisches Tracking und einen Scrollball. Als Reminiszenz zur früheren Apple-Philosophie blieben die Tasten optisch weiterhin als eine einzige wahrnehmbar. Es blieb auch möglich, die Mighty Mouse im System als Eintastenmaus zu konfigurieren.

Musikgeschäft

(Eröffnung des iTunes Music Store 2003)

Weder strategische Dementis noch Widerspruch zur Unternehmensphilosophie stecken hinter Apples anfänglicher Erklärung, sich von dem Musikgeschäft fernzuhalten. In diesem Fall war es eine juristische Verpflichtung.

Immer wieder kam Apple als aufstrebendes Unternehmen in Berührung mit namensgleichen Firmen in anderen Ländern oder auch anderen Geschäftsbereichen. Schon bald nach der Gründung in den 1970ern begann der erste Namensstreit, der jungen Computerfirma stand das Musiklabel "Apple Records" der britischen Band The Beatles gegenüber. 1978 zahlte Apple dem Label den recht niedrigen Betrag von 80 000 Dollar und verpflichtete sich, nicht unter dem Namen "Apple" ins Musikgeschäft einzusteigen.

Da diese Verpflichtung interpretierbar ist, kam es bereits zu neuen Konflikten, als Apple den ersten Mac mit MIDI-Software auf den Markt brachte. Nachdem man sich auch diesbezüglich durch die Zahlung von 26,5 Million Dollar einigen konnte, brach der Namensstreit schließlich vollends aus, als Apple seine 1978 geleistete Verpflichtung mit der Eröffnung des iTunes Music Store im Jahr 2003 endgültig verletzte. Es regnete Klagen der überlebenden Beatles sowie der Nachkommen der verstorbenen Bandmitglieder. Zwar kam erneut eine Einigung zustande, doch an eine Teilnahme der Beatles am iTunes Music Store war nicht zu denken. Das änderte sich erst im Jahr 2010, als die Integration von Beatles-Songs im Store das endgültige Ende dieses langen Rechtsstreits markierte.

Intel-Prozessoren

(Integration 2006)

Ein Wechsel des Prozessorherstellers ist für Hardware-Entwickler immer ein heißes Eisen, weil man in der Regel nicht leicht zu einer Kompatibilität zwischen den alten und neuen Betriebssystemen kommen kann. Apple hat das in seiner Geschichte allerdings mehrmals getan, am aufsehenerregendsten war aber zweifellos der Wechsel vom PowerPC- zum Intel-Prozessor.

Die PPC-Prozessoren entstanden in Zusammenarbeit von IBM, Apple und Motorola, die Microsoft-Konkurrenz verbaute schon länger Pentium-Prozessoren der Firma Intel. Damit waren die Fronten lange Zeit geklärt, Apples Konkurrenzkampf richtete sich auch gegen Intel. Mit "Intel Outside"-Sprüchen und dem Werbespot der "Pentium Snail" aus dem Jahr 1998, in der dem damals neuen G3-Prozessor die Pentium-Konkurrenz als Schnecke gegenübergestellt wurde, fand dieser Wettbewerb seinen Weg in Apples Marketing.

Doch die Zufriedenheit von Steve Jobs mit den PPC-Prozessoren sank mit der Zeit so sehr, dass er sich auf das Wagnis eines Prozessor-Switches einließ. 2005 wurde der Wechsel hin zu Intel-Prozessoren angekündigt, 2006 kamen die ersten Intel-Macs auf den Markt.

Third-Party Apps für das iPhone

(ermöglicht 2007)

Als Apple seinen Einstieg in den Mobiltelefonmarkt beschloss, war klar, dass mit diesem Einstieg eine ganz neue Art von Handy entwickelt werden musste. Am Ende dieser Entwicklung stand das heutige Smartphone, das in dieser Form allerdings nicht von Anfang an Zielvorstellung von Steve Jobs war.

Laut Walter Isaacson, dem Autor einer Biographie über Steve Jobs, wehrte sich der Apple-Gründer noch nach der offiziellen Ankündigung des iPhone gegen die Einbeziehung von Drittanbietersoftware in Apples mobiles Betriebssystem iOS, da er sie nicht kontrollieren konnte. So schreibt Isaacson über den Apple-Gründer und das iPhone: "Als die ersten Modelle Anfang 2007 hergestellt waren, gab es noch keine Apps, die man von externen Entwicklern kaufen könnte. Jobs wehrte sich anfangs dagegen, dies zu erlauben. Er wollte nicht, dass Außenstehende Programm für das iPhone enwickeln dürfen, die am Ende das Gerät durcheinander bringen, es mit Viren verseuchen und seine Reinheit verschmutzen."

Diese doch harschen Worte waren allerdings nie Teil offizieller Statements und Dementis. Noch bevor die erste iPhone-Generation Ende 2007 vorgestellt wurde, konnte Steve Jobs von Arthur Levinson und Phil Schiller überzeugt werden, externe Apps nach dem Vorbild von externen Programmen auf Mac OS X zuzulassen.

Heute ist der Markt für Smartphone-Apps lukrativ geworden und nicht mehr wegzudenken. Apps gibt es inzwischen zu allen Lebensbereichen und für alle Smartphone-Betriebssysteme. Der Apple App Store, der begleitend zur iPhone-Einführung eröffnet wurde, umfasst heute mehr als 850 000 Apps.

App Store für den Computer

(Eröffnung des Mac App Store 2011)

Der App Store blieb einige Jahre ein Spezifikum für mobile Betriebssysteme. Doch die Handhabung von Apps setzte sich genauso im Alltagsleben von Millionen von Menschen fest wie das Smartphone selbst. Daher kamen Diskussionen auf, das Distribution von Computersoftware diesem System anzupassen.

Im April 2010 äußerte sich Steve Jobs zu diesen Diskussionen. Auf die konkrete Frage, ob Apple vorhabe, einen Mac App Store zu eröffnen, in dem keine Software ohne Autorisierung von Apple verkauft werden würde, antwortete Jobs auf eine typische Art: ein kurzes und prägnantes "Nope."

Noch im gleichen Jahr wurde allerdings eben jener Mac App Store mit eben dieser Autorisierungsbedingung angekündigt und 2011 schließlich eröffnet.

Lesen

(Einführung von iBooks 2010)

In vielen Produktsparten gehörte Apple mit zu den Pionieren. Die Produktfamilie originärer eBook-Reader gehört allerdings nicht dazu, hier tat sich zuerst Amazon 2007 mit seinem Kindle hervor. Steve Jobs gab dieser Produktart noch 2008 keine Chance. Berühmt wurde sein Kommentar: "Es spielt keine Rolle, wie gut oder schlecht das Produkt ist. Die Sache ist, dass die Menschen nicht mehr lesen."

Dieser Ausspruch erntete reichlich Kritik und erwies sich in der Entschiedenheit eindeutig als falsch. Das erkannte auch Apple, dessen iPad ab 2010 ebenfalls als eBook-Reader verwendbar war. Dieser Aspekt der iPad-Nutzung wurde sogar bewusst mitberücksichtigt, denn im Rahmen der iPad-Vorstellung wurde auch die App iBooks vorgestellt, mit der man eBooks auf dem iPad anzeigen kann.

Seit 2011 kann man eBooks sogar durch den iBook-Store direkt im iTunes Store kaufen und herunterladen. Ebenfalls 2011 erschien Isaacson Steve Jobs-Biographie, die es auf Anhieb auf die Bestseller-Liste schaffte. Eben weil die Menschen noch lesen.

Video-iPod

(Einführung des iPod Video 2005)

Seit 2001 produzierte Apple mit dem iPod einen eigenen MP3-Player. Durch die regelmäßig vorgestellten neuen Generationen gab es regelmäßig Gerüchte über neue Funktionen, die die folgende Generation implementieren würde oder sollte.

Die Möglichkeit, Videoclips auf dem iPod abspielen zu können, wurde von Steve Jobs mit dem Kommentar abgetan "Kein Mensch will Filme auf einem winzigen Bildschirm sehen." Noch 2004 erklärte er auf einer Pressekonferenz anlässlich des ersten Jahrestags der Eröffnung des iTunes Music Store: "Es gibt einen großen Unterschied zwischen der Art, wie Menschen Musik hören und andere Aktivitäten tun, etwa Filme schauen. Du kannst Musik im Hintergrund laufen lassen, aber Filme verlangen, dass du sie tatsächlich ansiehst. Du kannst keinen Film schauen und dabei Auto fahren. Deswegen konzentrieren wir uns auf Musik."

Ein Jahr später stellte Apple die fünfte Generation des iPod vor. Weil man mit diesem nun doch Videos abspielen lassen konnte, nennt man diese Generation auch iPod Video.

iPod touch mit Kamera

(eingeführt 2010)

Der iPod teilt sich inzwischen in mehrere Untersparten auf. Unter ihnen befindet sich seit 2007 der iPod touch, der äußerlich dem iPhone ähnelt und neben seiner Funktion als MP3-Player auch Spielekonsole und WiFi-Plattform ist.

Eine Notwendigkeit für eine Kamera, wie sie in jedem iPhone eingebaut war, sah Jobs noch 2009 nicht. "Der iPod touch ist eine Art Spielekonsole. Wir haben ihn als solchen vermarktet und es funktionierte. Heute sehen wir, dass er der kostengünstigste Zugang zum App Store ist, das ist der Punkt. Wir haben uns darauf konzentriert, den Preis unter 199$ zu drücken. Wir brauchen darin nichts Neues. Wir müssen den Preis senken, woimmer wir das schaffen."

2010 wurde die 4. Generation des iPod touch vorgestellt. Trotz Jobs' Statement beinhaltete sie nun auch eine Kamera.

Lautstärkeregler als Kamera-Auslöser

(implementiert 2011)

Dies ist die Geschichte der App Camera+ für das iPhone. Die Auslösung der iPhone-Kamera war ursprünglich nur über den Button auf dem Touch-Bildschirm möglich. Dieser Button ist allerdings nicht erfühlbar ist und ist nicht an der für einen Fotoapparat günstigsten Stelle, nämlich am Rand des Gerätes, zu finden. Genau dort befinden sich aber die Lautstärkeregler des iPhone, wodurch Nachfrage entstand, diese zum Auslösen der Kamera verwenden zu können.

Die App Camera+ erfüllte mithilfe des halblegalen Jailbreaks "VolumeSnap" genau diesen Wunsch. Da sich Apple aber nicht gerne in die Verwendung seiner iPhone-Elemente hereinfunken lassen wollte, wurde Camera+ im Jahr 2010 aus dem App Store entfernt.

Forderungen nach einer Wiederzulassung der App brachten Apple schließlich 2011 dazu, diese Möglichkeit als Funktion in die kommende iOS-Version 5 zu implementieren. Somit hat Apple das Angebot einer externen App am Ende selbst übernommen.

Side Switch des iPad

(konfigurierbar seit 2011)

Nach Vorbild des iPhone kam auch das iPad bei seiner Einführung 2010 fast gänzlich ohne haptische Knöpfe aus. Lediglich Homebutton, Einschaltknopf, Lautstärkeregler und ein Side Switch am Rand blieben mechanische Bedienungsmöglichkeiten.

Der Side Switch erfüllte in der ersten Generation die Funktion des "Orientation Lock", das heißt, das Bild eines gedrehten iPad passte sich der neuen Lage an oder eben nicht. Doch bereits im November 2010 wurde mit iOS 4.2 die Funktion dieses Side Switches zur Vereinheitlichung mit dem iPhone zum Mute-Switch, um den Sound zu deaktivieren.

Kundennachfragen zu dem Thema führten zu Diskussionen um den iPad Side Switch und Forderung nach einer Konfigurierbarkeit durch den Nutzer wurden laut. Auf die Nachfrage, ob diese Konfigurierbarkeit geplant sei, antwortete Jobs per Mail auf die ihm eigene Art: "Nope."

Dennoch wurde genau diese Möglichkeit im März 2011 im Rahmen des Systemupdates auf iOS 4.3 verwirklicht. Seither kann man in den Einstellungen selbst festlegen, ob man für den Side Switch lieber die Stummfunktion oder den Orientation Lock wünscht.

Einsteigerlaptops

(Einführung des Macbook Air 2008)

Apple verstand sich stets als Premium-Entwickler mit hochwertigen Produkten. Der Massenmarkt wurde anderen Anbietern überlassen. Den ersten Schritt in Richtung des sogenannten Low-End-Bereichs vollzog Apple im Jahr 2005 mit der Einführung des Mac mini als erstem Computer aus dem Hause Apple mit einem Preis unter 500$.

Laptops allerdings blieben bei Apple im Premium-Bereich. Berühmt wurde Jobs' Aussage, dass "weniger-als-voll-ausgestattete Laptops unerwünscht (»undesirable«)" seien.
Im Januar 2008 vollzog Apple aber auch hier eine Wende und bot einen schlanken Laptop mit eher geringer Ausstattung und weniger Rechenleistung an, das Macbook Air.