Zwischen den Jahren, in den Jahren. Wie immer man das Altern der Zeit benennen mag, eines ist klar, es lässt sich nicht aufhalten. Es schreitet schneller voran, je öfter man es erlebt und egal wie intensiv die Zeit genutzt wird, es ist nie genug, um ein ganzes Leben zu füllen. Denn ein ganzes Leben ist von Anbeginn bis zum Ende das einzig ganze Leben.
Mein Leben ist nur ein kleiner Teil des Ganzen. Unscheinbar, unbemerkt und unbeachtet. Verzichtbar? Wie der kleine Zeh? Er ist immer da, schmerzt, wenn man sich ihn stößt, wird vermisst, wenn er fehlt. Das alte Jahr neigt sich. Alt - 1 Jahr ist nicht alt, doch summiert machen sie alt.
Ein Rückblick lässt nur einen Schluss zu. Ein solches Jahr möchte ich nicht noch einmal. Alles war zu viel und zu wenig zugleich. Nichts war richtig, nichts war falsch. Alles war irgendwie, alles fühlt sich irgendwie, aber nicht gut oder schlecht, an. Ich vergeude mein Leben, schaffe nichts, vernichte nichts. Ich verändere nichts. Ich denke und zerbreche daran. Ich erfahre das Leben und es bringt mich zum weinen. Und wohin mich mein Weg auch führt, ich klammere an Dingen, die mich bremsen. Und mein Weg wird länger und länger.
Jede neue Etappe sieht verdörrt aus, weil sie zu lange auf Entdeckung warten musste. Länger und länger. Jahr für Jahr.
Doch dann versuche ich es. Ich breche aus und bereue. Ich harre aus und bereue. Ich bin ehrlich wenn ich lüge, ich lüge mit der Wahrheit. Ich entbehre den freien Willen und erzwinge die Entbehrungen. Ich will glauben und weiß, dass ich es nie können werde. Ich will vergessen und erinnere mich täglich aufs Neue daran.
Es sind so viele Dinge, die mein Herz verbrennen, meine Gedanken zerbersten und meinen Atem erstarren lassen. Gleichzeitig bedarf es nur sehr wenig mein Herz erfreuen, meine Gedanken zur Ruhe bringen zu lassen und meinen Atem in ein stoßweises Lächeln zu verwandeln. Das ist das Leben, das sich mir mit Sinn erfüllt.
Doch nur kurz währen diese Momente und alles fängt von vorne an.