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iOS 8 im Detail - App-Updates und Darstellung

Navigation iOS-8-Serie:
Teil 1: "iOS 8 im Detail - App-Updates und Darstellung"
Teil 2: "iOS 8 im Detail - Funktionen und Konzepte"


iOS 8 im Detail

Teil 1: App-Updates und Darstellung

Mit iOS 8 schickt Apple sein mobiles Betriebssystem für iPhones, iPad und iPod touch in das achte Jahr: Nach dem großen Design-Wechsel durch iOS 7 lag das Augenmerk diesmal auf neuen Konzepten wie dem Einstieg in das Gesundheitssegment oder die verbesserte Kommunikation zwischen den Geräten. Doch auch die etablierten System-Apps haben zahlreiche Erweiterungen der Funktionalität, sowie Anpassungen in der Darstellung erhalten. Dabei legt Apple größten Wert darauf, dass jedes neue Feature kein Selbstzweck ist, sondern auch verdient, ein neues Feature zu sein.

Die am stärksten verbesserten Apps sind Nachrichten und Fotos, doch auch Kamera, Safari, Mail und Wetter erhielten ein merkliches Update. Vier neue Apps finden unter iOS 8 Eingang in den Kanon der vorinstallierten und nicht löschbaren Apps: Gesundheit, Tipps, iBooks und Podcast; die letzten beiden musste man bisher extra herunterladen, die ersten beiden sind komplett neu. Änderungen bei Darstellung und Funktionalität finden sich auch in den Push-Mitteilungen, der Spotlight-Suche und der Multitasking-Anzeige.

Doch die spannendste Frage bezüglich der Darstellung unter iOS 8 ist durch die Beta-Versionen noch nicht geklärt worden: Gibt es einen Splitscreen-Modus für das iPad? Die Beantwortung dieser Frage muss auf die Veröffentlichung des neuen mobilen Betriebssystems und gegebenenfalls eine neue Hardware-Generation im iPad-Bereich verschoben werden. Die sonstigen Antworten auf Fragen nach neuen Darstellungen und Funktionen in den Apple-eigenen Apps unter iOS 8 sollen nachfolgend ausführlich und App für App zusammengestellt werden.


Schnellnavigation:
Nachrichten - Fotos - Kamera - Safari - Mail - Karten - Wetter - FaceTime - Kalender
neue Apps - Push-Mitteilungen - Multitasking - Spotlight

Nachrichten

Auf die zunehmenden Konkurrenz durch kostenlose Textnachrichten-Anwendungen wie WhatsApp musste Apple durch eine Weiterentwicklung seiner eigenen Nachrichten-App reagieren. Der entscheidende Nachteil - die Beschränkung des kostenlosen iMessage-Dienstes auf iOS-, bzw. OS-X-Geräte - wird aber auch künftig bestehen bleiben. Nichtsdestotrotz wartet iOS 8 mit einer Vielzahl neuer Funktionen in dieser App zur Steigerung der Nutzerfreundlichkeit auf.

Durch die Integration von Audio-Kurzaufnahmen in den Chatverlauf ist der erste Schritt zur Verschmelzung von Textnachrichten und Online-Telefonie gemacht. So lange kein Text eingegeben ist, wird die Texteingabezeile rechts nicht mehr von einem ausgegrauten „Senden“-Knopf, sondern von einem neuen Mikrofon-Button flankiert. Für die Dauer eines gehaltenen Taps nimmt die App alle gesprochenen Worte und Geräusche auf. Danach erscheinen in Halbkreisform die Auswahlmöglichkeiten Senden (Pfeil oben), Abbrechen (Kreuz links) oder Abspielen zur Kontrolle (Symbol Mitte).
Nutzt der Empfänger iOS 7 oder älter, muss er die empfangene Audio-Nachricht wie gewohnt per Tap aktivieren. Ein iOS-8-Anwender dagegen hält einfach ohne jeden Tap sein iPhone ans Ohr und der Audioclip wird automatisch abgespielt. Die Lautstärke entspricht dabei derjenigen aus normalen Telefonaten. Wiederholt der Empfänger die Bewegung ans Ohr, ertönt ein kurzes Signal und die App nimmt automatisch eine gesprochene Antwortnachricht auf, die sofort oder nach einer kurzen Bestätigung zurückgeschickt wird. Auf diese Weise kann man die Nachrichten-App wie ein klassisches Funkgerät für Audio-Kurznachrichten nutzen.
Die Funktionalität der Bewegung kann in den Einstellungen unter „Zum Hören ans Ohr“ deaktiviert werden. Damit die potentielle Vielzahl an Audio-Nachrichten nicht den Speicherplatz des Smartphones sprengt, löscht iOS 8 diese Dateien standardmäßig nach 2 Minuten. Besonders wertvolle Hörgenüsse können allerdings auch leicht behalten werden, indem man den kleinen Text „Behalten“ unter einer Audionachricht antippt. Das standardmäßige Löschen kann außerdem in den Einstellungen deaktiviert werden.

Gegenüber des Mikrofon-Buttons befindet sich links des Texteingabefeldes nach wie vor der Fotoapparat, mit dem rasch Bilder oder Videos in den Chatverlauf eingebunden werden können. Neu ist hier die Vorschau der Fotobibliothek sowie die Möglichkeit, mehrere Fotos gleichzeitig zum Verschicken auszuwählen, was zu großer Zeitersparnis beim Verschicken einer Vielzahl von Medien führen dürfte und bei anderen Chat-Programmen längst Standard ist. Die Option „Kommentar hinzufügen“ ermöglicht das Hinzufügen einer Textnachricht, die allerdings wie bisher auch als gesonderte Nachricht mit dem Bild mitgeschickt wird.
Das spontane Erstellen eines Fotos oder Videos gestaltet sich durch einen langen Tap auf das Fotosymbol noch einfacher und schneller: Augenblicklich schaltet der Bildschirm auf Frontkameraansicht und analog zur Gestaltung des Mikrofon-Features kann nun in Kreisform entweder ein Foto (Kamerasymbol oben) oder ein Video (roter Knopf rechts) aufgenommen oder die Aktion abgebrochen werden (Kreuz Mitte). Ein geschossenes Foto wird unmittelbar an den Empfänger verschickt, ein Video kann man sich zunächst noch einmal ansehen und dann entscheiden. Ähnlich wie bei Textnachrichten löscht iOS 8 auch Videobotschaften standardmäßig nach 2 Minuten. Auch hier kann ein Clip sowohl individuell über den „Behalten“-Knopf unter dem Video als auch allgemein durch Deaktivieren der Löschung über die Einstellungen dauerhaft gespeichert werden.

Eine bedienerfreundliche Neuerung stellt auch der Reiter „Details“ am oberen linken Bildschirmrand einer Konversation dar. Wo früher unter „Kontakte“ rasch ein Telefonat oder ein Blick auf die Daten des Gesprächspartners im Adressbuch geworfen werden konnte, fügt iOS 8 dieser Auswahl neue Elemente hinzu: Zum Ersten kann man hier konversationsspezifisch „Nicht stören“ anklicken, zweitens bietet die App von hier aus die Möglichkeit, unkomplizierter als bisher seinen aktuellen Ort zu senden. Daneben existiert die Option einer dauerhaften Standortfreigabe, die man auf eine Stunde, bzw. den Rest des Tages begrenzen kann oder dauerhaft gestattet. Natürlich kann diese Freigabe auch manuell vorzeitig beendet werden. Die Standortfreigabe arbeitet mit der zusätzlichen Apple-App „Freunde“ zusammen. Drittens und schließlich zeigt die „Details“-Ansicht der Nachrichten-App eine Kompilation aller bisher in diesem Chat geteilten Anhänge an, sodass das lange Scrollen auf der Suche nach bestimmten gesendeten oder empfangenen Fotos entfällt.

Eng mit der „Details“-Ansicht verwoben ist die verbesserte Organisation von Gruppenchats. Diese waren auch bisher durch Eingabe mehrerer Adressaten einer Textnachricht möglich, doch können nun in den Details jederzeit weitere Mitglieder in den Chat eingeladen oder vorhandene Mitglieder entfernt werden. Außerdem kann man dem Chat fortan einen eigenen Namen wie etwa „Sommerurlaubsplanung“ oder „Arbeitsgruppe“ geben. Man muss in den Details lediglich etwas »nach oben« wischen, um das Textfeld für den Gruppennamen zu erreichen. Einen Chat-Administrator scheint es - zumindest in den bisherigen Betas - nicht zu geben; jeder Beteiligte kann andere Chatpartner hinzufügen oder löschen. Selbstverständlich kann man sich auch selbst aus einem Gruppenchat zurückziehen oder die „Nicht stören“-Funktion aktivieren. Ist man nicht mehr an einem Gruppenchat beteiligt, ist die Nachrichtenhistorie weiterhin verfügbar, lediglich können neue Nachrichten hier weder gesendet noch empfangen werden.


Fotos

Die Benutzerfreundlichkeit der Fotos-App ließ lange Zeit zu wünschen übrig. Insbesondere wenn die Datenbank sehr umfangreich wurde, war ein Sortieren oder Auffinden einzelner Fotos äußerst umständlich. Bereits mit der Einführung der verschiedenen Ansichten (Momente, Sammlungen, Jahre) in iOS 7 und der automatischen Zusammenfassung der Fotos innerhalb der Sammlungen-Ansicht in zeitlich oder örtlich zueinandergehörige Alben trat eine erste Verbesserung ein. Diese soll in iOS 8 durch die Etablierung einer Suchfunktion konsequent fortgeführt werden. Das neue Suchfeld erlaubt das Durchforsten der Bibliothek nach Albumname, bzw. Datum oder Ort der Bilder. Intelligente Suchvorschläge wie „in der Nähe“, „vor einem Jahr“, „Favoriten“ oder „zu Hause“ runden die neue Funktion ab. Wie von Suchfeldern gewohnt hat man auch Zugriff auf die letzten Suchbegriffe. Das neue Suchfeld erscheint nach einem Tap auf die Lupe am oberen rechten Bildschirmrand.

Ursprünglich nur zum Betrachten von Bildern gedacht erhöht iOS 8 auch die Bearbeitungsmöglichkeiten zum schnellen Anpassen der Bilder. Unter „Bearbeiten“ findet man nun das intelligente Composition-Werkzeug. Hier kann das Bild mit Hilfe einer Gitterstruktur beschnitten und durch eine Winkelscheibe gedreht werden. Standardbewegungen wie 90°-Drehung oder ein definiertes Seitenverhältnis sind per Knopfdruck erreichbar. Daneben findet sich nun das intelligente Anpassungswerkzeug zur Bearbeitung von Farben und Helligkeit mittels eines einzigen Schiebereglers. Dieser passt automatisch zugehörige Parameter wie Helligkeit, Kontrast, Schatten, usw. an. Wem das zu viel Bevormundung ist, der kann alle Parameter auch per Hand und einzeln einstellen. Der klassische Zauberstab zum automatischen Bildverbessern per Tap bleibt erhalten; die Rote-Augen-Korrektur wird nur noch bei Bildern mit erkannten Gesichtern angeboten. Die bereits seit iOS 7 bekannten Fotofilter können ab iOS 8 um neue Filter von Drittentwicklern ergänzt werden.

Die Foto-Bibliothek wächst weiter an, wenn man die Datenbanken aller benutzten Geräte, etwa iPhone und iPad, zusammenlegt. Genau das soll mit der neuen iCloud Photo Library geschehen. Sobald die Funktion aktiviert ist, werden alle gespeicherten Medien in die Cloud hochgeladen, wo sie von jedem anderen Gerät des Nutzers angesehen werden können, ohne dessen Speicherplatz zu belasten. Auch Albenorganisation und Fotobearbeitungen werden sofort hochgeladen, um jederzeit die aktuelle Version der Gesamtbibliothek zur Verfügung zu haben. Da der Zugriff natürlich nur bei bestehender Internetverbindung möglich ist, kann man iCloud-Fotos auch auf das Gerät direkt herunterladen.


Kamera

Für die Kamera bringt iOS 8 einen neuen Aufnahmemodus. Neben Foto, Quadrat, Panorama und Video tritt fortan der Zeitraffer-Modus. In dynamisch angepassten Intervallen werden Einzelbilder aufgenommen und zu einem Video zusammengesetzt, in dem man langsame Vorgänge wie Sonnenuntergänge, herannahende Gewitter oder den Bau eines Hauses beschleunigt in Szene setzen kann.

Gleichzeitig bietet iOS 8 erstmals einen Selbstauslöser. Damit der Fotograf auch ohne Selfie auf seinem Bild erscheinen kann, tapt man in der Auswahlzeile die Uhr an und wählt, ob ein Foto sofort, mit drei Sekunden oder mit zehn Sekunden Verzögerung nach dem Knopfdruck geschossen werden soll.

Die neue AVCaptureDevice-APIs geben außerdem Hinweise darauf, dass künftig erweiterter Zugriff auf Kameraeinstellungen möglich sein könnte, etwa manuelle Festlegung von ISO-Wert, Verschlusszeit und Weißabgleich. Ob diese Funktionalität allerdings in der Kamera-App zur Verfügung steht, ist ungewiss; die letzten Beta-Versionen deuten nicht darauf hin. Drittanbieter-Apps werden aber sicherlich von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen.


Safari

Die Hauptneuerung in Safari unter iOS 8 besteht in der Design-Angleichung zwischen iOS auf dem iPad (nicht auf dem iPhone) und OS X auf dem Mac. Beide Versionen finden ihre Tab-Übersicht überarbeitet: Statt der bisherigen 3D-Aufreihung der einzelnen Tabs bietet iOS 8 eine neue geordnete Anzeige über alle geöffneten Tabs; greifen mehrere Tabs auf dieselbe Seite zu, werden sie gruppiert dargestellt. In die Tab-Übersicht gelangt man entweder mit dem Button im oberen rechten Eck oder einfach durch Kneifbewegung mit zwei Fingern. Wie gewohnt können die Tabs in der Übersicht neu gruppiert oder schnell geschlossen werden. Ist eine iCloud-Anbindung aktiviert, umfasst die Tab-Anzeige auch die geöffneten Tabs aller anderen iCloud-Geräte.

Ebenfalls als Design-Angleichung ist die Seitenleiste auf dem iPad zu verstehen, mit der man Zugriff auf die Lesezeichen, die Leseliste und die geteilten Links erhält. Diese gibt es auf dem Mac bereits seit OS X 10.8. Die Design-Neuerungen betreffen aus Gründen der Bildschirmgröße lediglich Safari für das iPad; auf dem iPhone bleiben Tab-Übersicht und Lesezeichenansicht unverändert.

In der Funktionalität beseitigt Safari unter iOS 8 den Missstand, dass bestimmte Seiten aus Werbegründen das Gerät direkt in den App Store wechseln lassen. Diese automatische Weiterleitung in den App Store wird nun unterbunden; an deren Stelle tritt ein Dialogfenster, das den App-Wechsel vom Nutzer zuerst bestätigen lässt.


Mail

Kleinere Funktionsneuheiten zur Optimierung des Arbeitsflusses bietet die Mail-App unter iOS 8. Zum Beispiel war es bislang nur über den Umweg des „Entwürfe“-Ordners möglich, während des Schreibens einer E-Mail Elemente aus anderen Mails zu übertragen. Künftig kann man eine Mail während des Verfassens an den unteren Bildschirmrand verschieben, wo sie als Fußzeile bestehen bleibt. Jetzt können Textpassagen aus anderen Mails ganz normal in die Zwischenablage kopiert werden. Per Tap auf die Fußzeile holt man sich den eigenen Mail-Entwurf wieder ins Zentrum und fügt den kopierten Text ein. Dies funktioniert per Tap auf die Fußzeile, weil man durch nach oben Ziehen bekanntlich das Kontrollzentrum öffnet.

Erkennt Mail in einer Nachricht eine Telefonnummer, eine Buchung oder einen Termin, so bietet die App mit einer Mitteilung am Kopfende der Mail gleich die Möglichkeit, per Tap einen entsprechenden Termin im Kalender oder die Ergänzung eines Kontaktes zu erstellen. Damit solches aber erkannt werden kann, muss eine Zuordnung möglich sein, zB ein Name zur Telefonnummer.

Zur Vereinheitlichung der systemweiten Swipe-Funktionen bietet Mail unter iOS 8 Schnellbearbeitung einer empfangenen Mail durch Streichgesten. Streicht man in der Nachrichtenliste von links nach rechts über eine Mail, erscheint die Option „als gelesen/ungelesen markieren“. Setzt man die Streichgeste fort, wird die Markierung automatisch gesetzt. Ein umgekehrter Swipe von rechts nach links eröffnet drei Möglichkeiten: das für diese Streichgeste systemweit etablierte „Löschen“, weiterhin „Markieren“ und „Mehr“. Hinter „Mehr“ verstecken sich übliche Mail-Funktionen wie An alle, Weiterleiten, in „Werbung“ bewegen oder „Mitteilung“. Die letztere Funktion verschickt zusätzlich eine Nachricht, wenn jemand auf die entsprechende E-Mail-Konversation antwortet (Diese Funktion ist auch manuell in der Nachricht selbst durch Tab auf die Flagge erreichbar). Unter „Markieren“ findet sich eine VIP-Markierung für eine ganze Unterhaltung, durch die auch bei hoher Mail-Frequenz bestimmte Korrespondenzen hervorgehoben und leicht verfolgt werden können. VIP-Threats erhalten dafür automatisch ein eigenes VIP-Postfach. Beim Rechts-Links-Streichen gilt ebenso wie bei der Gegenrichtung: Wird die Geste einfach fortgesetzt, gilt eine Option als ausgewählt, in diesem Fall das Löschen. Somit ist das Löschen zahlreicher Mails deutlich schneller möglich als in den Vorgängerversionen. Die Funktion der Streichgesten kann in den Einstellungen vertauscht oder deaktiviert werden.


Karten

Nach den starken Anfangsproblemen nimmt Apples eigene Kartenlösung seit 2013 durch den Zukauf zahlreicher auf Kartendienste oder bestimmte Aspekte davon spezialisierter Unternehmen an Fahrt auf (siehe Journal "Apples Strategie bei Unternehmenskäufen"). Verlässlichere Adressierungen, umfangreichere PoI-Datenbanken oder Zukauf bisher extern bezogener Geodienste sind die Stoßrichtung. Die bisherigen Beta-Versionen zeigen auch eine Einbindung der iOS-Nutzer in die Fehlerbehebung: Auf fehlerhafte Daten kann man Apple ab jetzt einfach über die Funktion „Ein Problem melden“ hinweisen. Entweder schickt man gleich einen Screenshot mit oder beschreibt den Fehler verbal. Optional lässt sich auch eine Mail-Adresse als Kontaktmöglichkeit angeben, wenn man zur Beantwortung weiterer Fragen bereit ist. Der Nutzer erhält auch eine Rückmeldung, wenn das geschilderte Problem behoben wurde.

Ob die angekündigte neue Routenplanung mit Integration von öffentlichen Verkehrsmitteln und verbesserter Indoor-Navigation bereits unter iOS 8 Teil der Karten-App wird, ist noch unsicher. Einen Hinweis darauf gibt allerdings ein Screenshot mit dem neuen Symbol eines öffentlichen Verkehrsmittels in der unteren Menüleiste. Gesichert sind stattdessen 3D-Stadttouren, eine Erweiterung der schon existierenden 3D-Karten von manchen Regionen. Der Modus lädt zu einem Rundflug durch die Stadt ein und zeigt wichtige Orte und Sehenswürdigkeiten. Wenn es für eine Stadt eine Stadttour gibt, tippt man einfach auf den Namen der Stadt und wählt die Funktion „Tour“ an. Derzeit angeboten sind die geführten 3D-Flyovers für New York, San Francisco, San Jose, Glasgow, Barcelona, Rom und Paris.

Weiterhin gibt es Hinweise darauf, dass sich iOS 8 mithilfe des M7-Chips in einem iPhone 5s automatisch den Parkplatz merken kann. Der Chip nimmt wahr, wenn die Bewegung von einer Autofahrt endet und in Fußgängerfortbewegung übergeht. An diesem Ort wird in der Karten-App sofort eine entsprechende Markierung gesetzt, um die Parkplatzsuche zu vermeiden.


Wetter

Apple vollzieht einen Wechsel des Zulieferers von Wetter-Daten: Statt auf Yahoo greift Apple künftig auf die Daten des Weather Channel zurück. Da Yahoo selbst auch von Weather Channel bezog, entspricht dieser Wechsel lediglich dem Ausschalten eines Zwischenhändlers. Durch den Anbieterwechsel erweitert sich auch die Wettervorhersage: Statt 13 Stunden umfasst die tagesinterne Vorhersage 24 Stunden - die tagesübergreifende Vorhersage erweitert sich von fünf auf neun Tage.

Unter iOS 7 versteckten sich weitere Wetter-Werte außer Temperatur und Bewölkung hinter einem Tap auf die große Temperaturzahl. Unter iOS 8 befinden sich die zusätzlichen Werte unterhalb der tageweise Wettervorhersage und umfassen nicht nur Regenwahrscheinlichkeit, Wind, Feuchtigkeit und gefühlte Temperatur sehen, sondern auch Sonnenauf- und Untergang, Niederschlag, Luftdruck, Sichtweite und UV-Index. Zudem steht hier eine ausformulierte Tagesprognose, wie sie aus der Nachrichtenzentrale bekannt ist.


FaceTime

Seit iOS 7 bietet Apples Videotelefonie FaceTime auch eine reine Audio-Funktion an. Mit iOS 8 erweitert sich diese Funktion auf Audio-Telefonkonferenzen, indem man während einer Verbindung weitere Gesprächspartner einladen kann. Dieses Feature ist allerdings auf Audio-Verbindungen beschränkt, eine Video-Konferenz bleibt scheinbar weiterhin nicht möglich. Eine Konkurrenz zu anderen VoIP-Anbietern bleibt nicht zuletzt deswegen und der weiterhin bestehenden Beschränkung auf iOS-Geräte schwierig.


Kalender

Die Koordination mehrerer an einem gemeinsam geteilten Kalender beteiligten Personen soll mit iOS 8 stark verbessert werden. Bei der Erstellung eines neuen Ereignisses zeigt die App nun in Echtzeit an, wenn es bei einem der Teilnehmer zu einem Terminkonflikt kommen sollte. So lassen sich gemeinsame Veranstaltungen, Meetings oder Familientreffen effizienter planen. Die Spezifikationsoptionen sich wiederholender Ereignisse weiten sich in iOS 8 noch einmal aus (z.B. „an jedem ersten Montag im Monat“, …) und die Verzahnung des Kalenders mit der Mail-App wird stärker. So kann ein Teilnehmer eines gemeinsamen Termins aus der Kalender-App heraus Verspätungen oder Absagen an die anderen abschicken.


Zusätzliche vorinstallierte Apps

Neu im Kanon der vorinstallierten und nicht löschbaren Apps in iOS findet sich Tipps. Diese App besteht aus einzelnen Karten, auf denen in einem großen Bild und einem kurzen Text neue Features oder versteckte Funktionen von iOS 8 vorgestellt werden. Wöchentlich werden diese Tipps aktualisiert. Auf diese Weise soll der Endnutzer stets Neues auf seinem Gerät entdecken, um die vielen Funktionen auch verwenden zu können. Diese App ist wohl dem Umstand geschuldet, dass mit zunehmender Funktionsausweitung nicht mehr alles von jedem instinktiv entdeckt oder verstanden werden kann.

Gleichzeitig erfahren sowohl die iBooks- als auch die Podcast-App eine Beförderung in den Kreis der Standard-apps. Bislang mussten sie (kostenlos) geladen werden, waren dementsprechend auch noch löschbar. Dies ändert sich unter iOS 8. Informationen über die neue Gesundheit-App als vierte neue Kanon-App finden sich im zweiten Teil des iOS-8-Journals „Funktionen und Konzepte“.


Push-Nachrichten

Ursprünglich waren sie als Kurznachrichten zur bloßen Erstinformation gedacht, die man erhalten konnte, ohne die App zu wechseln. Nun wird - äquivalent wie beim Mac - der nächste logische Schritt getan: die Interaktivität. Push-Nachrichten bestimmter Apps bieten nun die Möglichkeit für Kurzreaktionen. Beispielsweise kann man Kalendereinladungen nun per Tap annehmen oder ablehnen, ohne die Kalender-App aufrufen zu müssen. Nachrichten können in einer Textzeile beantwortet, E-Mails als gelesen markiert oder gelöscht, Erinnerungen verzögert oder bestätigt werden. Auch Apps von Drittherstellern können auf die Interaktivität zugreifen, etwa Facebook, wo man direkt über die Push-Nachricht Meldungen kommentieren oder liken kann.


Multitasking-Anzeige

Durch Doppeldruck auf den Home-Button aktiviert man die Multitasking-Anzeige mit einer Liste der geöffneten Apps. Ab iOS 8 erscheint über den Screenshots eine weitere, separat verschiebbare Liste von den fünf Personen, mit denen zuletzt Kontakt per Telefon, Chat oder E-Mail herrschte. Durch einen Wisch nach links wird diese Liste noch um alle als Favoriten gespeicherten Kontakte ergänzt. Per Tap können diese Personen nun schnell angerufen (auf allen gespeicherten Nummern), angeschrieben oder mit FaceTime per Bild- oder Tonchat kontaktiert werden.


Spotlight

Die Suchfunktion auf dem mobilen Apple-Gerät erhält mit iOS 8 eine gewichtige Funktionserweiterung: Der Suchradius beschränkt sich nicht mehr auf Daten auf dem Endgerät, sondern greift ins Internet aus und nutzt dabei Kontextinformationen wie den aktuellen Ort. Damit mutiert die ursprünglich nur zum App-Wiederfinden gedachte Funktion zu einer Art schriftlichem Siri. Spotlight sucht auf Plattformen wie Wikipedia, Nachrichtenseiten und natürlich in den drei digitalen Apple-Stores App Store, iTunes Store und iBooks Store. Auch Orte in der Nähe können gefunden und in der Karten-App geöffnet werden. Empfohlene Internetseiten sowie das Kinoprogramm runden den erweiterten Funktionsumfang ab.

Aufgerufen wird Spotlight nach wie vor durch ein Wischen nach unten, während man sich in der App-Übersicht befindet. Zusätzlich ist Spotlight aber auch im intelligenten Suchfeld von Safari integriert.



In Kürze folgt der zweite Teil des Journals über iOS 8. Darin sollen die Funktionen und Konzepte beleuchtet werden, die in der Entwicklung der neuen Systemversion eine Rolle gespielt haben: Von der Verzahnung zwischen iOS und OS X über die Familienfreigabe und das Thema Gesundheit bis zu den Neuheiten für Entwickler.