iPad - Big Brother is watching you
Was beim iPod noch Sinn macht, nämlich die Synchronisation mittels eines guten Mediacenters (iTunes) und auch beim iPhone immer noch Sinn macht, weil dieses On-The-Go Medium einfach und trotzdem sehr flexibel eingesetzt werden kann, wird beim iPad doch sehr fragwürdig. Denn das iPad kann im Gegensatz zu den vorgenannten sehr wohl einen Personal Computer ersetzen. Weit über 50% der Normalo Anwender(innen) benutzen den Compi zum surfen, mailen, chatten und für andere Netzanwendungen wie FaceBook, Youtube etc.
Es ist zu erwarten, dass neben iWork eine Vielzahl von professioneller Software (bspw. zur einfachen Bearbeitung von Fotos) die bereits 140'000 Applikationen, welche vom iPhone/iPod Touch übernommen werden können, ergänzen oder ersetzen werden.
Die Programmvielfalt wird ungeahnte Ausmasse annehmen und in den meisten Fällen das Laptop und das Netbook ersetzen.
Zweifel?
In der Schweiz gibt es bereits weit über 500'000 iPhone User und es werden immer mehr. Es ist durchaus zu erwarten, dass sich all diese Nutzer und noch einige mehr, früher oder später dem iPad zuwenden und die komplizierten und komplexen Heim-PCs (resp. Macs) immer weniger nutzen werden. Herkömmliche Computer werden dannzumal nur noch von Profis, Nerds und im Businessumfeld genutzt werden.
Der iPad ist das erste digitale Gerät, das sowohl Frauen wie Männer, Jung und Alt intuitiv nutzen können, ohne die Tiefen eines Computersystems verstehen zu müssen. Ein Gerät, mit dem sie ihr digitales Leben organisieren können ohne etwas von Computern verstehen zu müssen. Ein Gerät, dass nach dem Einschalten sofort nutzbar ist und das keine Virenproblematik kennt, weil es der totalen Kontrolle des Anbieters untersteht.
Wo liegt das Problem?
Apple gewinnt die Macht und die Kontrolle über den digitalen Consumer.
Apple gewinnt die Macht über die Entwickler, die ihre Produkte nur mit dem Segen von Apple im AppStore veröffentlichen dürfen.
Mit dem iPad wird alles anders werden, auch wenn sich noch so viele Kritiker zu Wort melden. Den Normalo-User intressiert das nicht.
Das iPad wird ein voller Erfolg werden, ein Erfolg der mir Angst macht, weil im Hintergrund eine Weltfirma operiert und nicht eine Open Source Gemeinde.
Möglicherweise kann die Politik, beispielsweise die EU, mit restriktiven Regeln Apple zwingen ihre Source offenzulegen, so dass auch andere Anbieter diesen Markt bedienen können. Denn was Apple mit dem iPad schaffen wird, ist eine Monopolstellung, die in der Wirtschaft einzigartig da stehen wird.
Apple, die einst Big Brother IBM bekämpft hat (1984), dann mit ihr ins Bett ging (PPC) und jetzt mit PC-Intel .... wird selbst zur Macht mit der andere ins Bett hüpfen möchten.
Zu viel Macht ist nie gut, denn der Mensch ist nicht gut. Die Vernunft hat keine Chance gegen Gier und Habsucht (siehe aktuelle Krise), deshalb benötigen wir Leitplanken für den freien Wettbewerb. Das iPad ist nicht nur ein Segen, sondern auch eine Gefahr. Die Politik muss sich dieser Entwicklung stellen und zwar sofort.