10 Jahre Apple Pay – als Apple zum Zahlungsanbieter wurde
In einem anderen Artikel hatten wir gerade erst einen Blick zurück auf nunmehr zehn Jahre Produktgeschichte der Apple Watch geworfen –
erstmals gezeigt auf dem September-Event 2014. Allerdings hatte Apple auf der Veranstaltung noch eine weitere wegweisende Ankündigung gemacht, die damals ein wenig unterging und sich erst eine ganze Weile später als weitsichtige Entscheidung darstellte: Mit Apple Pay betrat das Unternehmen einen neuen Markt und legte einen der Grundsteine des rasanten Wachstums, den man seit langer Zeit im Dienstesektor beobachten kann.
Zwar gibt es keine exakten Daten, Marktexperten gehen jedoch davon aus, dass rund eine Milliarde Dollar pro Quartal an Apple fließt. Für den Kunden ist der Einsatz kostenlos, Apple erhält jedoch 0,15 Prozent Transaktionsgebühr bei Kreditkarten und 0,05 Prozent bei Debitkarten. Dies zeigt, warum Apple so darum kämpfte, konkurrierende Angebote behindern oder ganz aussperren zu dürfen. Sowohl in der EU als auch den USA ist das jedoch bald
Geschichte.
September 2014: Eine neue Art DiensteTim Cook stellte Apple Pay als eine "komplett neue Dienste-Kategorie" vor. Die Vision laute, vollgestopfte Geldbörsen durch eine andere Lösung zu ersetzen. Der erste Schritt bestehe darin, das Thema "Bezahlung" anzugehen. Dies beinhaltet, eine digitale Version seiner normalen Kreditkarte in die Apple Wallet zu legen, wozu es allerdings mindestens eines iPhone 6 oder iPhone 6 Plus bedurfte – ebenfalls eines der Themen auf dem ereignisreichen "Wish we could say more"-Event.
Bei 43:10 geht es losErst in den USA...Zunächst startete der Dienst in den USA, allerdings mit sehr geringer Verbreitung, denn bei kontaktloser Kartenzahlung handelte es sich noch um ein sehr neues Thema. Obwohl die Kreditkarte das Standardzahlungsmittel der Vereinigten Staaten ist, sollte es Jahre dauern, bis der Großteil der Geschäfte und Restaurants von "Swipe" oder den noch älteren "Ritsch-Ratsch-Geräten" ("Imprinter") auf Chip-Lesegeräte bzw. NFC umstellten.
... 2018 auch hierzulandeDie Markteinführung in Deutschland ließ bis Dezember 2018 auf sich warten. War man Kunde einer Bank, die von Anfang an Apple Pay unterstützte, sah es bezüglich unterstützter Kassensysteme von Anfang an sehr gut aus. Die meisten Supermärkte, Tankstellen und andere Verkaufsstellen verfügten längst über Kassensysteme neuerer Bauart.
Die meisten schließen sich anSo manches Bankhaus versuchte, sich der Entwicklung zu verschließen oder an einem Konkurrenzprodukt zu arbeiten – nicht nur hierzulande, wo sich die Sparkassen und die Ing DiBa lautstark hervortaten, sondern zunächst auch in den meisten Ländern. Dazu kamen Versuche einzelner Ketten, mit ihrem eigenen System zu punkten. Der Supermarkt-Riese Walmart verweigert sich beispielsweise selbst heutzutage noch und erlaubt Apple Pay nur über den Umweg einer App.
Derzeit MarktführerZehn Jahre später ist Apple Pay die beliebteste "digitale Geldbörse" der USA und auch in Deutschland, jeweils knapp vor der Google Wallet. Kontaktloses Bezahlen, sei es per NFC-Karte oder über ein Handy, ist dabei längst zum Standard geworden. Apple kann als einer der wichtigen Auslöser dieses Trends angesehen werden, denn Apple Pay hatte das Thema in den Mittelpunkt des Interesses gerückt.