10 Jahre Logic Pro X: Aus den "Final Cut Pro X"-Pannen gelernt
Die Einführung von Final Cut Pro X vor rund zwölf Jahren gilt als ziemlich missglückte Vorstellung. Der im Juni 2011 auf den Markt gebrachte Nachfolger von Final Cut Pro verfolgte einen neuen Ansatz, nahm Abkehr von vielen gewohnten Arbeitsweisen und verlangte Nutzern schon aufgrund der fehlenden Importmöglichkeit für Projekte der Vorgängerversion einen Neuanfang ab. Plakativ ausgedrückt ließ sich die erste Version mit "Kann sehr wenig – das aber innovativ" umschreiben. Apple brauchte (je nach Zielgruppe) ein bis drei Jahre, um essenzielle Funktionen nachzureichen. Unser Artikel "
Final Cut Pro X – vom Desaster zum Vorzeigeprojekt" behandelt das Thema intensiver.
Nach Ankündigung: Sorge in der BrancheAls bekannt wurde, dass auch Logic Pro einen neuentwickelten Nachfolger erhalten sollte, herrschte in der Branche große Sorge. Würde Apple die erfolgreiche Audio-Software ebenfalls nur zu einem GarageBand Pro machen, so wie viele Final Cut Pro X zunächst nur noch als besseres iMovie bezeichneten? Als Apple vor zehn Jahren den Startschuss gab und Logic Pro X vorstellte, zeigte sich schnell, dass die Markteinführung nicht mit dem anfänglichen Debakel rund um Final Cut Pro X zu vergleichen war. Das Programm kam in ausgereiftem Zustand an und benötige eben nicht intensive Nacharbeit.
Logic Pro war von Anfang an PublikumslieblingApple nahm zwar ebenfalls wesentliche Umstellungen vor, traf aber von Anfang an den Geschmack der Nutzer. Anders als bei Final Cut Pro X, das 2011 und 2012 in Ein-Sterne-Rezensionen im Mac App Store geradezu unterging, wurde Logic Pro X beinahe bejubelt. Dazu trug neben höherer Software-Qualität auch der Fakt bei, dass Apple diesmal keine komplette Umstellung der Arbeitsweisen verlangte. Stattdessen lautete die Mehrheitsmeinung, Apple habe bestehende Funktionen sinnvoll verbessert und durch praktische Neuerungen erweitert. Offensichtlich hatte Apple aus den Erfahrungen mit Final Cut Pro X gelernt und wollte die Nutzerschaft nicht ähnlich vor den Kopf stoßen.
Viele Updates – und kürzlich ein neuer AblegerZwar gab es in all den Jahren kein ganz großes Update, dafür regelmäßig umfangreichere Aktualisierungen, allesamt kostenlos für bestehende Nutzer. Erst vor wenigen Wochen gab Apple jedoch eine andere wichtige Neuerung bekannt, denn seit Mai steht
Logic Pro für iPads mit A12 Bionic und neuer zur Verfügung. Eine gewisse Parallele zum damaligen Marktstart gibt es übrigens, denn während das ebenfalls veröffentlichte Final Cut Pro X ziemlich durchwachsenes Feedback erhält, sind Nutzer von Logic Pro ziemlich begeistert. Eine Umstellung hinsichtlich des Preismodells gibt es dann doch, denn Einmalkäufe bietet Apple für die iPadOS-Variante nicht – es muss stattdessen ein monatliches oder jährliches Abo sein.