10 Jahre Mac mini - ein kurzer Rückblick
Es kommt nicht häufig vor, dass
Apples Webseiten dem Besucheransturm nicht standhalten können. Der 11. Januar 2005 war allerdings ein solcher Tag - fast zwei Stunden lang gestaltete sich der Aufruf von Apple.com als nahezu nicht möglich. Der Grund dafür: Apple hatte das vorgestellt, was seit vielen Jahren immer wieder gefordert wurde, nämlich einen günstigen Einsteiger-Mac. Hierzulande kostete die Basiskonfiguration des Mac mini nur 489 Euro, geboten wurden dafür ein G4-Prozessor mit 1,25 GHz, 256 MB RAM, 40 GB Festplatte und eine dedizierte Grafikkarte - keine Chipsatzgrafik. Für Tastatur und Maus wurde ein Aufpreis von 58 Euro fällig, Bluetooth kostete 49 Euro und AirPort 79 Euro.
Zunächst aktualisierte Apple des Mac mini noch regelmäßig. Im September 2005 erhielt der kleinste Mac schnellere G4-Prozessoren, im Februar 2006 erfolgte die Umstellung auf Intel-Prozessoren (Core Solo 1,5 GHz im Basismodell, Core Duo 1,66 GHz in der hochwertigeren Variante). Apple stellte jedoch recht bald auf sehr lange Produktzyklen um, sodass immer wieder Berichte aufkamen, der Mac mini stehe vor der Einstellung, da Apple das Interesse am günstigsten Mac verloren habe. Das Mitte 2007 vorgestellte Modell verblieb beispielsweise knapp 2 Jahre unverändert im Sortiment - dies in einer Zeit, als noch halbjährliche Upgrades bei anderen Apple-Baureihen üblich waren.
Die erste große Design-Umstellung erfolgte Mitte 2010, als Apple die
Bauhöhe des Gerätes stark schrumpfte und den Mac mini noch kompakter machte. Auch eine Server-Variante wurde eingeführt, diese verfügte über kein optisches Laufwerk mehr, dafür aber über zwei interne Festplatten. Ein Jahr später verschwand das DVD-Laufwerk dann auch bei allen anderen Konfigurationen des Mac mini. Im Oktober 2012 präsentierte Apple die nächste Modellüberholung - und verkaufte jene Generation bis Oktober 2014. Erneut war der Modellzyklus so lang, dass viele schon gar nicht mehr an den Fortbestand des Mac mini glaubten.
Die letzte Modellüberholung machte überdeutlich klar, dass der
Mac mini tatsächlich keinen großen Stellenwert bei Apple hat. Zwar sank der Preis - allerdings auch die Leistung. Es gibt nur noch DualCore-Prozessoren, in Benchmark-Tests schneidet die neue Generation daher erwartungsgemäß schwach ab. Apple hat außer den Quadcore-Prozessoren auch die Möglichkeit gestrichen, den Arbeitsspeicher selber zu tauschen. Ähnlich wie bei den MacBooks ist der Arbeitsspeicher ab jetzt auch im Mac mini fest auf dem Logicboard verlötet (Newsmeldung dazu:
)
AusblickZwei Dinge sind sicher: Auch die aktuelle Generation des Mac mini wird wieder lange unverändert in den Regalen stehen, auch die nächste Generation wird nicht mit Leistungsdaten protzen - sofern es denn eine gibt. Der aktualisierte Mac mini sorgt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht für reißenden Absatz und liefert damit kaum Argumente für Apple, der Modellreihe mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Allerdings ist Apple wohl nicht traurig, wenn der Mac mini weniger Käufer hat, teurere Baureihen mit höherer Marge dafür mehr Kunden anziehen.
Vermutlich wird Apple den Mac mini daher auch in Zukunft als Einsteigermodell im Sortiment führen und nur alle zwei Jahre kleinere Änderungen vornehmen - auf dem Papier beginnt der Einstieg in die Mac-Welt damit weiterhin zu vergleichsweise niedrigen Preisen. Mehr denn je gilt aber inzwischen, dass der iMac für die meisten Nutzer die bessere Wahl ist. Wer beim Mac mini zusätzliche Ausstattung wählt, kommt sehr schnell auf vierstellige Preise und sollte daher eher einen iMac ins Auge fassen. Zum Abschluss noch die Keynote der MacWorld San Francisco 2005, als Steve Jobs den Mac mini erstmals vorstellte:
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