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1000x schneller als Flash - Intel und Micron präsentieren 3D XPoint

Einen älteren Mac von Festplatte auf SSD umzurüsten, fühlt sich meist an wie einen ganz neuen Mac gekauft zu haben. Zugriffszeiten und Datendurchsatz von SSDs sind herkömmlichen Festplatten derart überlegen, dass auch ältere Geräte wieder leistungsmäßig verblüffen können (Übersicht zu kompatiblen SSDs: ). Bei neuen Macs stellte Apple nach und nach von Festplatte auf SSD um, beispielsweise verfügen alle Notebooks inzwischen über integrierten Flash-Speicher. Auch der Mac Pro setzt ausschließlich auf Flash, lediglich iMacs werden werkseitig entweder mit Festplatte oder mit Fusion Drive versehen.

Die nächste Speicherrevolution
Wer sich die Frage stellte, was nun auf den rasanten Geschwindigkeitszuwachs durch den Umstieg von Festplatte auf SSD folgen soll: Die Antwort lautet 3D XPoint (gesprochen: Crosspoint). Intel und Micron kündigten die neue Speichertechnologie an, die 1000x schneller als aktueller NAND-Speicher sein soll. Es handelt sich übrigens um die erste komplett neue nicht-volatile Speichertechnologie seit dem Jahr 1989. Besonders spannend an der Ankündigung, dass es sich nicht um ferne Zukunftsmusik handelt, sondern schon im nächsten Jahr mit dem Verkauf von fertigen Produkten begonnen wird.



Preisgestaltung unbekannt
Noch keine Informationen gibt es zur Preisgestaltung. Man kann aber sehr stark davon ausgehen, dass der Preis pro GB deutlich über den Werten einer aktuellen SSD liegt. Bis irgendwann einmal 3D XPoint zum Standard in Computern wird, vergeht vermutlich ebenso viel Zeit wie bei der langjährigen, schrittweisen Umstellung von Festplatten zu SSDs. SSDs gewannen ebenfalls erst rasch an Beliebtheit, als die Preise deutlich nachgaben - selbiges muss auch bei 3D XPoint erfolgen, damit es zu einer Standardtechnologie werden kann.

Ein Wafer mit den neuen Speicherchips

Die Technologie
Rob Crooke, Intels Senior Vice President der Non-Volatile Memory Solutions Group, erklärt in der Pressemitteilung (), dass die Branche seit Jahrzehnten nach Lösungen gesucht habe, um die Verzögerungen beim Austausch von Daten zwischen Speichermedium und Prozessor zu minimieren. Eine der größten Herausforderungen sei es daher, jene Wartezeit so kurz wie möglich zu gestalten und dem Prozessor schnelleren Zugriff auf große Datenmengen zu ermöglichen. Genau dies ist mit der neuen Technologie geglückt - der von Intel genannte "Faktor 1000" geht zum großen Teil auf die massiv beschleunigte Kommunikation zurück. Dadurch werden laut Intel aber auch Software-Lösungen zur Echtzeit-Analyse möglich, wie sie zuvor als unvorstellbar galten.

So sehen die Speicherzellen aus

Erste Produkte auf dem Weg
Erste Speicherlösungen zur Demonstration der neuen Technologie erscheinen noch in diesem Jahr, Intel und Micron arbeiten zudem an verkaufsfertigen Produkten. Wie viel Speicherkapazität erste verkaufsfertige Produkte mitbringen, lässt die technische Dokumentation noch offen. Dort ist nur die Rede davon, zu Anfang ermögliche die Technologie "128 Gb pro Die auf zwei Layern", man arbeite aber Konzepten mit noch mehr stapelbaren Speicherzellen. Die Dichte von 3D XPoint soll um Faktor 10 höher als die von NAND liegen.

Kommentare

Roberts29.07.15 08:21
Kleine Anmerkung dazu: iMacs sind werksseitig optional nur mit SSD erhältlich.
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Rharbarber
Rharbarber29.07.15 08:51
Wahnsinn! Ich bin sehr gespannt, was die ersten Produkte dann wirklich leisten. Und vor allem, ob man die einfach nachrüsten kann wie SSDs oder ob der Computer das unterstützen muss.
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massi
massi29.07.15 08:53
Ich hatte bei dem ersten Teil der Überschrift gedacht es ginge um Adobes Flash.
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wolf2
wolf229.07.15 08:54
dann denkt euch aber fluchs ein paar neue schnittstellen aus.
raunzen, mosern, sumpern, sudern, was uns bleibt.
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David_B
David_B29.07.15 08:58
wolf2
dann denkt euch aber fluchs ein paar neue schnittstellen aus.

Es ist nicht ganz klar, worauf sich der Faktor 1000 bezieht. Transferrate oder geht es um Latenz oder beides "ein bisschen"?
Geht es vor allem um Latenz, muss nicht zwingend und sofort eine neue Schnittstelle her.
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Grolox29.07.15 09:07
Schnittstelle...im iMac..?
TB3 dürfte doch schnell genug sein , jedenfalls wenn ein Skylake
drin ist. Aber bis die Sachen auf den Markt kommen haben wir
USB7 und oder TB9....
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sonorman
sonorman29.07.15 09:22
Endlich tut sich mal wieder was auf dem Gebiet. Das bringt in der Praxis (für die meisten Anwendungen) sicherlich mehr Performance-Gewinn, als immer höhere Prozessortaktraten und immer mehr Prozessorkerne. Ohne ausreichend schnellen Speicherzugriff ist das alles nur Makulatur.

Wäre echt toll, wenn 3D xPoint schon in absehbarer Zeit und zu einigermaßen erträglichen Preisen verfügbar werden würde.
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sonorman
sonorman29.07.15 09:40
Was ich mich gerade frage: Wenn Xpoint bis zu 1.000x schneller als Flash ist, müsste es dann nicht auch schneller als flüchtiger RAM-Speicher sein und diesen ebenfalls ersetzen können?

Aus der Beschreibung ist mir nicht ganz klar, wie genau Xpoint eingesetzt werden soll. Einerseits handelt es sich um einen nichtflüchtigen Massenspeicher, andererseits ist die Rede von der Anbindung an den Prozessor.

Wäre doch sicherlich vorteilhaft, wenn man auf RAM künftig verzichten und stattdessen den Massenspeicher direkt an den Prozessor anbinden und ihn gleichzeitig als Arbeitsspeicher nutzen könnte.
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ela29.07.15 09:44
vor vielen Jahren las ich in einem Magazin, dass man an einem Speicher arbeiten würde, der schneller als (damaliger) RAM sein sollte, seine Daten ohne Strom aber halten würde. Man würde also zukünftig Computer nicht mehr herunterfahren müssen bzw. würde dabei die Daten nicht verlieren - auch nicht bei Stromausfällen etc.

Ob das jetzt diese Technologie ist? Ich hätte das Magazin mal aufheben sollen - boah das ist schon lange her
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Hans.J
Hans.J29.07.15 10:58
massi

Ging mir auch so 😄
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o.wunder
o.wunder29.07.15 11:20
Dann hoffe ich mal das dadurch SSDs schnell weiter im Preis fallen. Eine 2TB SSD ist heute unbezahlbar, aber eigentlich das mindeste was man benötigt um auf Festplatten verzichten zu können.
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blubblablax
blubblablax29.07.15 14:34
Wer ein wenig bei den Micron-Patenten herumstöbert, wird über RRAM stolpern und sich daraus einen Link zur hier zitierten Pressemitteilung basteln.

Übrigens wird "non volatile memory" im Deutschen als "nichtflüchtiger Speicher" bezeichnet. Das hybride "Denglish"-Konstrukt im Text kam für meinen Geschmack etwas daneben liegend an.
|-o-| <o> |-o-| ...The force is strong with this one...
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jensche29.07.15 15:28
Irgendwann gibts kein RAM Mehr...

Dann gibts einen Speicher für alles.
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john
john29.07.15 15:31
Grolox
Schnittstelle...im iMac..?
TB3 dürfte doch schnell genug sein , jedenfalls wenn ein Skylake
drin ist. Aber bis die Sachen auf den Markt kommen haben wir
USB7 und oder TB9....
ohje.. wo soll man da anfangen?
"schnittstelle" ist nicht nur das zeug, wo du von aussen deine strippen reinsteckst...
biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.
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ocrho29.07.15 18:56
Das wäre die richtige Technik für den Mac Pro.
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aibe
aibe29.07.15 22:12
sonorman

Aus nem anderen Artikel:
„Die Technologie ist bis zu 1.000 Mal schneller und bietet eine bis zu 1.000-fach höhere Lebensdauer als NAND“, heißt es in der Pressemitteilung. Fußnoten verraten, dass für diesen Vergleich nicht näher spezifizierter NAND-Speicher „anderer Hersteller“ herangezogen wurde. Zur Veranschaulichung der höheren Haltbarkeit wird auf eine herkömmliche SSD der Verbraucherklasse zurückgegriffen, die mit einem Schreibvolumen von 40 Gigabyte pro Tag in einem Zeitraum von fünf Jahren spezifiziert ist, was einem Schreibaufkommen von 73 Terabyte Total Bytes Written (TBW) entspricht. Eine SSD mit der um den Faktor 1.000 erhöhten Haltbarkeit würde es auf 40 Terabyte pro Tag und in fünf Jahren auf 73.000 Terabyte respektive 73 Petabyte bringen.


Darauf gab es unter anderem diese Antwort:

Was den RAM angeht, so ist selbst eine 1000fach erhöhte Haltbarkeit immer noch viel zu wenig. Ein RAM hat eben häufig Schreibzugriffe. Das ist die Natur des Speichers und es gibt auch keine Möglichkeit das irgendwie zu begrenzen, weil der Last Level Cache wird immer überlaufen. Das was man machen könnte ist ein paar Gigabyte normalen RAM vorschalten nur ist das Risiko groß, dass bei Anwendungen die dauerhaft mit dem RAM nicht auskommen (z.B. Grafikkarten mit zusätzlichem Texturenspeicher) dann immer noch zu viele Schreibzugriffe produzieren, was den Speicher ziemlich schnell zerstört. 40TB am Tag hört sich viel an. Bei einer Bandbreite um in einer Größenordnung um die 100GB/s ist das dann aber doch nicht so viel.


Ich sehe es ziemlich genauso wie der Herr...
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SchaubFD31.07.15 09:25
Auch wenn es ein paar Tage her ist, im Werbevideo wird von 10 mal schneller als SSD gesprochen oder bis zu 1300 mal schneller als eine Festplatte. Ich gehe mal davon aus, dass es ca. 20GB/s sein können, die Latenz aber im Nanosekunden Bereich. Was auch überrascht, es soll nicht dieses Kaputtschreiben von heutigen SSD's haben. Also eine sehr interessante Technik!
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mactelge
mactelge31.07.15 10:51
jensche
Irgendwann gibts kein RAM Mehr...

Dann gibts einen Speicher für alles.

Das ist bei uns die Garage.
Dreh´dich um – bleib´wie du bist – dann hast du Rückenwind im Gesicht!
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nornje
nornje04.08.15 11:35
Damit werden die Schwachstellen zu den Schnittstellen bzw. dem Bus verschoben. Wird interessant!
Time Flies Like an Arrow; Fruit Flies Like a Banana (Groucho Marx)
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