12 Design-Grundsätze von Jony Ive
Nur wenige IT-Unternehmen messen
Design so viel Bedeutung bei wie Apple. In der gesamten Unternehmensgeschichte war es ein wichtiges Ziel, mehr Liebe ins Detail als andere zu stecken und sich so aus der Masse der Anbieter abzuheben. Seit Ende der 90er Jahre prägt Jonathan Ive das Erscheinungsbild der Apple-Produkte und wurde vor zwei Jahren auch mit dem Oberflächendesign von iOS und OS X betraut.
Gestern trat Apples Chef-Designer im Design-Museum zu London auf und sprach unter anderem darüber, was wesentliche Elemente seines Design-Prozesses sind und
welchen Grundsätzen er bei Ideenfindung und Umsetzung folgt. Eine Gruppe aufstrebender Jungdesigner hatte die Gelegenheit, Ives Ausführungen zuzuhören. Einige seiner Gedanken sind Allgemeinplätze, andere ein wenig nebulös und unscharf formuliert, insgesamt bietet sich aber ein gutes Bild, von welcher Arbeitsweise die Designabteilung bei Apple geprägt ist.
Du bist, was du machstMenschen spüren, ob man sich Mühe gab oder nachlässig war. Was Designer erstellen, ist daher auch ein Zeugnis dessen, wer man ist.
Großartige Ideen entstehen in UnterhaltungenAm Anfang eines Designprozesses kann eine kleine Änderung das Produkt später maßgeblich ändern. Zuerst ist die Idee nur ein Gedanke, sehr zerbrechlich und exklusiv. Sobald man die erste physikalische Umsetzung vornimmt, ändert sich alles und die Exklusivität ist nicht mehr vorhanden.
Keine Renderings, sondern selber tätig werdenViele Designer wissen gar nicht mehr, wie man Dinge erstellt. Computer sind billiger als Werkstätten, weswegen es viele nicht mehr lernen, selber etwas zu gestalten. CAD könne schlechtes Design angenehmer darstellen - und oft vergehen damit Jahre, bis überhaupt einmal etwas umgesetzt wird. Menschen, die gut designen und bauen können, haben einen großen Vorteil.
Das Team eng zusammenhaltenApples Design-Team hat seit 15 Jahren dieselben 18 Designer, keiner wollte das Unternehmen verlassen.
Kopieren ist nicht die aufrichtigste Art zu schmeichelnAcht Jahre Arbeit kann in sechs Monaten kopiert werden. Gestohlenes Design ist gestohlene Zeit. Schmeichelhaft? Nein!
Begründungen und Argumente zurückweisenUm etwas wirklich Neues und Innovatives zu erstellen, muss man teilweise Vernunft beiseite lassen.
Mehr Ideen zurückweisen als zu akzeptierenAuf jede angenommene Idee kommen neun Ideen, die zurückgewiesen wurden.
Gadgets kleiner zu machen ist unvermeidbarEs sei eine menschliche Reaktion, tolle Technologie kleiner, günstiger und zuverlässiger machen zu wollen. Dies sei der unvermeidbare Lauf der Dinge.
Energie auf Dinge verwenden, die niemand siehtFür das Innenleben des iPhones hat man sehr viel Zeit verwendet. 99 Prozent der Nutzer werden es nie zu Gesicht bekommen, weil es eben richtig gelöst ist.
Nicht nur anders sein, um anders zu seinEinfach nur anders zu sein, ist sehr einfach - dann wird es eben lila und flauschig. "Besser" ist die große Herausforderung. Oft stamme der Wunsch nach "anders" nur vom Marketing oder einem Tagesordnungspunkt des Unternehmens. Anders müsse man dann sein, wenn sich große Sachen ändern.
Wer nicht scheitert, hat nicht genug versucht80 Prozent des Krams in Apples Werkstätten funktioniere nicht. Man darf aber keine Angst davor haben, mit einer Idee zu scheitern. Wenn etwas aber nicht gut genug ist, muss man damit aufhören.
Mache gute Produkte und das Geld kommt automatischMit aller Energie versucht Apple, die besten Produkte zu machen. "Wir sind nicht naiv. Wir vertrauen darauf, dass Menschen gute Produkte mögen. Und wenn sie die Produkte mögen, werden sie auch gekauft. Wir haben den Betrieb verstanden und wir sind wirkungsvoll. Wir wissen, was wir tun - also verdienen wir daher auch Geld".
Weiterführende Links: