Apple hat sich die Rechte an der Dokumentation „Boys State“ gesichert, die sich mit einem politischen Experiment in den USA auseinandersetzt. Es geht um 1.000 männliche 17-jährige, die für mehrere Wochen in Texas zusammenkamen, um eine funktionierende Demokratie von Grund auf neu zu errichten. Im Laufe des Versuchs wird deutlich, welche Umstände und Widrigkeiten die ursprünglichen Ideale vieler der teilnehmenden Jugendlichen auf die Probe stellen. Entsprechende „Boys/Girls State“-Programme haben in den USA eine lange Tradition und finden in der Regel während der Sommerferien statt.


Politische Bildung über aktive Teilnahme
Der Film befasst sich insbesondere mit vier der teilnehmenden Jugendlichen, deren politische Einstellungen sich zum Teil stark unterscheiden. Anhand deren Erlebnisse und Erfahrungen zeichnet die Doku ein umfassendes Bild des gesamten Polit-Experiments. Im Laufe des Programms geht es für die Teilnehmer darum, Parteien zu gründen und politische Ämter sowie Hierarchien zu entwickeln. Die höchste Ebene ist der Gouverneur.


Die Teenager lernen, wie sich der Politalltag anfühlt und welche Herausforderungen die Beibehaltung der demokratischen Ordnung bereitstellt. Kontroverse Debatten, Außenseitererfolge, Online-Mobbing und sogar Amtsenthebungsverfahren zählen zu den Begleiterscheinungen des „Boys State“. Die Teilnehmer sollen lernen, wie wichtig das aktive Mitwirken für den Erhalt der Demokratie ist.

12 Millionen US-Dollar für die Film-Rechte
Die Uraufführung von „Boys State“ war vor einer Woche auf dem Sundance Film Festival. Apple und A24 sollen für 12 Millionen US-Dollar gemeinsam die Rechte an dem Doku-Film erworben haben, wobei Apple den Großteil des Geldes beisteuerte, so The Hollywood Reporter. Es wäre damit die teuerste bei einem Filmfestival verkaufte Dokumentation. Zuvor hielt „Knock Down the House“ mit 10 Millionen US-Dollar den Rekord.

A24 bringt „Boys State“ voraussichtlich in die Kinos, bevor Apple mit der Ausstrahlung über den hauseigenen Streamingdienst TV+ beginnt. Laurene Powell Jobs (Witwe des früheren Apple-Chefs Steve Jobs) war als Executive Producer an der Dokumentation beteiligt.