Erst 21 Jahre nach Apples Gründung wurde Steve Jobs, einer der drei Apple-Gründer, auch zum CEO des damals arg in Schlagseite geratenen Unternehmens. Apple hatte NeXT im Jahr 1996 für über 400 Millionen Dollar übernommen und damit zwei wesentliche Erfolge erzielt: Einerseits kehrte Steve Jobs zu Apple zurück, andererseits hatte man nun endlich die Basis für das seit langem versprochene neue Betriebssystem. Bis zum Jahr 2000 trat Steve Jobs noch als iCEO auf (das "i" stand dabei für Interim), seit der MacWorld Expo 2000 wird Jobs aber als "vollwertiger" CEO geführt.
Eines der ersten wichtigen Produkte, die nach 1996 mit Steve Jobs in Verbindung gebracht werden, ist der iMac. Ob die Entwicklung und das Design nun auf Steve Jobs zurückgingen oder nicht, Apple hatte seit längerem wieder einen großen Erfolg zu vermelden. Obwohl man den iMac am Anfang häufig als Tupper-Mac verspottete, kam das Konzept bei den Kunden sehr gut an. Das "i" im Namen prägte später auch die Bezeichnung vieler weiterer Modellreihen und Programme. War der iMac ein wichtiger Bestandteil für Apples gewaltiges Comeback, so sorgte ein anderes Produkt ebenfalls für sehr hohe Verkaufszahlen.
Der iPod hatte eine Sache mit dem iMac gemeinsam: Viele Marktbeobachter glaubten nicht, dass Apple damit Erfolg haben konnte. Es vergingen nur rund zwei Jahre, dann belehrte Apple alle Kritiker eines Besseren. Nach der Vorstellung des iTunes Music Stores im April 2003 begannen auch die Verkaufszahlen des iPods abzuheben. Bald sicherte sich Apple mit dem iPod derart viel Medienpräsenz, dass immer häufiger vom "iPod-Hersteller" anstatt vom Computer-Hersteller gesprochen wurde. Der iPod war Apples erfolgreicher Einstieg in die Unterhaltungselektronik. Um dies zu verdeutlichen, strich Apple schließlich auch das Computer aus dem Firmennamen.
Auch der iTunes Store wuchs und gedieh - anstatt als reine Musikplattform zu dienen, fügte Apple immer neue Funktionen hinzu, prägte das Phänomen des Podcastings, bot Serien und Filme, später sogar Software über die Plattform an. Und die Verkaufszahlen der Computer? Sie stiegen und stiegen ... ebenso die Quartalsergebnisse.
Ein weiterer Paukenschlag erfolgte im Sommer des Jahres 2005. Bezog Apple bis dato Prozessoren von IBM und Motorola, so verkündete Steve Jobs auf der WWDC den Wechsel hin zu Intel. Für viele alteingesessene Mac-Anwender ein wahrer Kulturschock, wurde doch Intel bis dahin immer gerne als der große Gegner mit den ineffizienten Prozessoren dargestellt. Auf den Intel-Umstieg folgte die Präsentation von BootCamp. So ließ sich nicht nur Windows auf Macs installieren (das hätte ohnehin auf den Intel-Macs funktioniert), Apple bot sogar spezielle Treiber an, um Windows für den Betrieb auf dem Mac anzupassen.
Der iPod war allerdings nur der Anfang. So richtig steil ging es erst nach der Präsentation des iPhones aufwärts. Wurde das erste Modell bereits als sehr innovativ und hochwertig wahrgenommen, so sorgten die darauf folgenden Modelle für Millionenabsätze. Nicht nur mit dem Verkauf von Hardware stiegen Apples Umsätze erheblich an, auch der 2008 eingeführte App Store mauserte sich zu einer wertvollen Plattform. Darauf konnte Apple aufbauen: Vor eineinhalb Jahren kam das erste iPad auf den Markt, wurde aus dem Stand zu einem weiteren Erfolg und konnte bereits auf einen gut gefüllten App Store setzen. Apple schuf mit dem iPad eine neue Geräteklasse.
Was mit dem App Store für iOS gelang, will Apple auch mit dem Mac App Store wiederholen. Erstmals für Mac OS X 10.6.6 angeboten, ist der Mac App Store natürlich auch unter Lion fester Bestandteil des Vertriebskonzepts. Steve Jobs' Vision war immer, Technologie zugänglich zu machen, also auch Benutzern einen Weg zu eröffnen, die sich mit den Hintergründen nicht auskennen oder keine komplizierten technischen Vorgänge wünschen. Ob man mit Apples aktueller Ausrichtung nun zufrieden ist oder nicht: Es ist ganz klar diese große Zielsetzung ablesbar. Möglichst viele Anwender sollen Computer (bzw. Tablets) oder Smartphones benutzen können. Sicherlich gibt es auch viele Anwender, die sich mit iPhone, iPad (oder vielleicht auch Mac) zu eingeschränkt fühlen. Die breite Masse der Anwender erhält aber eine Plattform, die für alltägliche Anforderungen keine oder wenige Hindernisse darstellt. Genau das war immer Steve Jobs' großes Ziel. Im Frühjahr 2011 stellte Jobs noch das iPad 2 vor, sein letzter öffentlicher Auftritt erfolgte zur WWDC 2011 anlässlich der Präsentation von Lion und iCloud.
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