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Chrome feiert 15. Geburtstag – Ein Riese, der einen Riesen entthronte

In den 00er Jahren wurden mehrere Grundsteine gelegt, die der Browserwelt ein gänzlich anderes Gesicht verpassen sollten. Man erinnere sich: Vor zwei Jahrzehnten hatte es der Microsoft Internet Explorer auf mehr als 90 Prozent Marktanteil gebracht. Sowohl unter Windows als auch auf dem Mac gab es nur wenige Nutzer, die auf andere Produkte setzten. Unter beiden Betriebssystemen war der Internet Explorer standardmäßig installiert, weswegen die überwiegende Mehrheit der Nutzer gar nicht erst auf die Suche nach anderen Browsern ging. Drei wesentliche Dinge passierten dann allerdings. 2003 präsentierte Apple Safari, 2004 erschien Firefox und setzte dem Internet Explorer bald ziemlich zu, im Sommer 2008 kam Chrome auf den Markt – mit mehr als durchschlagendem Erfolg.


Microsofts Browser-Vormachtstellung gebrochen
2016 gelang dann das schier Undenkbare: Die zwei Jahrzehnte lange Marktführerschaft des Internet Explorers war gebrochen, Chrome befand sich erstmals auf dem ersten Platz. Zu diesem Zeitpunkt war der Internet Explorer zwar kein Projekt mit Zukunft mehr, denn Microsoft konzentrierte sich auf den Nachfolger "Edge", dennoch hatte es sich um eine einschneidende Entwicklung gehandelt. Bis zum heutigen Tag änderte sich wenig, denn Chrome sollte seitdem nie wieder die Spitzenposition verlieren. Edge blieb ein Nischenbrowser, der macOS-Marktanteil ist zu klein, Firefox verlor viele Nutzer.


Aus der einstigen Ankündigung für einen neuen Browser

Chrome führt alle Statistiken an
Mischt man Desktop- und Mobil-Marktanteile, so landet Chrome ebenfalls ganz vorne. Den aktuellen Zahlen von Statcounter zufolge brachte es Chrome im Juli 2023 auf rund 63 Prozent, Safari folgt mit knapp 20 Prozent. Für diesen überdurchschnittlich guten Wert ist natürlich das iPhone verantwortlich, denn bei Desktop-Marktanteilen sieht es ziemlich anders aus. Dort schafft Chrome zwar ebenfalls 63 Prozent, Safari aber nur 13. Edge muss sich mit 11,8 Prozent begnügen, Firefox erzielt gerade einmal noch knapp 6 Prozent.

Seit sieben Jahren vorne – und wohl noch viel länger
Es gibt keine Hinweise, dass sich an den aktuellen Verhältnissen bald etwas ändert. Chrome steht auf allen wichtigen Plattformen zur Verfügung und bietet daher Synchronisation zwischen Windows, macOS, iOS und Android. Die Beschreibung trifft zwar gleichermaßen auf den Chromium-basierenden Edge-Browser von Microsoft zu, dessen Marktanteile in den vergangenen drei Jahren gerade einmal um drei Prozentpunkte zulegen konnten.

Kommentare

vismed.
vismed.31.08.23 16:29
Verrückt oder? Da musste Microsoft über den Internet Explorer erlauben, den Browser-Konkurrenten herunterzuladen
+2
Stefab
Stefab31.08.23 18:04
Und fast alles basiert auf KHTML, was dann zu WebKit geforkt wurde und Chrome irgendwann den eigenen Fork Blink davon abspaltete, was ja auch Edge und andere verwenden.
Damit hatte wohl niemand gerechnet, also dass KHTML die vorherrschende Browser-Engine wird.
+2
Nebula
Nebula31.08.23 18:24
Wie viel ist denn von KHTML noch übrige geblieben, dass man diese Aussage noch fällen könnte? Blink ist ja auch längst nicht mehr nur ein leicht modifiziertes WebKit.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+4
Peter Eckel31.08.23 19:30
Auch wenn das jetzt wieder eine kontroverse Aussage ist: Chrome gehört so schnell in den Mülleimer der Geschichte wie es geht.

Google arbeitet gerade an "DRM für Webseiten" und hat die entsprechenden Funktionen auch schon in Chromium integriert. Das sieht dann so aus, daß ein Webseitenbetreiber definieren kann, was mit seinen Inhalten passieren darf und was nicht, und unter welchen Bedingungen man sie sehen kann.

Klingt nicht schlecht? Das ist das Ende für jegliche Form von Content-Blocking, unter anderem. "Entweder Du schaust Dir meine Webseite mit Werbung an oder gar nicht. Du siehst das wovon ich will, daß Du es siehst. Ausblenden geht nicht." Der feuchte Traum der Werbemafia.

Zu der, hier schließt sich der Kreis, Google bekanntlich gehört.

Link zu Heise:
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+5
applefloh31.08.23 22:32
Peter Eckel
Auch wenn das jetzt wieder eine kontroverse Aussage ist: Chrome gehört so schnell in den Mülleimer der Geschichte wie es geht.

Google arbeitet gerade an "DRM für Webseiten" und hat die entsprechenden Funktionen auch schon in Chromium integriert. Das sieht dann so aus, daß ein Webseitenbetreiber definieren kann, was mit seinen Inhalten passieren darf und was nicht, und unter welchen Bedingungen man sie sehen kann.

Klingt nicht schlecht? Das ist das Ende für jegliche Form von Content-Blocking, unter anderem. "Entweder Du schaust Dir meine Webseite mit Werbung an oder gar nicht. Du siehst das wovon ich will, daß Du es siehst. Ausblenden geht nicht." Der feuchte Traum der Werbemafia.

Zu der, hier schließt sich der Kreis, Google bekanntlich gehört.

Link zu Heise:
Ja, krass, das mit Inhalten Geld verdient werden will.
+6
Wessalius01.09.23 09:41
Von Chrome höre ich immer 2 Dinge: Der am weitesten verbreitete Browser und ständige Beschwerden der Nutzer, was für ein Arbeitsspeicherfresser Chrome doch ist. Unter Windows fand ich Firefox deutlich besser.
+4
Meome01.09.23 14:27
Vor 15 Jahren dachte Microsoft noch der Einzige auf der grossen weiten Welt zu sein, der weiss wie das Internet auszusehen hat und wie es funktionieren soll.
"Windows-Admins" wussten, dass alle anderen Betriebssysteme und vor allem Browser sich nie durchsetzen werden, wenn man nur genug mauert... und den Kunden genug Angst macht.
Schön, dass sich das alles relativiert hat. (Bin halt ein Träumer...)
+1
Peter Eckel01.09.23 14:29
Meome
Schön, dass sich das alles relativiert hat. (Bin halt ein Träumer...)
Microsoft im Browsermarkt durch Google zu ersetzen ist jetzt nicht so eine riesige Verbesserung
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+4
typneun01.09.23 19:56
Peter Eckel
Meome
Schön, dass sich das alles relativiert hat. (Bin halt ein Träumer...)
Microsoft im Browsermarkt durch Google zu ersetzen ist jetzt nicht so eine riesige Verbesserung

Das sehe ich anders. Mit Google wurde vieles besser. Und das auch sehr schnell.

Ja - nicht ALLES wurde besser. Aber insgesamt war es schon gut fürs Web. Und Webentwickler.

Mal abgesehen davon, was Google jetzt mit Chrome alles vorhat.
0
oxid
oxid01.09.23 23:22
Moooment, es gab den Netscape navigator (auf Mac)
+1

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