Zugegeben, ich bin ein bisschen spät dran mit diesem Rückblick. Der 15. Jahrestag der REWIND war letzte Woche Freitag am 05.02.2021. Hier die
PDF der Erstausgabe. Hätte die MTN-Chefredaktion mir nicht einen netten Geburtstagsgruß geschickt, wäre es mir glatt entgangen. Für eine Rekapitulation der REWIND-Anfänge ist es deswegen aber nicht zu spät. Auch ist dies eine gute Gelegenheit, um noch mal zu erklären, warum die REWIND heute so ist, wie sie ist.
Blick zurück: Die erste Ausgabe MAC REWIND erscheintEs war ein verregneter, kalter Samstag… Nein, stopp. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie das Wetter am Tag der REWIND-Geburt war. Wollen wir mal nicht zu sentimental werden.
Der Grundgedanke der REWIND war, eine MTN-Wochenrückschau zu bieten, die Ereignisse aus und rund um das Apple-Universum zusammenfasst. Ergänzt um Produktvorstellungen, Testberichte und andere informative Artikel sollte es eine leicht verdauliche Wochenendlektüre nicht nur für den harten Kern der MTN-Nutzer sein, sondern für alle Apple- und allgemein Technik-interessierten. Der ursprüngliche Name lautete noch "Mac Rewind", mit einer linkskursiv gestellten Schrift, was als Anspielung an den Rückblick-Charakter des Magazins gedacht war, so wie auch das Rewind-Logo mit dem "Rückspulknopf". – Bis heute das Markenzeichen der REWIND. Ganz ursprünglich lief das Projekt noch unter dem Namen "Mac & iPod Rewind", doch das war nicht nur viel zu sperrig, sondern barg auch namensrechtliche Fallstricke. Apple mahnte munter alles ab, was "iPod" oder auch nur "Pod" im Namen trug. Wir reagierten deswegen vorsorglich und beschränkten uns auf "Mac".
Da sich das Magazin inhaltlich von Anfang an auch mit Themen befasste, die nicht unmittelbar etwas mit Macs zu tun hatten (dazu gehörten auch Themen um Apples iPod, iPhone, Zubehöre von Drittherstellern und andere Produktgruppen für allgemein technikinteressierte), wurde das "Mac" später aus "Mac Rewind" gestrichen. Die letzte Ausgabe mit "Mac Rewind" auf dem Cover war Nummer
238 im Jahr 2010. Ab "Heft Nummer"
239 hieß es nur noch "REWIND", wenngleich in der Ankündigung auf MTN noch – wohl aus Gewohnheit – eine Zeitlang "Mac Rewind" zu lesen war.
Seit dem Start ist jedes Wochenende eine Ausgabe der REWIND erschienen. (Ehrlich gesagt erinnere ich mich nicht, ob es auch nur ein einziges Wochenende ohne REWIND gab.) Also grob gerechnet 800 Ausgaben, wobei sich das nicht mehr ganz so genau zählen lässt, da die REWIND im Web meist mit mehreren Artikeln verteilt über das Wochenende erscheint und es zwischendurch gelegentlich auch Veröffentlichungen außer der Reihe gab. Es gab bis jetzt zwanzig Verlosungen von Technikprodukten und Zubehören, die Hersteller beispielsweise nach einem Praxistest freundlicherweise für diesen Zweck spendierten.
Mit einigen Ausnahmen aus den Anfangstagen, in denen hin und wieder Gastautoren mitgewirkt hatten, sind seit dem alle Ausgaben zu 100% meiner Tastatur entsprungen. – Veröffentlich unter meinem Alias "sonorman" (Kürzel: "son"). Die seit dem generierte Textmenge hätte auch für einen ziemlich umfangreichen Roman ausgereicht.
Die Entscheidung für das PDF-Format hatte Vor- und Nachteile. Für interessierte Leser bot die PDF ein deutlich schöneres Layout. Im Vollbildmodus betrachtet war die Lesbarkeit entsprechend angenehm und Bilder ließen sich gestalterisch flexibler einbinden. Doch leider hatte die PDF ansonsten weitaus mehr Nachteile. Zunächst einmal war der Gestaltungs- und damit der Zeitaufwand enorm groß. Eine Ausgabe komplett von nur einer Person recherchiert, geschrieben und gestaltet (einschließlich Coverbild) war in einer Woche oft nur knapp zu schaffen. Der größte Nachteil war jedoch, dass die Zugriffszahlen ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr wuchsen und auf einem (aus ökonomischer Sicht) zu niedrigem Niveau verharrten. Auch Anzeigen ließen sich nur schwer verkaufen und irgendwie muss ein für den Leser kostenloses Magazin sich ja finanzieren.
In 2007 beherrschten iPhone-Meldungen weltweit die Schlagzeilen. (Siehe Ausgabe 49, 50). Manchen wurde das im Laufe des Jahres schon zu viel (Ausgabe 74). Sich extra eine PDF herunter laden zu müssen, statt einfach im Web zu lesen, war zudem nicht zeitgemäß genug, selbst wenn gerade
das für so manchen Rewind-Leser einer der entscheidendsten Gründe war, der REWIND die Treue zu halten. Aber es ging nicht anders…
So stand irgendwann die Entscheidung fest, die REWIND ins Web zu verlegen. Das reduzierte den Arbeitsaufwand und eröffnete neue Perspektiven. Wie bei derartigen Umbrüchen kaum zu vermeiden, gab es neben Zuspruch auch einige harsche Kritik, als am 27.09.2014 die
erste REWIND im Web erschien und das PDF-Format beerdigt wurde. Für die Leserzahlen war es aber ein Befreiungsschlag, denn die REWIND im Web hatte vom Start weg eine
deutlich höhere Reichweite, als die paar Tausend Downloads einer REWIND PDF-Ausgabe. Konkret hieß das im Durchschnitt etwa eine Verfünffachung.
Warum die REWIND so ist, wie sie istUrsprünglich als Wochenrückblick geplant, stellte sich schnell heraus, dass allein mit der Wiederholung bereits erschienener Meldungen, auch wenn diese redaktionell neu aufbereitet wurden, kaum ein Blumentopf zu gewinnen war. Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern – heißt es nicht umsonst. Darum wurden den ursprünglichen Randthemen, wie Zubehör- und anderen Hardware-Vorstellungen, nach und nach mehr Platz in REWIND eingeräumt. Auch Praxistests erwiesen sich als Themengebiet, das dem Magazin mehr Eigenständigkeit verlieh und neue Leserschichten anzog.
Da Apple nicht im Wochenrythmus neue Produkte vorstellt(e), und weil die meisten Mac-User nun mal auch andere Interessen haben, als nur
Apple-Apple-Apple, lag es nahe, sich auch mit Technik zu befassen, die nur peripher etwas mit der MTN-Kernkompetenz zu tun hat. Dazu zählten und zählen bis heute Themen aus dem Audiobereich, Kameras, Gadgets, Office-Produkte, Arbeitsergonomie und weitere.
Witzigerweise gibt es genau so lange wie die REWIND auch immer wieder vereinzelte Kritik an diesen vermeintlichen "Fremdthemen". Doch ohne diesen Stoff über den Tellerrand hinaus gäbe es die REWIND vermutlich längst nicht mehr, denn Apple allein liefert – über das im Laufe der Woche bereits auf MTN veröffentlichte hinaus – gar nicht genug Material für ein Magazin wie die REWIND. Sonst wäre es vielleicht eine "Apple Rumors Rewind", die bereits im Laufe der Woche auf MTN behandelte Gerüchte und sonstige Berichte wiederkäut. Und ich bin ganz ehrlich: daran hätte ich aus Autorensicht langfristig kein Interesse.
Die REWIND ist (und bleibt) in erster Linie, aber nicht ausschließlich, ein Hardware-Magazin. Alles was in der Welt der Technologie für Endverbraucher – egal ob in beruflicher oder privater Nutzung – relevant sein könnte, ist potentiell ein Thema für REWIND. Auch wenn kein Apple-Sticker darauf klebt. Nichtsdestotrotz ist die Mac-Marke aus Cupertino stets der Dreh- und Angelpunkt. Darum wurde und wird auch in Zukunft nicht aus der Windows- oder Android-Welt berichtet. Es sei denn, für einen Blick über den Gartenzaun, wenn sich neue Entwicklungen ankündigen, die auch Auswirkungen auf das nähere Apple-Universum haben könnten.
Für die vergangenen 15 Jahre REWIND möchte ich mich und die gesamte MTN-Redaktion sich bei allen Lesern herzlich bedanken. Auf die nächsten 15 Jahre!? – Wer weiß?
Bleiben Sie dran.