15 Jahre Wikipedia - das Weltwissen als Enzyklopädie
Vor 15 Jahren ging mit Wikipedia ein ambitioniertes Projekt zur Wissensverteilung online, dass nicht nur das zusammengetragene Wissen eines elitären Autorenkreises wiedergeben sollte, sondern bei der sich alle Internet-Nutzer an der Wissenssammlung beteiligen können. Zunächst war Wikipedia als Ergänzung zur Enzyklopädie Nupedia konzipiert, die noch auf wenige ausgesuchte Autoren setzte. Entsprechend war
zunächst geplant, Wikipedia gewinnbringend zu betreiben. In der noch relativ unregulierten Anfangszeit wurden Wikipedia-Autoren vor allem über News-Foren und Suchmaschinen gewonnen. Dies war durchaus erfolgreich, denn nach gerade einmal einem Jahr konnte Wikipedia bereits 20.000 englischsprachige Einträge sowie 18 Sprachausgaben vorweisen.
Der AufstiegDieses Wachstum setzte sich auch in den Folgejahren fort, sodass nach drei Jahren der Umfang auf 46 Sprachausgaben mit 54.000 englischsprachigen Einträgen anwuchs. Angesichts des Erfolgs wurde Nupedia aufgegeben, was Wikipedia weiteres Wachstum bescherte. Ende 2004 war Wikipedia bereits in mehr als 160 Sprachen verfügbar und enthielt 143.000 englischsprachige Einträge. Mit dem Wachstum stand aber auch die Frage der Finanzierung im Raum. Bereits im Februar 2002 versicherte Jimmy Wales, dass ein werbefinanziertes Wikipedia ausgeschlossen sei. Konsequenterweise wurde aus Wikipedia.com das heute bekannte Wikipedia.org und die Finanzierung der Server mittels Geldspenden eingeführt.
Der WachstumsrückgangDie höchste Aktivität erfuhr Wikipedia zum Jahreswechsel von 2006 auf 2007, als die englische Ausgabe auf 2 Millionen Einträge anwuchs. In den nachfolgenden Jahren ging das Wachstum zurück, was unter anderem daran lag, dass man sich dem bestmöglichsten Wissenstand annäherte. Doch bemerkten Forscher in Studien unter den Autoren auch einen Trend zum Elitären und Konservativen. Seit 2007 mündet dies in einem Rückgang aktiver Administratoren und Autoren, sodass 2013 die Beteiligung nur noch ungefähr 70 Prozent des Niveaus von 2007 betrug.
Eine der beliebtesten WebseitenDer Popularität von Wikipedia tut dies keinen Abbruch. 2014 zählte man 8 Milliarden Zugriffe, allerdings mit leicht negativem Trend. Durch die zunehmende Intelligenz von Suchmaschinen bezüglich einfacher Fragen geht die Zahl der Zugriffe auf Wikipedia leicht zurück. Wenn es um Zeitangaben, Persönlichkeiten oder Kultur geht, erkennen Google und Co. in vielen Fällen bereits die Frage und geben direkt in den Suchergebnissen eine passende Antwort aus. Für Internet-Nutzer ist daher der Aufruf von Wikipedia seltener notwendig.
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