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16" MacBook Pro: Weniger CPU-Throttling und dadurch bessere Performance?

Im Juli 2018 stellte Apple eine neue Generation des MacBook Pro 15" vor. Das Besondere: Ab diesem Zeitpunkte konnte das Pro-Laptop auch mit Intel-i9-Prozessor geordert werden. Doch kurz nachdem die neuen Modelle ausgeliefert wurden, machte sich Ernüchterung breit: In vielen Fällen waren die i9-MacBooks langsamer als die Vorgängergeneration. Der Grund war, dass die Taktrate des Prozessors zu schnell reduziert wurde – viele vermuteten hier mangelhafte Kühlung durch immer dünnere Gehäuse und machten ihrem Ärger lautstark auf Social-Media-Kanälen Luft. Grund hinter diesem Problem war aber ein Software-Fehler, welchen Apple nach einigen Tagen ausmerzte.


Am Mittwoch präsentierte Apple das neue 16" MacBook Pro mit im Vergleich zur Vorgängergeneration größerem Bildschirm, neuer Tastatur und auch verbesserter Kühlung. Apple schreibt in der Pressemitteilung, dass der Kühlkörper 35 Prozent größer ist und im Gehäuse 28 Prozent mehr Luft durchgeleitet wird. Für Apple unüblich: Das Gehäuse des MacBook Pro 16" ist etwas dicker – dies ist aber hauptsächlich der veränderten Tastaturmechanik geschuldet und hat wenig Auswirkungen auf die Kühlung.

Höhere Taktraten bei Last
Der Basistakt der neuen Prozessoren liegt zwischen 2,3 und 2,6 Ghz – je nachdem, welches CPU-Modell der Kunde wählt. Beim Topmodell, dem "Intel Core i9 9980HK Coffee Lake"-Prozessor, liegt der Turboboost-Takt bei satten 5 GHz. Der Turboboost-Modus ist nicht dafür gedacht, längere Berechnungen auf diesem hohen Taktniveau durchzuführen – sondern vielmehr, um Aufgaben, welche nur wenige Sekunden benötigen, schneller abzuarbeiten.

Der YouTube-Kanal "Max Tech" hat das MacBook Pro 16" (2,6 GHz, 6-Core) gegen das vorherige Mid-2019-Modell des MacBook Pro 15" (ebenfalls 2,6 GHz, 6-Core) antreten lassen. Scheinbar hat Apples optimiertes Kühlsystem tatsächlich große Auswirkungen auf die Performance: Im Cinebench-Test konnte das 16"-MacBook eine Taktrate von 3,35 GHz halten, während das 15"-Modell im Durchschnitt nur 3,06 GHz erreichte – immerhin knapp 300 MHz mehr. Die führte dazu, dass das 16"-MacBook 2.632 Zähler im Cinebench-Test erreichte, das 15"-Modell nur 2.425 Punkte. Wohl gemerkt: In beiden Modellen arbeitet derselbe Prozessortyp.


Die Temperatur beider Geräte pendelte sich während den Tests bei rund 95 Grad ein – da aber beim 16"-Modell mehr Wärme abgeführt wird, ist auch eine höhere Taktrate bei Dauerlast möglich.

Lärm
Häufig geht bessere Kühlung mit mehr Lärm einher – doch beim MacBook Pro 16" ist dies nicht der Fall. Die gemessene Geräuschkulisse ist mit einem Dezibel mehr nur etwas lauter. Zwar ist das Lüftergeräusch zwischen dem 15"- und 16"-Modell merklich anders, doch unangenehme Frequenzen erzeugt keines der beiden MacBooks.

Gaming
Auch beim Gaming macht das neue 16"-Modell eine gute Figur – dies hängt aber weniger mit der Kühlung zusammen als mit der deutlich schnelleren GPU. Erreichte das vorherige Modell mit der standardmäßig verbauten Radeon 555X GPU durchschnittlich 17,8 Bilder pro Sekunde im Unigine Heaven Benchmark, kommt die Radeon 5300M des 16"-MacBooks auf 47,7 FPS.


Sogar die vorherige Top-Grafikkarte (Radeon Vega 20) wird vom aktuellen Basismodell übertroffen: Die Vega 20 erreicht nur 38,4 Bilder pro Sekunde im selben Benchmark.

Kommentare

Dante Anita18.11.19 09:31
Verdammt, mich juckts in den Fingern. Endlich wieder ein Mac, mit dem ich auch ab und zu problemlos WoW zocken könnte.
+4
Tomboman18.11.19 10:00
Mich würde mal interessieren, wie es bei dem 16er sich verhält bei geschlossenem Case, also Betrieb über externen Monitor.
+2
v3nom
v3nom18.11.19 10:17
Irgendwie bitter das man sich über sowas "freuen" kann.
Warum nicht direkt so Apple?
+1
dan@mac
dan@mac18.11.19 10:31
Die GPUs scheinen ja noch echte Schritte zu machen. Basis GPU besser als die vorherige Top-Ausstattung. Wird Zeit dass Intel endlich seine wirklich neue Prozessorgeneration auf den Markt bringt.
+3
strellson18.11.19 10:45
dan@mac
Die GPUs scheinen ja noch echte Schritte zu machen. Basis GPU besser als die vorherige Top-Ausstattung. Wird Zeit dass Intel endlich seine wirklich neue Prozessorgeneration auf den Markt bringt.

AMD macht riesen Schritte. Auch im CPU bereich:

+3
gfhfkgfhfk18.11.19 12:27
Der Text in der Meldung ist falsch. Das Softwareupdate behob das Problem nicht, sondern war nur ein Work Around für die mangelhafte Kühlung. Dadurch lief das MacBookPro besser, aber immer noch unterhalb der eigentlich von Intel vorgesehenen Leistung.
-3
ERNIE18.11.19 13:30
... und davon bitte eine Variante des kleinen MBPro
0
Esprit18.11.19 14:34
Ja, bitte eine kleine Variante & vor allem mit RX 5000er Grafik
0
cps18.11.19 18:00
Throttling meint üblicherweise die Absenkung des Taktes unter die Basisfrequenz der CPU - hier also 2,6 GHz - auf die sich Intel auch bei der TDP bezieht. Dieser Takt sollte dauerhaft gehalten werden können, sonst ist die Kühlung zu schwach ausgelegt.
0
sierkb18.11.19 22:30
iFixit (18.11.2019): Teardowns: MacBook Pro 16" 2019 Teardown
+2
Cyman19.11.19 05:04
Im Prinzip gibt es nur zwei Gründe, weshalb ich noch zögere, das neue 16“ MBP zu kaufen:

Erstens gibt es noch keine Langzeiterfahrungen mit diesem, zweitens frage ich mich, wie hoch die Chancen sind, dass es vielleicht in einem halben Jahr schon ein Refresh mit neuen CPUs gibt, welche weniger etwas effizienter sind.
Ansonsten ist alles tipptopp und jeden Tag bin ich versucht, dem Kauf zu widerstehen.
+1
Gu Wen Lang19.11.19 14:06
Cyman
Im Prinzip gibt es nur zwei Gründe, weshalb ich noch zögere, das neue 16“ MBP zu kaufen:

Erstens gibt es noch keine Langzeiterfahrungen mit diesem, zweitens frage ich mich, wie hoch die Chancen sind, dass es vielleicht in einem halben Jahr schon ein Refresh mit neuen CPUs gibt, welche weniger etwas effizienter sind.
Ansonsten ist alles tipptopp und jeden Tag bin ich versucht, dem Kauf zu widerstehen.
Um Dir die Entscheidung zu erleichtern: Einen "Refresh" mit neuen CPUs hat Apple meiner Erinnerung nach selten zwischendurch gemacht, es wurde meist ein voller Produktzyklus abgewartet, also ca. ein Jahr. Apple hatte nie ein Problem damit, ein bis drei CPU-Generationen hinterher zu sein, meine Hoffnung, dass sie die MacBook Pros schnell auf die neuste Generation upgraden, hält sich somit sehr in Grenzen.

Nebenbei juckt's mich bei diesem Modell auch in den Fingern, ich warte aber noch ein bisschen, bis mögliche Kinderkrankheiten vom Tisch sind...
0
cps19.11.19 18:28
Mit Ice Lake in 10 nm könnte es einige Verbesserungen geben, fragt sich halt nur wann die kommen. Und dann wird es es auch nicht bei einem einfachen Tausch der CPU auf dem bisherigen MB bleiben.
0

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