"1984": Testergebnisse des Werbespots waren so miserabel, dass die Agentur sie Apple verheimlichte
Die Versuchskaninchen mochten ihn nicht: Bei der Marktforschung kam Apples heute weltberühmter Werbespot "1984" nicht gut an. Die Ergebnisse der Testvorführungen für den Film, mit dem das Unternehmen während der Übertragung des Superbowl auf die Markteinführung des Macintosh aufmerksam machte, waren so schlecht, dass die Werbeagentur sie Steve Jobs vorenthielt.
Bei den Vorab-Zuschauern durchgefallenTestvorführungen von Spots sind ein in der Werbebranche übliches Verfahren, mit dem vorab die Akzeptanz von Kampagnen seitens der Kunden abgeschätzt werden soll. Apples 60-sekündiger Streifen "1984", bei dem immerhin Star-Regisseur Ridley Scott Regie führte, fiel bei den Zuschauern, denen er vorab gezeigt wurde, allerdings komplett durch. "Es waren die schlechtesten Ergebnisse, die ein Werbefilm seit zehn, vielleicht 15 Jahren erzielt hatte", sagte jetzt Fred Goldberg, seinerzeit bei der Werbeagentur Chiat/Day für Apple zuständig, in einem Gespräch mit
Business Insider.
Das miserable Testergebnis von Apples Spot "1984".
Ergebnisse landeten im ArchivÜblicherweise kamen Werbespots bei den Vorabpräsentationen in der damaligen Zeit auf einen durchschnittlichen Scorewert von 29 Punkten, der Maximalwert lag bei 45 Punkten. Cupertinos "1984" landete bei mageren 5 Punkten, erinnert sich Goldberg. "Daraufhin legte ich die Ergebnisse in mein Archiv und stellte sie Apple nicht zur Verfügung", offenbarte er in dem Gespräch. Allerdings hätte seiner Meinung nach die Weitergabe der Studie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht dazu geführt, dass der Spot zurückgezogen worden wäre. "Steve Jobs traf viele Entscheidungen aus seiner Intuition heraus", so Goldberg. Wenn dem damaligen Apple-Chef ein Werbefilm gefallen habe, sei er von ihm auch abgesegnet worden, gleichgültig wie die vorherige Marktforschung ausgefallen war.
Millionenfach bei YouTube abgerufenDer Spot "1984" wurde lediglich einmal in einer Werbepause der Superbowl-Übertragung ausgestrahlt, entfaltete aber in den folgenden Jahrzehnten eine große Wirkung. Insgesamt wurde er sieben Mal ausgezeichnet und bis heute bei YouTube millionenfach aufgerufen.