2 Jahre HomePod-Ankündigung: Es wurde leiser um den Lautsprecher
Es ist nun genau zwei Jahre her, dass Apple den HomePod ankündigte und dabei wenig bescheiden Schlagworte wie "heimische Musikrevolution" bzw. "Neuerfindung der Musik in den eigenen vier Wänden" verwendete. Egal ob man nun ein Fan des HomePods ist oder mit dem System gar nichts anfangen kann: Eine Revolution löste der HomePod wahrlich nicht aus. Es ist auffällig, wie selten sich Apple zum HomePod äußert – und auch auf den Produktseiten rangiert das Produkt relativ versteckt. Apple hatte sich angesichts der lautstarken Erstpräsentation sicherlich ganz andere Erfolge erhofft – zumal es auch fast ausschließlich Lob für die Soundqualität gab. Im April senke Apple dann sogar den Preis, was für Apples Produktpolitik ein ziemlich ungewöhnliches Vorgehen ist. Normalerweise gibt es Preisänderungen nur zur Einführung einer neuen Modellgeneration nicht aber inmitten der Laufzeit. Der Verkaufsstart fand übrigens erst im Februar 2018 statt (nur USA und UK), denn Apple musste die Markteinführung verschieben.
Kritik 1: PreisDamit korrigierte Apple zumindest einen oft zu hörenden Kritikpunkt. Auch wenn das Unternehmen ohnehin schon mit niedrigeren Margen als bei sonstigen Produkten arbeitet, galten 349 Dollar dennoch vielen Marktbeobachtern als zu teuer. Die jetzt aktuellen 299 Dollar wirken schon wesentlichen günstiger – und erlauben es Drittanbietern, noch weiter mit dem Preis nach unten zu gehen. Hierzuland reduzierte Apple leider nur von 349 Euro auf 329 Euro, was keine nennenswerten Auswirkungen haben dürfte. Nachdem ein großer Anbieter für kurze Zeit mit nur 288 Euro pro Stück lockte, sind es auch
jetzt wieder 315 Euro.
Kritik 2: SiriSiri machte in den letzten 12 bis 18 Monaten enorme Fortschritte, wie mehrere Tests dokumentierten. Apple arbeitete vor allem daran, neben kurzen Sprachbefehlen auch inhaltliche Fragen treffsicher beantworten zu können (siehe
). Doch obwohl der HomePod sich inzwischen mit konkurrierenden Systemen messen lassen kann, bleibt dennoch der schlechte Ruf der Anfangstage haften – in den ersten Monaten war es vor allem Siri, das den Ruf des Produkts für viele Nutzer ruinierte. Wer vor allem einen digitalen Assistenten im Wohnzimmer stehen haben möchte, fand bei anderen Herstellern nicht nur bessere, sondern vor allem maßgeblich günstigere Produkte vor. Vermutlich muss erst eine zweite HomePod-Generation auf den Markt kommen, damit sich die Marke erholt.
Aber: Positive EinschätzungenIm Frühjahr hieß es, der HomePod komme je nach Erhebung auf vier bis sechs Prozent Marktanteil. Da Apple den Markt günstiger Geräte komplett ignoriert, ist das kein allzu schlechter Wert. Vergleicht man die 70 Prozent Marktanteil der Amazon-Speaker, dann wird das Nischendasein dennoch deutlich. Marktbeobachter sehen die Situation trotz allem positiv. Einerseits deutet sich an, dass Smart Speaker immer mehr zur typischen Wohnzimmer-Ausstattung zählen, andererseits macht Apple mit einem verkauften HomePod mehr Gewinn, als Amazon mit einem Echo oder Google mit einem Home. Der Markt sei zudem noch alles andere als gesättigt, Wachstumspotenzial ist also eindeutig vorhanden.