2019er Mac Pro: Wie gut sind Grafikkarten, die nicht von Apple kommen?
Die Grafikkarte der Basisversion des neuen Mac Pro ist nicht gerade ein Leistungsmonster. Apple bietet daher neben der AMD Radeon Pro 580X noch zwei weitere GPUs an: Die (noch nicht lieferbare) AMD Radeon Pro W5700X und eine AMD Radeon Pro Vega II. Die Aufpreise für diese Optionen sind allerdings ziemlich hoch, mancher Kunde denkt daher darüber nach, eine kompatible Grafikkarte auf dem freien Markt zu beschaffen und so Geld zu sparen.
Offene Architektur erlaubt Drittanbieter-GPUsGrundsätzlich ist das auch kein Problem, denn dank der offenen Architektur des 2019er Mac Pro kann die Workstation auch mit nicht bei Apple erworbenen GPUs betrieben werden. Allerdings ist die Auswahl auf Produkte von AMD beschränkt, nVidia-Karten werden von Apple nicht unterstützt, sodass deren Einsatz mangels passender Treiber nicht möglich ist. Die Internetseite Bare Feats hat jetzt
getestet, wie gut im freien Handel gekaufte GPUs im Mac Pro funktionieren und ob man dadurch Leistungseinbußen zu befürchten hat.
Drei GPUs gegen Apples Vega IIIn einem Mac Pro mit Zwölf-Kern-Xeon, 96 Gigabyte RAM und 1 Terabyte SSD ließ rob-ART, der Betreiber von Bare Feats, drei Grafikkarten gegen Apples Radeon Pro Vega II antreten: eine AMD Radeon VII, eine Asus Radeon RX 5700XT (
Store-Link)und eine MSI Radeon RX 580. Alle GPUs funktionierten in der Workstation, was auch zu erwarten war, da die erforderlichen Treiber in macOS zur Verfügung stehen.
Asus und Apple liegen vornBei den Benchmarks zeigte sich dann, dass in einigen Fällen die Asus Radeon RX 5700XT geschwindigkeitsmäßig die Nase vorn hat, bei anderen Tests bietet Apples Radeon Pro Vega II die beste Leistung. Letztere kann insbesondere bei Spielen punkten, während die Asus-GPU bei Blender und DaVinci Resolve ihre Stärken zeigt. Erwartungsgemäß schneidet die MSI Radeon RX 580 am schlechtesten ab, während die AMD Radeon VII in etwa auf gleichem Niveau arbeitet wie Apples Radeon Pro Vega II.
Einschränkungen bei der FunktionalitätEinschränkungen gab es bei den Tests allerdings hinsichtlich der Funktionalität. So sind mit im freien Handel erworbenen Grafikkarten weder Startup Screen noch Boot Screen zu sehen, hierfür muss eine Apple-GPU im Mac Pro vorhanden sein. Darüber hinaus stellte Bare Feats fest, dass die Energieverwaltung bei den Drittanbieter-Karten nur unzureichend funktionierte. Mit der Asus Radeon RX 5700XT stürzte der Mac Pro sogar ab, wenn sie aus dem Ruhezustand geweckt wurde. Schließlich kam es in Spielen zu Problemen bei der Auswahl der zu verwendenden GPU. Wer sicher sein will, eine zu hundert Prozent kompatible Grafikkarte zu erhalten, muss folglich zu Apples Optionen greifen.