2024 wird das Jahr der Apple Vision Pro – Ist der Hype schon vor dem Start verflogen?
Willkommen in der Zukunft und zum ersten Rückblick auf 2024. Dem Jahr, als Apple mit Vision Pro und „Spatial Computern“ erneut die Welt revolutionierte! – Oder doch nicht?
Ich gebe unumwunden zu: als Apple vor rund einem halben Jahr das neue Mixed Reality Headset Vision Pro vorstellte, ließ ich mich von der Präsentation ziemlich mitreißen. Auch wenn mir stets bewusst ist, dass Apple mit Superlativen ziemlich inflationär umgeht und man die Sache erst mal nüchtern betrachten muss, hat mich die Aussicht auf Vision Pro doch sehr überzeugt und kribbelig gemacht.
Rosige Aussichten in 3D?„Aussicht“ ist dabei das Stichwort, denn nach der Vision-Pro-Präsentation sollte es noch eine Weile dauern – und dauert weiterhin. Irgendwann Anfang diesen Jahres,
womöglich schon Ende Januar, soll die Vision Pro zuerst in den USA starten. Ob sie es überhaupt noch in 2024 bis nach Deutschland schafft, ist nach wie vor unsicher. Das Problem bei so langen Vorläufen ist, dass man als Verbraucher erstens viel Zeit hat, genauer darüber nachzudenken und die Vor- und Nachteile (soweit bekannt) abzuwägen, und zweitens bedeutet viel Zeit auch stets ein Abflauen des Interesses, das erst mit dem Marktstart wieder angefacht werden muss.
Eines der Hauptprobleme dieser neuen Gerätekategorie des sogenannten „Spatial Compters“ ist der avisierte Preis. Mit vermutlich 3.500 bis 4.000 Euro ist hierzulande wohl zu rechnen. Nachdem nun genügend Zeit blieb, die Möglichkeiten der elektronischen Augenbinde abzuwägen, werde ich meine hart erarbeitete Kohle wohl doch nicht, wie ursprünglich geplant, quasi blind und ohne vorheriges ausgiebiges Ausprobieren in Apple neuestes Gadget investieren. Bis jetzt sehe ich darin nämlich für meine tägliche Praxis noch keinen ausreichenden Gegenwert, um den Preis zu rechtfertigen und mir Nachteile wie das Tragen eines dicken Klotzes vor den Augen anzutun.
Nach wie vor sind auch viele andere Fragen offen. Als da wären:
- Wie gut ist die Darstellung der Stereo-Displays tatsächlich? – Bisherige Berichte von Personen, die es bereits testen konnten, sind zwar vorhanden und klingen vielversprechend, doch das ist wohl ein Erlebnis, das man selbst machen muss, um es richtig einschätzen zu können. Denn anders als beispielsweise Kopfhörer, mit denen fast jeder schon irgend eine Erfahrungen hat, fehlen hier sowohl eine Grundsatzerfahrung als auch eigene Vergleiche.
- Ist die Gestensteuerung tatsächlich eine Erleichterung, oder sind Maus- oder Touchbedienung am Ende doch viel einfacher? Wie praktisch ist es wirklich, ständig mit den Armen und Händen in der Luft zu fuchteln?
- Wird mixed Reality stets so realistisch dargestellt, dass man in seiner Umgebung nicht strauchelt und damit sogar in einem belebten urbanen Umfeld unterwegs sein kann? Oder ist das am Ende doch nur was fürs Büro oder Heim?
- Wie viel müssen Brillenträger für angepasste Zeiss-Korrekturlinsen zahlen?
- Wie ist der tatsächliche Tragekomfort? Kann man so ein Teil Stundenlang ertragen (bzw. eine Akkuladung lang, die wohl nicht allzu weit reicht)?
- Sind schnelle Kopfbewegungen möglich, ohne dass die Darstellung ruckelt oder es doch zu merklichen Latenzen und Unwohlsein kommt? Oder dass die High-Tech-Taucherbrille vom Kopf fliegt?
- Kann das 3D-Abbild des Vision-Pro-Trägers in Videokonferenzen überzeugen? Bringt Vision Pro dafür überhaupt einen Vorteil?
- Ist der 3D-Sound wirklich so räumlich realistisch, wie von Apple versprochen?
FazitBeim aktuellen Stand der Kenntnisse über Vision Pro und ihren Preis würde ich mich doch eher auf einen würdigen Nachfolger für mein 2018er iPad Pro freuen, vielleicht mit OLED-Display, hoffentlich noch etwas leichter, mit noch besserer Akkuausdauer. Bescheidene Wünsche im Vergleich zu einer technischen Revolution, sollte die Vision Pro denn eine werden.
Vom iPad abgesehen könnte es Apple es in diesem Jahr schwer haben, mir Geld aus der Tasche zu ziehen. Egal ob Mac, iPhone oder Watch (zusammen mit dem iPad meine Apple-Kernmannschaft): alles nicht bereit für eine Ablösung.
Wie sind Ihre persönlichen Aussichten auf die Vision Pro oder andere Hoffnungen für das Apple-Jahr 2024?