25 Jahre Google – Von der Websuche und "Don't be evil" zum Weltkonzern
Im Jahr 1998 kam es zu zwei einschneidenden Ereignissen auf dem Software- bzw. Browsermarkt. So übernahm Microsoft mit dem Internet Explorer erstmals die Position des größten Browser-Anbieters – während gleichzeitig jenes Unternehmen entstand, welches Microsoft 18 Jahre später wieder
vom Thron stoßen sollte. Die Rede ist von Google, gegründet im September 1998. Wenn man vom 25. Geburtstag des Unternehmens spricht, muss aber eher auf den Namen eingegangen werden. Unter der Bezeichnung "BackRub" hatte man nämlich schon seit 1996 damit begonnen, Technologien zum Durchforsten des World Wide Web zu entwickeln. Das erste Arbeitstreffen zwischen den Gründern Larry Page und Sergey Brin fand sogar 1995 statt.
Es blieb nicht bei der WebsucheGoogle gelang es, in Windeseile den Markt für Suchmaschinen zu übernehmen, denn die Google-Suche war vorher weit verbreiteten Lösungen schlicht weit überlegen. Eigentlich war das gar nicht das Ziel, denn Page und Brin wollten nur die entwickelten Technologien verkaufen. Weil sich kein Hersteller fand, der zu angemessener Entlohnung bereit war, versuchten es die beiden Gründer auf eigene Faust. Damit geriet ins Rollen, was heutzutage einer der mächtigsten Konzerne weltweit ist. Was mit der Suchmaschine begann, setzte sich im Werbemarkt fort. Produkte wie Google Maps inklusive Street View und natürlich das Smartphone-Betriebssystem Android sind nur einige Beispiele für Betätigungsfelder, die Google im Laufe der zweieinhalb Jahrzehnte erschloss.
Google im Jahr 1998 Apple & Google, von Freunden zu KonkurrentenVon der einst engen Freundschaft zwischen Apple und Google ist jedoch nicht mehr viel vorhanden. Zwar entspannte sich der Tonfall wieder deutlich, nachdem der von Steve Jobs ausgerufene "thermonukleare Krieg" vom deutlich diplomatischeren Tim Cook schrittweise beendet wurde – dennoch gibt es deutliche Meinungsverschiedenheiten. Apple beschloss, Datenschutz und Privatsphäre als wichtiges Marketinginstrument zu verwenden, wohingegen die beiden Aspekte nur sehr bedingt mit Google in Verbindung zu bringen sind. Gleich auf mehreren Feldern konkurrieren die beiden Unternehmen, sei es bei Smartphones, Karten-Lösungen oder Browsern.
Wo steht Google heute?Konnte man im vergangenen Herbst noch prognostizieren, dass so schnell nichts an Googles Stellung rüttelt, so gab es einen harten und schweren Schlag gegen das Unternehmen. Im Unternehmen soll geradezu Panik geherrscht haben, als ChatGPT auf den Markt kam und Microsoft schnell die Initiative ergriff. Die Fähigkeiten des Chatbots in Hinblick auf Recherche, kontextuellem Verständnis und natürlich wirkender Konversation habe im Januar zu einer Art "
Code Red" bei Google gesorgt, weswegen in Windeseile "Bard" zur Marktreife getrieben werden musste. Google abzuschreiben, denn Bard kann es in vielerlei Hinsicht noch nicht mit ChatGPT aufnehmen, wäre voreilig. Das Unternehmen steht aber vor großen Herausforderungen, denn nicht weniger als das Kerngeschäft mit Suchmaschinen (und damit Werbung in der Suchmaschine) ist bedroht.