3 Nanometer: Intels Rückzieher – und mögliche Folgen für Apple
Mit den M-Chips setzt Apple bekanntlich Maßstäbe im Hinblick auf Prozessorleistung und Energieeffizienz. Das geht an Intel naturgemäß nicht spurlos vorbei: Der US-amerikanische Chiphersteller nimmt sich deshalb Apple Silicon zum Vorbild, und zwar sowohl hinsichtlich der grundlegenden Architektur als auch bei der Fertigung (siehe
). So sollen etwa die kommenden Meteor-Lake-CPUs über ein Multi-Chiplet-Design verfügen, welches etliche Komponenten in einem Paket vereint. Fertigen will Intel die kommenden Prozessoren nicht in eigenen Werken, stattdessen setzt das Unternehmen auf einen bekannten Spezialisten: Apples Auftragsfertiger TSMC.
Intel storniert Fertigungsauftrag für 3-Nanometer-CPUDie Entwicklung der Meteor-Lake-Prozessoren läuft allerdings offenbar nicht wie geplant. Die Massenproduktion sollte eigentlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres beginnen, der Start wurde aber bereits vor einiger Zeit auf Anfang 2023 verschoben. Jetzt scheint klar, dass Intel auch diesen Termin nicht halten kann: Das Unternehmen stornierte laut einem Bericht von
TrendForce den TSMC erteilten Auftrag zur Fertigung der GPU-Komponente für die kommende CPU-Generation im 3-Nanometer-Prozess. Die Herstellung der Meteor-Lake-Chips soll den Marktforschern zufolge somit erst ab Ende 2023 erfolgen. Grund hierfür sind angeblich diverse Probleme im Zusammenhang mit dem Chipdesign.
TSMC kann Kapazitäten nicht wie geplant erweiternFür TSMC hat die Verschiebung durch Intel weitreichende Konsequenzen. Der taiwanische Hersteller kann seine 3-Nanometer-Fertigung wegen der Stornierung nicht wie geplant ausbauen. Man müsse sicherstellen, keine Überkapazitäten zu schaffen und dadurch kostenmäßig stark unter Druck zu geraten, heißt es im Bericht von TrendForce. Dem Vernehmen nach ist Apple somit zurzeit der einzige Kunde von TSMC, welcher auf die 3-Nanometer-Technologie zurückgreift. Der kalifornische Konzern will angeblich den kommenden M2 Pro sowie den A17 Bionic in diesem Prozess fertigen lassen, die Produktion soll spätestens Anfang 2023 aufgenommen werden. Intels Entscheidung könnte sich unter Umständen allerdings auch auf Apples Zeitpläne auswirken. Da TSMC die Ausweitung seiner Kapazitäten zurückgestellt hat, bleibt der Ausstoß naturgemäß auf absehbare Zeit begrenzt. Sollten künftige MacBooks und der erwartete leistungsfähige Mac mini mit M2-Chip stärker nachgefragt werden, als von Apple erwartet, könnte es daher zu Engpässen kommen.