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30 Jahre PDF: Universelles Dateiformat feiert Jubiläum

Das Computerzeitalter hat zahlreiche digitale Standards hervorgebracht, viele allerdings verschwanden nach einiger Zeit sang- und klanglos oder wurden durch andere ersetzt. Nur wenige überdauerten die Jahrzehnte, auch dank ständiger Weiterentwicklung und vor allem Rückwärtskompatibilität. Das gelang unter anderem einem speziellen Dateiformat, welches 1993 das Licht der Welt erblickte und heute allgegenwärtig ist: PDF. Das Portable Document Format, mit dem sich über alle Betriebssysteme hinweg Daten standardisiert austauschen lassen, feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag.


Adobe: Drei Buchstaben haben die Welt verändert
Als offizieller Erscheinungstermin von PDF gilt zwar der 15. Juni 1993, Adobe feiert allerdings jetzt in einer Mitteilung schon einmal vor. „Drei Buchstaben haben die Welt verändert“, heißt es darin überschwänglich. Das ist nicht übertrieben, denn dem Portable Document Format gelang etwas, das in der Computerwelt eher selten ist. Die plattformunabhängige und seit 2008 offene Dateispezifikation erlaubt es, Dokumente auf allen Geräten originalgetreu wiederzugeben, unabhängig von Betriebssystem und installierten Schriftarten. Apple gehörte zu den ersten Unternehmen, welche PDF vollständig unterstützten. Das kalifornische Unternehmen integrierte es in im Jahr 2001 in Mac OS X, seither ist das Format fester Bestandteil aller Computer aus Cupertino und findet sich selbstverständlich auch auf iPhones und iPads.

1991 startete die Entwicklung von PDF
Die Entwicklung von PDF begann im Jahr 1991 unter der Federführung der Adobe-Gründer John Warnock und Charles Geschke. Als Grundlage für das Portable Document Format diente die in den 1980er Jahren entstandene Seitenbeschreibungssprache PostScript. Ziel war es, „elektronische Dokumente aus jeder Anwendung erfassen, diese überall hin senden und auf jedem Gerät anzeigen und drucken“ zu können, schrieb Warnock laut Adobe Anfang der 1990er Jahre über das „Project Camelot“, aus dem PDF hervorging. Das gelang, denn das Format wurde bereits kurz nach seinem Erscheinen im grafischen Gewerbe, bei Verlagen und in der Druckindustrie zum Standard für den systemübergreifenden Datenaustausch.

Heute werden unzählige Dokumente in Form von PDF-Dateien verschickt, etwa Rechnungen und Verträge per E-Mail. Die Zahlen sind beeindruckend: Im vergangenen Jahr wurden mehr als 400 Milliarden PDF-Dateien allein in Adobe-Anwendungen geöffnet. Erheblich mehr dürften mithilfe von Software anderer Anbieter betrachtet worden sein, beispielsweise in Browsern, die mittlerweile das Format nativ unterstützen.

PDF wird kontinuierlich weiterentwickelt
PDF wurde in den vergangenen 30 Jahren permanent weiterentwickelt und um neue Fähigkeiten erweitert. Hinzu kam etwa die Unterstützung ausfüllbarer Formulare, ein heutzutage häufig genutztes Feature. Seit etlichen Jahren lassen sich zudem nicht nur Bilder in Dokumente einfügen, sondern auch Videos und Audiodateien. Signaturmöglichkeiten, Plugins und spezielle Archivformate gibt es ebenfalls. Das Portable Document Format blieb somit stets auf der Höhe der Zeit. 2008 wurde PDF zum ISO-Standard erhoben und kann seither von jedermann kostenlos genutzt werden.

Kommentare

piik
piik01.03.23 17:28
Im vergangenen Jahr wurden mehr als 400 Milliarden PDF-Dateien allein in Adobe-Anwendungen geöffnet.
Dass Adobe so etwas wissen kann, finde ich leicht beunruhigend,
+18
gfhfkgfhfk01.03.23 18:17
PDF wurde nicht unmittelbar nach Erscheinen in MacOS integriert! Das klassische MacOS konnte mit PDF gar nichts anfangen, und nur mit den Acrobat Distiller konnte man PDFs erzeugen, und Anschauen ging nur mit dem Acrobat Reader. Das war bis zum Ende der Fall. Erst mit MacOS X wurde dann PDF Support ins OS integriert.
+12
maceric
maceric01.03.23 18:43
30 Jahre und ich feiere es immer noch jeden Tag. Es hat meine Arbeit in Druck und vor allem in der Druckvorstufe so viel leichter gemacht.
+14
ExMacRabbitPro01.03.23 18:51
gfhfkgfhfk
PDF wurde nicht unmittelbar nach Erscheinen in MacOS integriert! Das klassische MacOS konnte mit PDF gar nichts anfangen, und nur mit den Acrobat Distiller konnte man PDFs erzeugen, und Anschauen ging nur mit dem Acrobat Reader. Das war bis zum Ende der Fall. Erst mit MacOS X wurde dann PDF Support ins OS integriert.
Ich glaube das wollte der Autor des Artikels sagen. Er bezog sich wohl nicht auf das klassische MacOS.
+2
jeti
jeti01.03.23 19:37
maceric
30 Jahre und ich feiere es immer noch jeden Tag. Es hat meine Arbeit in Druck und vor allem in der Druckvorstufe so viel leichter gemacht.
Oh ja, vor PDF hatten wir einen EPS-Workflow => das war spaßig
+10
Dupondt01.03.23 20:40
gfhfkgfhfk:

Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe den unglücklich formulierten Satz geändert, jetzt sollten die Angaben stimmen.
+8
teorema67
teorema6701.03.23 21:53
Die erste Ankündigung des neuen portable document format erinnere ich wie heute. Mann bin ich alt geworden 😏
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+1
martzell01.03.23 23:54
PDF war klasse. Dürfte gerne noch mehr ins MacOS integriert werden. Konkret als Dateiformatalternative im Finder. Hat man die entsprechende Anwendung nicht installiert um das Dokument zu öffnen, sollte trotzdem ein PDF in der „Datei“ (beispielsweise als Finder-Bundle) automatisch exportiert enthalten sein.

Wie bei iCloud, wo Pages- und Numbers-Dokumente jederzeit als PDF (und Microsoft Office) verfügbar sind ohne explizit vorab entsprechend eine separate Datei exportieren zu müssen.

Leider ist es mittlerweile nicht mehr optimal dass wir ständig DIN A4 Dokumente am Bildschirm lesen müssen, weil kein bildschirmoptimiertes Format existiert das hochwertige Dokumente wie PDF einfach ermöglicht. Wenigstens bekam ich neuerdings öfters ab und zu PDFs im Querformat mit mehrspaltigem Text. Sowohl auf meinem Handybildschirm als auch 27 Zoll 16:9-Schreibtischbildschirm deutlich besser lesbar.

Sowohl PDF als auch die populären Officeanwendungen sind leider nicht optimiert für den heutigen Content, der auf allen Geräten und Bildschirmgrößen (Smartphone, Tablet, Notebook, Desktop) perfekt aussehen sollte. Und jeder sollte einfach Content erstellen können, ohne pixelgenau DIN A4 Blätter gestalten zu müssen oder auch nur jedes Schriftzeichen und jeden Text typographisch formatieren zu müssen.

Statt Excel und Numbers sollten wir einfach Dashboards erstellen können. Statt Word und Pages sollten wir auf optimierte Weise hunderte Seiten strukturierten Text verfassen können der stets automatisch typographisch perfekt auf allen Medien dargestellt wird.

Statt umständlichen Datenbanken sollten Tabellen mit Daten einfach einzugeben und auszuwerten sein. Wie AirTable, aber ohne Cloudzwang und mit nativer User Experience, nicht als (Electron) Web App.

Coda.io und Notion zeigen wie moderne Dokumente gestaltet und gefüllt werden können.
+5
ReiKi444
ReiKi44402.03.23 07:45
oh Ja, ich erinnere
Da war ich gerade im 3. Lehrjahr als "Schriftsetzer im Fotosatz" in der Druckvorstufe einer mittelständischen Offset-Druckerei
"Werkzeug" war damals ein Macintosh IIFX
*in Nostalgie schwelg*
+5
LoCal
LoCal02.03.23 08:01
martzell
PDF war klasse. Dürfte gerne noch mehr ins MacOS integriert werden. Konkret als Dateiformatalternative im Finder. Hat man die entsprechende Anwendung nicht installiert um das Dokument zu öffnen, sollte trotzdem ein PDF in der „Datei“ (beispielsweise als Finder-Bundle) automatisch exportiert enthalten sein.

Das ist technisch kaum machbar, denn um ein Format zu konvertieren muss es erstmal gelesen werden … und dazu braucht es nun mal die Originalanwendung oder zumindest etwas, dass die Datenstruktur den OS bekannt macht.

Oder als konkretes Beispiel:
Woher soll macOS wissen, wie ein Textdokument von GoBe Productive aufgebaut ist.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+1
Retrax02.03.23 08:33
MTN
Seit etlichen Jahren lassen sich zudem nicht nur Bilder in Dokumente einfügen, sondern auch Videos und Audiodateien.

Die Vorschau.App von macOS ist ja bezüglich der Darstellung und Bearbeitung von PDFs ziemlich genial.

Frage:
Audio und Video einbinden geht nicht über die Vorschau.App, oder?
Dafür brauchts dann den Adobe Acrobat?
+1
Kerman7902.03.23 08:58
piik
Im vergangenen Jahr wurden mehr als 400 Milliarden PDF-Dateien allein in Adobe-Anwendungen geöffnet.
Dass Adobe so etwas wissen kann, finde ich leicht beunruhigend,
Das war auch mein erster Gedanke.
+1
Zerojojo02.03.23 09:26
Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Jugendlicher schier unendlich in die Vektorgrafiken reimgezoomt habe und einfach nicht glauben konnte, dass ich keine Pixel sehe und die Datei trotzdem nur ein paar KB groß ist.
+1
jeti
jeti02.03.23 10:56
Was ich sehr schade finde ist das es im bereich der Druckvorstufe
keine echte alternative zum Acrobat gibt außer ggf. der Callas PDF-Toolbox.

PDF-Editoren gibt es viele, zielen aber mehr oder weniger auf "Büroarbeiten".
0
hoetzepoez02.03.23 11:13
Ich bin der Meinung gelesen zu haben, dass Enfocus mit dem Gedanken spielt aus PitStop Pro evtl eine Stand-allone-App zu entwickeln (also nicht mehr als Adobe Acrobat-Plugin).
+1
breaker
breaker02.03.23 11:15
jeti
Was ich sehr schade finde ist das es im bereich der Druckvorstufe
keine echte alternative zum Acrobat gibt außer ggf. der Callas PDF-Toolbox.

PDF-Editoren gibt es viele, zielen aber mehr oder weniger auf "Büroarbeiten".
Nun ja, im Vergleich zu "Büroarbeiten" ist die Druckvorstufe nun auch echt eine Nische. Und da wahrscheinlich eh 90% der Leute mit Adobe arbeiten (zumindest im professionellen Bereich), dürfte sich das wirtschaftlich kaum lohnen, dort was zu entwickeln. Das ist ja noch mal ein Unterschied im Vergleich zu z.B. einer Bildbearbeitungssoftware oder einem Illustrator-Programm.
0
jeti
jeti02.03.23 11:37
Das ist wohl war => aber Konkurenz belebt das Geschäft
0
Bitsurfer02.03.23 13:20
breaker
jeti
Was ich sehr schade finde ist das es im bereich der Druckvorstufe
keine echte alternative zum Acrobat gibt außer ggf. der Callas PDF-Toolbox.

PDF-Editoren gibt es viele, zielen aber mehr oder weniger auf "Büroarbeiten".
Nun ja, im Vergleich zu "Büroarbeiten" ist die Druckvorstufe nun auch echt eine Nische. Und da wahrscheinlich eh 90% der Leute mit Adobe arbeiten (zumindest im professionellen Bereich), dürfte sich das wirtschaftlich kaum lohnen, dort was zu entwickeln. Das ist ja noch mal ein Unterschied im Vergleich zu z.B. einer Bildbearbeitungssoftware oder einem Illustrator-Programm.
Schau mal ArtPro+ oder Packz an. Die können teils mehr als Adobe Apps können. Die lassen sogar zu dass im PDF Bilder mit Ebenen drin sind, oder obektorientiertes Screening im Dokument bleibt und so gerippt werden kann. Und noch ganz viel mehr. Kosten aber ein mehrfaches von Adobe.
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jeti
jeti02.03.23 15:47
Die zwei kannte ich tatsächlich noch nicht => danke für den Hinweis
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Bitsurfer02.03.23 17:41
In der Verpackungsvorstufe arbeiten geschätzt 95% mit ArtPro oder Packz. Hat schon seine Gründe. Obwohl der Preis pro Arbeitsplatz 5-stellig ist.
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ideal02.03.23 21:14
Bei mir gings mitte der 90iger mit Postscript los beim ersten Praktikum. Damals gabs in der Agentur noch die sogenannte "DTP-Frau", die Postscript Dokumente auf Laserdrucker ausgab. Warum das kein "DTP-Mann" war, wunderte mich.
Acrobat Distiller ende der 90iger täglich benutzt, um PDF's zu schreiben, das waren lustige Zeiten... Für ISDN monatlich mehrere Hundert Mark bezahlt, um das PDF ohne Fahrrad-Kurier zu verschicken, war immer supereilig alles . Wir schrieben emails an Kunden, das fühlte sich exotisch an, da das privat kein Schw.. machte. Rückblickend wars im Büro damals stressig, heutzutage find ich alles weniger komplex und entspannter, viel weniger Arbeitsschritte.
+3
martzell03.03.23 07:25
LoCal
martzell
ein PDF […] automatisch exportiert
Das ist technisch kaum machbar, denn um ein Format zu konvertieren muss es erstmal gelesen werden … und dazu braucht es nun mal die Originalanwendung oder zumindest etwas, dass die Datenstruktur den OS bekannt macht.

Oder als konkretes Beispiel:
Woher soll macOS wissen, wie ein Textdokument von GoBe Productive aufgebaut ist.

GoBe Productive etc. sollten automatisch ein PDF und ggf. weitere gewünschte Standardformate wie MS Office, RTF etc. mitspeichern. Der Finder sollte nur eine Datei anzeigen. iCloud macht das so.
0
LoCal
LoCal03.03.23 20:22
martzell
LoCal
martzell
ein PDF […] automatisch exportiert
Das ist technisch kaum machbar, denn um ein Format zu konvertieren muss es erstmal gelesen werden … und dazu braucht es nun mal die Originalanwendung oder zumindest etwas, dass die Datenstruktur den OS bekannt macht.

Oder als konkretes Beispiel:
Woher soll macOS wissen, wie ein Textdokument von GoBe Productive aufgebaut ist.

GoBe Productive etc. sollten automatisch ein PDF und ggf. weitere gewünschte Standardformate wie MS Office, RTF etc. mitspeichern. Der Finder sollte nur eine Datei anzeigen. iCloud macht das so.

Warum sollte GoBe PDFs speichern? Es gibt gute Gründe, dass Anwendungen ein eigenes Datenformat verwenden. Auch Microsoft Office und andere sind keine Standardformate sondern ebenso proprietär wie Gobe, 1-2-3 oder WordPerfect.

Ein Export nach PDF ist natürlich immer gut, aber dient vor allem der unveränderteren Weitergabe.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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martzell18.03.23 01:55
LoCal
martzell
LoCal
martzell
ein PDF […] automatisch exportiert
Das ist technisch kaum machbar, denn um ein Format zu konvertieren muss es erstmal gelesen werden … und dazu braucht es nun mal die Originalanwendung oder zumindest etwas, dass die Datenstruktur den OS bekannt macht.

Oder als konkretes Beispiel:
Woher soll macOS wissen, wie ein Textdokument von GoBe Productive aufgebaut ist.

GoBe Productive etc. sollten automatisch ein PDF und ggf. weitere gewünschte Standardformate wie MS Office, RTF etc. mitspeichern. Der Finder sollte nur eine Datei anzeigen. iCloud macht das so.

Warum sollte GoBe PDFs speichern?

Damit man ohne die GoBe Office Anwendung, die mir unbekannt war (aber Claris Works nutzte und schätzte ich sehr auf meinem ersten Mac), die Dokumente anschauen und drucken kann.

PDF und MS Office sind insofern Standardformate, dass die Apple Geräte diese anzeigen können und eine Vielzahl an Software die MS Office Format unterstützt. Beispielsweise Apple Pages, Numbers und Keynote. Auf iCloud.com sogar ohne manuellem Export, direkt in der Dateiauswahl. Auch lokal sollte eine automatischer Export verfügbar sein.

Meine 20 Jahre alten Claris / Apple Works Dokumente kann ich heutzutage nicht mehr öffnen. Der in Claris / Apple Works integrierte Export bringt mir nichts mehr, da Claris / Apple Works nicht mehr läuft. Wenn automatisch Dateiformatalternativen mitgespeichert werden, wird es unwahrscheinlicher dass sowas nochmal passiert.
+1

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