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35 Jahre Photoshop – ein Grafik-Urgestein hat Jahrestag

Adobe Photoshop gehört zu jenen Produkten, die einen kompletten Gattungsbegriff prägten. Wenn jemand von "photoshoppen" in Bezug auf Bildmanipulation spricht, so ist damit nicht notwendigerweise gemeint, dass auch Adobes Programm zum Einsatz kommt. 35 Jahre ist es nun her, dass ein kleines Grafikprogramm für den Mac erschien, welches sehr bald den Markt beherrschen sollte. Als Photoshop 1990 sein Debüt gab, existierte übrigens noch keine Windows-Version, diese folgte nämlich erst zwei Jahre später.


Die Arbeit an Photoshop 1.0 hatte bereits 1987/1988 begonnen, konzipiert und umgesetzt von den Brüdern Thomas und John Knoll. Ersterer blieb bis zur Creative Suite 4 (veröffentlicht 2008) leitender Entwickler, außerdem steuerte er die Adobe Color Engine sowie das "Adobe Camera Raw“-Plugin bei.


Aus "Display" wird "Photoshop"
Eigentlich hatten die Knoll-Brüder die Namen "Display" oder "ImagePro" ins Auge gefasst, Adobe entschied sich dann aber für die heute noch gültige Bezeichnung. Bewähren durfte sich die professionelle Lösung schon, bevor die offizielle Markteinführung überhaupt erfolgt war. John Knoll arbeitete als Visual Effects Artist bei Industrial Light & Magic und setzte dazu ein Hilfsmittel aus Eigenentwicklung ein – nach umfangreicher Weiterentwicklung wurde daraus später Photoshop 1.0. Was passiert, wenn heutige Grafiker noch einmal mit Photoshop 1 arbeiten sollen, hatte vor einigen Jahren folgendes Video gezeigt:


Dass Photoshop sehr schnell zum Industriestandard wurde, ist nicht nur CMYK-Unterstützung und beeindruckenden Werkzeugen zu verdanken, sondern auch dem Zeitpunkt. Aldus konnte den "Photostyler" erst 1991 auf den Markt bringen, Photoshop hatte daher einen Vorsprung. Dass Photoshop erst 1992 für Windows-PCs erschien, war zum damaligen Zeitpunkt zu verschmerzen. Mehr als ein Jahrzehnt später wurde der Photostyler eingestellt – und zwar von Adobe selbst, denn Aldus gehörte seit September 1994 zum Unternehmen.


Noch ein Schlusswort zur Preisgestaltung: Version 1 kostete zum Zeitpunkt der Produkteinführung 895 Dollar, inflationsbereinigt wäre dies nach heutigen Maßstäben mehr als das Doppelte. Wer heutzutage auf Adobes Store geht, wird indes mit dem Angebot begrüßt, stattdessen ein Abo ab 25,99 Euro pro Monat abzuschließen. Der Button "Kaufen" impliziert zwar, man könne stattdessen auch eine Einmallizenz erwerben, stattdessen stellte Adobe aber schon vor Jahren auf Miete um.

Kommentare

gfhfkgfhfk29.01.25 12:25
Die erste Version von Photoshop sah noch sehr stark nach einer Kopie von DeluxePaint aus. Das Tool von Electronic Arts für den Amiga was ursprünglich für die Spieleentwicklung intern genutzt wurde, und dann doch als Programm für alle veröffentlicht wurde.
+8
konnektor29.01.25 13:08
Version 2.5 zusammen mit einem Linotype-Hell Scanner bekommen. Danach war bei jeder neuen Version der erste Schritt zu den alternativen Startbildern und zu den Easter Eggs.
+6
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!29.01.25 13:16
Was auch immer mal ADOBE und Photoshop ausgemacht hat spielt jetzt, nach 20 Jahren die ich damit zu tun habe, kaum noch eine Rolle. Diese Datenkrake Attitüde und Ausnutzung der Herrschaft über den Markt – lässt mit nur noch mit den Augen Rollen.
Dennoch erinnere ich mich an wirklich fantastische Weiterentwicklungen im Bereich Bildoptimierung und professioneller Bildbearbeitung.
Brauchen wir alles was wir können?
+13
Retrax29.01.25 13:16
konnektor
Danach war bei jeder neuen Version der erste Schritt zu den alternativen Startbildern und zu den Easter Eggs.

was gab es denn da schönes?
0
fantomaz
fantomaz29.01.25 13:48
Es gab zu der Zeit von PS 1.0 auch ein Produkt von AGFA.
War bei uns in der Agentur auch vorhanden, die Meinungen gingen
50:50 auseinander welches denn nun besser ist. Gewonnen hatte
dann aber PS, auch Dank John Knoll von ILM, er hatte uns zu dem
Zeitpunkt zu EIAS geraten bei 3D Animationen. Und wenn so einer
schon eine Meinung hat, ja dann...

Kennt noch jemand das Produkt von AGFA?
komme nicht mehr auf den Namen.
Work hard, render fast, retire young...
0
tk69
tk6929.01.25 14:42
Uschaurischuum!
Was auch immer mal ADOBE und Photoshop ausgemacht hat spielt jetzt, nach 20 Jahren die ich damit zu tun habe, kaum noch eine Rolle. Diese Datenkrake Attitüde und Ausnutzung der Herrschaft über den Markt – lässt mit nur noch mit den Augen Rollen.
Dennoch erinnere ich mich an wirklich fantastische Weiterentwicklungen im Bereich Bildoptimierung und professioneller Bildbearbeitung.
Hallo EU? Aber es gibt vermutlich zu viele Alternativen.
-2
Mr.Bo
Mr.Bo29.01.25 14:58
Ich hab gerade gekündigt
+1
Macmissionar29.01.25 15:05
Mein Beginn war Photoshop 3.0.4 bzw. 3.0.5 (und auch meine erste Schulung fand darin statt). Im "Herbst" 1996 (bei Wikipedia steht November?) kam dann schon die Version 4.0 heraus; und dann fing gefühlt die wilde Zeit an. Jahrelang war bei uns die Version CS3 im Einsatz; später dann CS6.
Und seit ein paar Jahren der CC-Ära habe ich das Gefühl, daß Adobe die Bodenhaftung verliert und nicht mehr weiß, was sie tun sollen. Allein die Rote-Augen-Funktion ließen viele gestandene Profis selbige rollen … Videos in Werkzeugen und die unsägliche häßliche Weboberfläche (die man in PS mit "Herkömmlich" wegbekommt und in InDesign mit "Alte …".
A Mac is like a Wigwam: No Windows, no Gates, no Backdoors, Peace, Harmony – and an Apache inside.
+2
wolfgag
wolfgag29.01.25 15:10
Hi hi, Photoshop ohne Ebenen! Kann man sich heute echt nicht mehr vorstellen, wie umständlich damals die einfachsten Operationen waren. Damals war man ja scho der Held, wenn man so was wie einen inner Shadow zustande gebracht hat
+3
doppelherz29.01.25 15:57
Ich habe damals als Schulungsleiter in einem AppleCenter gearbeitet. Auf dem Mac gab es 3-4 Konkurrenzprodukte mit ähnlichem oder grösserem Umfang. Adobe hat das auf eine ganz einfache Art geregelt. Jedem Scanner, ob Agfa oder anderen wurde eine Gratisversion Photoshop beigelegt. Das war der Tod für die anderen Apps.

Damals beschwerten sich alle über die Preis von Quark XPress, waren so um die 3000 DM. Ich habe dann mal nachgerechnet. Wer Quark 3 für diesen Preis gekauft hatte und anschließend auf Quark 4 upgedatet hat, bezahlte weniger, als PS in der Gratisversion mit allen Updates die bis zu diesem Zeitpunkt kamen.

Adobe weiss, wie man Kunden verarscht.
+3
martzell29.01.25 16:53
Damals dauerte es stets Jahre bis die Nachfolgeversion rauskam und die kostete dann inflationsbereinigt umgerechnet über 1000 Euro.

Heute unterstützt der App Store keinen Verkauf von Nachfolgeversionen. Das ist schade, weil man so mehr bezahlt, wie wenn man früher evtl. jede zweite Version übersprungen hat, weil nicht die Verbesserungen enthalten waren, auf die es einem ankam.
+2
crass5330.01.25 10:20
Retrax
konnektor
Danach war bei jeder neuen Version der erste Schritt zu den alternativen Startbildern und zu den Easter Eggs.
was gab es denn da schönes?
Adobe begrüßt xxx, einen seiner liebsten Kunden!

Angefangen mit 2.5 und die 3.0 1994 gekauft. Da gab es dann Ebenen und mehrfach Rückgängig
0
euha0130.01.25 13:23
konnektor
Version 2.5 zusammen mit einem Linotype-Hell Scanner bekommen.

Topaz oder Sapphire?
0
konnektor31.01.25 10:36
euha01
konnektor
Version 2.5 zusammen mit einem Linotype-Hell Scanner bekommen.

Topaz oder Sapphire?
Saphir. Topaz lag außerhalb meiner Möglichkeiten.
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