4 Alternativen zu Apples Kamera-App im Vergleich - mehr Kontrolle für iPhone-Fotografen
Custom CamCustom Cam möchte dem Anwender, ebenso wie Camera+ und ProCamera, möglichst viele manuelle Einstellungsmöglichkeiten für die Fotoaufnahme an die Hand geben. Genau darauf konzentriert sich die App auch und verzichtet, im Gegensatz zur Konkurrenz, auf Werkzeuge zur Foto-Organisation und Nachbearbeitung.
FunktionenDer erste Start der App im Test bot direkt Gelegenheit, manuell Hand anzulegen. Allerdings waren es nicht die diversen Einstellmöglichkeiten, die dazu einluden, sondern eine durch falsche Parameter hervorgerufene Überbelichtung, welche die Sucher-Ansicht komplett weiß erschienen ließ. Im Gegensatz dazu funktionierten die anderen drei Apps alle Out-of-the-Box mit brauchbaren Voreinstellungen.
Die Besonderheit der Nutzeroberfläche sind die beiden gleich großen und nebeneinander platzierten Auslöse-Buttons unterhalb des Sucherbilds. Der Nutzer hat die Wahl zwischen vier Funktionen, mit denen er die Knöpfe belegen kann. Dazu gehören Verschlusszeit (normal oder 3D Touch), AutoExposure-Lock (AE-L) sowie AutoFocus-Lock (AF-L). Die Verschlusszeiten lassen sich im Sucherfenster, je nach Bildschirmorientierung des iPhones, per horizontalem beziehungsweise vertikalem Wischen definieren, dessen Empfindlichkeit einstellbar ist. Das Ändern des ISO-Werts funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Wenn der Anwender nur einen Auslöse-Button benötigt, kann er den zweiten in den Einstellungen deaktivieren.
Oberhalb der Sucheransicht stehen weitere Optionen zur Verfügung. Der Nutzer kann den Blitz ein- oder ausschalten, auf die Einstellungen zugreifen, sich eine Erklärung zur Funktionsweise der Auslöser einblenden lassen, die in der Fotos-App vorhandenen Aufnahmen anschauen und den Weißabgleich regeln (automatisch/manuell).
Die Kameraeinstellungen halten diverse Optionen bezüglich der Fokuseinstellungen bereit. Fünf Fokus-Modi (Auto, Manuell, Touch, Movable Point, Gesichtserkennung) stehen einigen Feinabstimmungen zur Seite. Dazu gehören unter anderem die Art des Autofokus’ (AF-S/AF-C), ein zuschaltbares Fokus-Audiosignal und die Belichtungsmessung. Zudem gibt es rudimentäre Formatfunktionen (normal, quadratisch, 16:9). Custom Cam speichert Fotos entweder im JPEG- oder höherwertigen TIFF-Format. Das verlustfreie TIFF ermöglicht zwar, Bilder zu bearbeiten, ohne Qualität zu verlieren, beansprucht allerdings auch wesentlich mehr Speicherplatz.
Anders als Camera+, ProCamera und VSCO bietet Custom Cam weder eine Möglichkeit zur Foto-Nachbearbeitung noch Filter. Anwender müssen ebenso auf eine App-interne Bilderorganisation verzichten. Lediglich die Anzeige von Bildinformationen wie Datum, Verschlusszeit und ISO-Wert von in Apples Fotos-App verfügbaren Bildern ist möglich.
Plattformen und PreisCustom Cam setzt mindestens iOS 9.0 voraus und kostet 1,99 Euro. Wer die App nur mal ausprobieren möchte, kann sich die
kostenlose Testversion herunterladen. Custom Cam versieht alle mit der Gratisvariante erstellten Fotos jedoch mit einem Wasserzeichen (siehe Screenshot), zudem können Bilder nur im JPEG-Format gespeichert werden.
Vor-/NachteileVorteile
- Günstiger Preis
- Interface mit 3D-Touch-Unterstützung (iPhone 6s, 6s Plus)
- Diverse manuelle Einstellmöglichkeiten
- TIFF-Unterstützung
Nachteile
- Zu Beginn Anpassungen nötig
- Weder Foto-Organisation noch -Nachbearbeitung
- Nicht immer selbsterklärendes Interface
- Nur auf Englisch
FazitCustom Cam bietet diverse manuelle Einstellmöglichkeiten für die Foto-Aufnahme und unterstützt Apples 3D-Touch-Technologie zur komfortableren Konfiguration der Verschlusszeit. Negativ fallen die fehlenden Nachbearbeitungsoptionen und das für manche Anwender zunächst unübersichtlich erscheinende Interface auf.