40 Jahre Apple - eine kurze Geschichte
Das Jahrzehnt ohne Jobs (1985-1997)
- Konkurrent Microsoft -Zu den großen Bewunderern des Macintosh und seiner grafischen Benutzeroberfläche gehörte Microsoft-Gründer Bill Gates. Im November 1985 landete er einen
großen Coup: Gegen die Zusage, weiterhin die Office-Programme für den Macintosh zu entwickeln, erlaubte ihm Apple-CEO John Sculley die Benutzung von Mac-Technologien. Damit war der Weg zur weiteren Entwicklung von Microsoft Windows gelegt - spätestens mit Version 3.11 wurde Microsoft hier zum Marktführer, Apples Anteile brachen weg. Bis heute dominiert Windows als Betriebssystem für Desktop-PCs. Die »Desktop Wars« waren entschieden, ehe sie richtig begonnen haben.
- Letzte Erfolgsjahre -Um den wegbrechenden Verkäufen des Macintosh entgegenzuwirken, veröffentlichte Apple immer neue Modelle zu geringeren Preisen. Diese und der nach wie vor im Verkauf befindliche Apple II kannibalisierten sich allerdings gegenseitig. Mit der Einführung des
tragbaren PowerBook und System 7, dem ersten Mac-Betriebssystem in Farbe, im Jahr 1991 führten noch einmal zu nennenswerten Umsätzen, bevor die Krise endgültig durchschlug.
- Krise -1993 ersetzte Michael Spindler den in Nöte geratenen CEO John Sculley und versuchte vergeblich, sich mit immer neuen Produktlinien, die sich nur wenig unterschieden, gegen Microsofts Dominanz zu wehren. Auch die Hoffnungen auf den
Newton, ein Apple-PDA und in gewissem Sinne ein Urahn des iPad, zerschlugen sich. Selbst der Wechsel hin zu den überlegenen
PowerPC-Prozessoren im Jahr 1994 zeitigten nicht den gewünschten Rettungsschlag. Den PPC-Chips blieb Apple übrigens bis zu dem berühmten Intel-Switch von 2006 treu.
- Jobs’ Rückkehr -Nachdem zum Tiefpunkt der Apple-Geschichte sogar ein Verkauf des Unternehmens an IBM, Sun Microsystems oder Philips im Gespräch waren, wurde Gil Amelio Apple-CEO. Er legte die Entwicklung des viel beschworenen
Copland-Systems auf Eis und wollte eigentlich die Verkaufsgespräche der Firma fortsetzen. Stattdessen aber traf er eine andere folgenschwere Entscheidung, nämlich umgekehrt den Kauf einer anderen Firma - nämlich von NeXT. Für
404 Millionen Dollar kam 1997 somit Steve Jobs zurück ins Unternehmen - und krempelte es als neuer CEO sehr schnell um.