40 Tage Dunkelheit: Mit iPhone 11 & Nachtmodus im Polarkreis
Der Night Mode des iPhone 11 ist weitaus mehr als einfach nur Langzeitbelichtung. Bei dieser wäre nämlich eine extrem ruhige Hand oder ein Stativ erforderlich, um im Dunklen dennoch ein helles, unverwackeltes Foto zu erzeugen. Viele Besitzer des iPhone 11 bezeichnen den Nachtmodus als "magisch", denn auch einfach Schnappschüsse aus der Hand führen nachts zu bemerkenswerten Ergebnissen. Der Fotograf Amos Chapple begab sich für
seine Fotoreportage "Vierzig Tage Dunkelheit" zusammen mit seinem iPhone 11 zum Polarkreis, genauer gesagt nach Murmansk in Russland. Von Anfang Dezember bis Mitte Januar gibt es dort kein Sonnenlicht und die Bewohner müssen sich auf mehrwöchige Nacht einstellen. Um ein Stimmungsbild des Lebens zu verschaffen, begann Chapple damit, den Alltag per Night Mode abzulichten.
Eine RevolutionIn seiner Schilderung führt er an, dass ihm zu Beginn der Reportage erst so richtig bewusst wurde, welche Revolution diese Smartphone-Generation darstellt: Das Zähneputzen am Morgen habe länger gedauert, als sich auf einen zwölfstündigen Fotoausflug vorzubereiten. Die Kamera des iPhone 11 sei mit beeindruckender Intelligenz ausgestattet und ermögliche sogar dann scharfe Aufnahmen, wenn sich Personen im Bild befinden. Außerdem erkenne das iPhone, wenn der Nutzer es auf ein Stativ spannt, was längere Belichtungszeiten erlaubt. In diesem Fall werden aus Personen allerdings oft Schatten, die sich durch die ganze Aufnahme bewegen.
Zu automatischChapples Kritikpunkt ist allerdings, dass man sich auf die Automatik verlassen muss und keine Möglichkeit hat, den Nachtmodus zu erzwingen, sollte dieser gerade nicht aktiv sein. Teilweise gebe es Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Algorithmus und ihm, welche allerdings nicht vom Nutzer entschieden werden können. Ebenfalls stört sich Chapple an Geisterbildern, was bereits viele Anwender bemängelten. Je nach Winkel befinden sich dann heller ausgeleuchtete Stellen im Bild, allem voran Scheinwerfer, noch einmal an anderer Stelle im Bild, da es oft Spiegelungen in der Linse gibt.
Zwei weitere Aufnahmen bei Nacht
Generell zeigt sich der Fotograf aber sehr angetan von den Erfahrungen – vor allem auch deswegen, da eine große Kamera viel mehr Aufmerksamkeit erregt hätte. Die Diskretion der Smartphone-Aufnahme ermöglichte es hingegen, die Umgebung natürlich einzufangen. Mit einer herkömmlichen M43, so Chapples Aussage, hätte sich die Unternehmung ganz anders angefühlt. Was das iPhone an fotografischer Leistung ermögliche, sei zudem bisweilen "Hexerei".