5 GByte sind zu wenig: Sammelklage gegen iCloud-Basisvolumen
Apples Betriebssysteme sind eng mit der iCloud verzahnt. Über sie können Anwender verloren gegangene Geräte lokalisieren, Fotos synchronisieren, Backups anlegen und Passwörter abgleichen. Schon beim Einrichten eines neuen Geräts empfiehlt Apple eindringlich die Anmeldung bei iCloud. Wer Apple-Hardware besitzt, bekommt kostenlos 5 GByte zur Verfügung gestellt. Was großzügig klingt, stellt sich sehr schnell als ungenügend heraus – zu viele Apps und Dienste nutzen zwingend oder bevorzugt eine iCloud-Synchronisierung. Wer mehr Platz wünscht, zahlt monatlich.
Eine
Sammelklage prangert nun die marktbeherrschende Stellung von Apple im Cloud-Segment an. Nach deren Argumentation stünden manche Daten auf iPhones und iPads nur über die iCloud zur Verfügung. Dieses willkürliche Vorgehen habe Apples Mobilgeräte gesetzeswidrig an Apples eigenen Sync-Dienst gekoppelt. Das Ergebnis: Apple habe einen Marktanteil von 70 Prozent. Durch die tiefe Systemintegration könne Apple beeindruckende Margen realisieren: Die Anklageschrift schätzt den Gewinnanteil auf 78 Prozent.
Wenn die Rechnung der Sammelklage stimmt, lohnt sich das günstigste iCloud-Volumen besonders für Apple. (Quelle:
Bloomberg Law)
Wird sich die Klage durchsetzen können?Damit die Kläger recht bekommen, müssen sie die marktbeherrschende Stellung beweisen. Das könnte herausfordernd werden: Zwar setzen bestimmte Sync-Dienste tatsächlich den iCloud-Zugang voraus. Allerdings benötigen diese keine großen Datenvolumina; sie lassen sich locker in den fünf Exklusiv-GByte unterbringen. Was wirklich datenhungrig ist, etwa die iCloud-Fotomediathek oder iCloud Drive, kann man an andere Apps und Dienste auslagern. Das bedeutet meist einen deutlichen Komfortverlust, aber möglich ist es. Sicherungskopien der Daten auf Mobilgeräten lassen sich am Mac oder PC über eine Kabelverbindung sichern. Und wer ein neues iPhone kauft, darf ein größeres Backup anlegen, um auf das neue Gerät zu wechseln. Das muss dann
in 21 Tagen übertragen werden.
Preisstufen iCloud+ (Stand: 04. März 2024)Speicherplatz | Preis |
50 GByte | 0,99 €/Monat |
200 GByte | 2,99 €/Monat |
2 TByte | 9,99 €/Monat |
6 TByte | 29,99 €/Monat |
12 TByte | 59,99 €/Monat |
Quelle:
AppleKomfort-Druck ist immensWenn auch in vielen Bereichen ein iCloud-Konto nicht zwingend erforderlich ist, bleibt es meist die Methode der Wahl: Entwickler können einen App-spezifischen Ordner auf dem iCloud Drive einrichten, damit Anwender nahtlos zwischen Geräten wechseln können. Über
CloudKit synchronisieren Apps ihre Datenbanken plattform- und geräteübergreifend im Apple-Mikrokosmos. Die Fotomediathek synchronisiert alle Bilder über die Cloud. Dafür muss man aber die komplette Mediathek auf Apple-Server verlagern: Die Fotostream-Funktion, mit der die aktuellen 1000 Fotos geräteübergreifend synchronisiert wurden, schaltete Apple im
Juli 2023 ab.