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5 Jahre Flat Design beim Mac: Als nicht nur Hardware flach wurde

Bei Apples Hardware lautete die Devise seit jeher, die Gehäuse seien so flach wie möglich zu entwerfen. Anders sah es allerdings bei der Software-Oberfläche aus, die sowohl unter iOS als auch (Mac) OS X lange Jahre durch viel Plastizität, Schatten und dadurch entstehende räumliche Anmutung hervorstach. Dies änderte sich auf Apples Mobilplattform im Jahr 2013, denn iOS 7 markierte den Umstieg von "Skeuomorphismus" (Nachahmung von Materialien und Gegenständen) hin zum schlichten Flat Design. Verantwortlich für die Gestaltung war Apples langjährige Design-Ikone Jony Ive, der sich fortan nicht mehr nur um Hardware, sondern eben auch um das Gesicht von System und Apps zu kümmern hatte.


Ein Jahr nach iOS 7 gab es auch eine neue Mac-Oberfläche
Erwartungsgemäß ließ die Umstellung der Mac-UI ebenfalls nicht lange warten und folgte ein Major Release später. Vor fünf Jahren, auf der WWDC 2014, präsentierte Apple erstmals das neue Antlitz. Die Designer folgten zwar sehr ähnlichen Vorgaben und schufen ein flacheres Design samt durchscheinenden Elementen, schritten ansonsten aber wesentlich vorsichtiger zum Werke. Beispielsweise schaffte Apple unter macOS (damals noch OS X) Buttons nicht ab – anders als bei iOS, wo es seit Version 7 statt deutlich sichtbaren Buttons nur noch Schriftzüge gab. Die Programm-Icons gestaltete Apple allesamt um, wenngleich fast immer die Symbolik des Vorgängers komplett übernommen wurde.


Diesmal waren die Nutzer überwiegend zufrieden
Vergleicht man die Reaktionen der Nutzer auf iOS 7 und OS X 10.10 Yosemite, so zeigte sich ein klares Bild: Die optische Umstellung des Mac-Systems fand sehr viel mehr Zustimmung. Wurde iOS 7 oft aufgrund schwer lesbarer Schriften sowie unklarer Navigation durch den erwähnten Wegfall von Buttons kritisiert, empfand der überwiegende Teil der Nutzer die Yosemite-Oberfläche als gelungen.


Apples damalige Werbegrafik

Vorher-/Nachher-Artikel
Wenn Sie sich noch einmal das Vorher/Nachher in Erinnerung rufen wollen, empfehlen wir unseren im Oktober 2014 erschienenen, bebilderten Artikel. Dieser beschreibt nicht nur die neue Oberfläche, sondern zeigt anhand zahlreicher Grafiken auch, was sich konkret veränderte:

Kommentare

mac. the man03.06.19 11:49
Ein „Neon“-Design, wie die aktuellen WWDC Logos, würde mir gefallen.
0
macuser96
macuser9603.06.19 12:05
Wäre wirklich ein Segen, wenn wir den Skeuomorphismus im UI-Design ein für alle mal überwunden hätten. Ich liebe Flat-Design. Dennoch muss auch für mich nicht das gesamte Betriebssystem und jede app absolut minimalistisch und simpel sein. Es darf schon etwas mehr als nur Punkte und Striche sein. Was ich jedenfalls nie wieder sehen will sind Notizbücher, Leder- oder Holz-Oberfllächen und gewölbte Knöpfe.
+3
Zwischensinn03.06.19 12:21
Mir ist das Flat-Design viel zu kalt und steril. Dann gerne wieder etwas mehr Struktur "zum anfassen" als dieses ewige Gru-in-Grau. Schrecklich! Ganz ganz schrecklich!
+11
Nordschleife
Nordschleife03.06.19 12:29
Zwischensinn
Mir ist das Flat-Design viel zu kalt und steril. Dann gerne wieder etwas mehr Struktur "zum anfassen" als dieses ewige Gru-in-Grau. Schrecklich! Ganz ganz schrecklich!

Seh ich ähnlich. Man hat sich auch langsam satt gesehen. Etwas mehr Schwung würde Mac OS gut tun.
Stay hungry, stay foolish.
+6
MetallSnake
MetallSnake03.06.19 12:59
macuser96
Was ich jedenfalls nie wieder sehen will sind Notizbücher, Leder- oder Holz-Oberfllächen und gewölbte Knöpfe.

Es wurde zuletzt etwas übertrieben, aber ein gesundes Mittelmaß wäre super.
Dieses flache weiß in weiß ist einfach nur furchtbar.
Egal ob man nun 10.9 Mavericks, 10.6 Snow Leopard, oder gar Mac OS 9 Sonata nimmt. Alle sehen sie besser aus als 10.10 Yosemite und folgende.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+2
tranquillity
tranquillity03.06.19 14:57
Artikel
Dies änderte sich auf Apples Mobilplattform im Jahr 2017

… muss doch wohl 2014 heißen, oder?
0
rs
rs03.06.19 17:33
Flatdesign? Katastrophe!

Es wäre mir ja egal gewesen, ob flache Abstufungen oder „echte Knöpfe“, wenn Apple nicht gleichzeitig dazu übergegangen wäre, Schaltflächen gar nicht mehr als solche kenntlich zu machen. Auch bei iOS nervt es mich seit iOS 7 total, dass ich erstmal auf jeden Schriftzug tippen muss, um zu erkennen, ob sich dahinter nicht doch ein Bedienelement verbirgt.

Insofern fällt mein Urteil vernichtend aus: Jony Ive (und sein Team) hätte(n) nie Software designen dürfen. Das Ergebnis ist nicht nur hässlich, sondern in vierlei Hinsicht benutzerunfreundlich. Forstall hatte noch Konzept und eine Bedienungphilosophie, während Ive das anscheinend total egal war. Mittlerweile krankt fast jede Apple-Software an einem besch… Interface, egal ob iTunes, Fotos oder iMovie – und zwar auf beiden Plattformen.
details are the most important
-4
FoneBone
FoneBone03.06.19 17:47
rs
Insofern fällt mein Urteil vernichtend aus: Jony Ive (und sein Team) hätte(n) nie Software designen dürfen. Das Ergebnis ist nicht nur hässlich, sondern in vierlei Hinsicht benutzerunfreundlich. Forstall hatte noch Konzept und eine Bedienungphilosophie, während Ive das anscheinend total egal war. Mittlerweile krankt fast jede Apple-Software an einem besch… Interface, egal ob iTunes, Fotos oder iMovie – und zwar auf beiden Plattformen.

Ein wenig undifferenziert für meinen Geschmack. Bei macOS zeigte Apple, dass ein flaches Design durchaus auch gewinnbringend und ästhetisch ansprechend umgesetzt werden kann. Bei iOS gebe ich dir stellenweise aber Recht: da wurde zu schnell und zu radikal geändert.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass skeuomorphisches Design letztlich kaum mehr sinnvoll zu pflegen ist mit all den unterschiedlichen Display-Grössen, die iOS unterstützen muss. Insofern ist das flache Design wohl auch eine Erleichterung für die Designer. Ich kann mir vorstellen, dass hier eine Anpassung des UI an verschiedene Bildschirmgrössen sich eher automatisieren lässt.

Ausserdem hatte der Skeuomorphismus zu Beginn der iPhone-Ära auch einen lehrenden Effekt: die Leute mussten an die Touch-Bedienung gewöhnt werden. Was wie physische Gegenstände aus dem bekannten Alltag aussieht, animierte die Nutzer auch eher, sie wie solche "anzufassen". Dieser Lernschritt ist aber nun vollzogen, die allermeisten Menschen wissen – wenn sie ein Smartphone in die Hand nehmen – wie das Touch-Display zu bedienen ist. Ihnen mittels plastischem Design auf die Sprünge zu helfen, ist obsolet geworden.
+5

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