2012: Zwei neue iPad-Generationen - Boom des Tablet-Markts
Die dritte iPad-Generation wurde erstmals von Tim Cook angekündigt, der am 7. März 2012 das „neue iPad“ vorstellte - die Generationsnummer fiel weg. Hauptfeature war die Unterstützung des schnellen Mobilfunkstandards LTE, der Datenraten bis zu 300 Megabit pro Sekunde versprach. Außerhalb der USA stand dieses Feature allerdings nicht zur Verfügung, weil sich der Kommunikations-Chip des iPad auf die nur in USA und Kanada verwendeten Frequenzbänder im 700 und 2100 MHz-Bereich beschränkte; Deutschland etwa betrieb LTE im Bereich von 800 und 2600 MHz und musste sich deswegen weiterhin mit einer 3G-Variante begnügen.
Das neue iPad präsentierte sich etwas dicker als sein Vorgänger, bot dafür allerdings eine bessere Rückkamera mit 5 Megapixeln, 1080p-Videoaufnahme, Diktierfunktion und einen A5X-Prozessor mit vier Grafikkernen. Das vom iPhone seit Version 4s bekannte Retina-Display fand nun auch im Tablet-Bereich eingang und spendierte dem iPad-Display eine Auflösung von 2048x1536 Pixeln. Ab der dritten Generation unterstützt das iPad Bluetooth 4.0. Verkaufsstart war der 16. März 2012.

Insgesamt war das „neue iPad“ nur 221 Tage lang verfügbar, denn bereits mit der Nachfolgegeneration, vorgestellt am 23. Oktober 2012, lief es wieder aus. Die vierte Generation nannte sich „iPad mit Retina-Display“ und bot erstmals auch die in Deutschland verwendeten LTE-Frequenzbänder. Der A6X-Chip sollte doppelte Grafikleistung aufweisen und die Frontkamera bot fortan ebenfalls HD-Auflösung. Die vierte iPad-Generation wechselte den Connector hin zu dem kurz zuvor eingeführten Lightning-Anschluss. Die Auswahl der Speichergrößen erfuhr erstmals eine Erweiterung: Neben 16, 32 und 64 GB war erstmals auch eine 128-GB-Variante erhältlich. Parallel zum „iPad mit Retina-Display“ etablierte Apple das iPad mini, das mit einem 7,9-Zoll-Display im Wesentlichen die Spezifikationen des iPad 2 aufwies. Entgegen der Erwartungen blieb das kleinere iPad mit 329 Euro noch über der 300-Euro-Grenze.

Sowohl die dritte als auch die vierte Generation des iPad erreichten innerhalb der ersten Verfügbarkeitswoche überzeugende Verkaufszahlen von jeweils 3 Millionen Exemplaren. Insgesamt konnte Apple für 2012 mit 65,7 Millionen Geräten erneut um 62% gestiegene Verkäufe melden.
Gleichwohl markiert 2012 den Fall von Apples Marktanteils von etwa 60% im zweiten Quartal auf nur noch 40 Prozent im vierten Quartal. Das liegt in erster Linie an dem Boom des Tablet-Markts als Ganzem, dessen Umsatz sich erneut deutlich steigerte (von 39,9 Milliarden Dollar 2011 auf 61,6 Milliarden Dollar 2012). Ein neuer Konkurrent des iPad, das Amazon Kindle Fire, kam in den USA zwar bereits im November 2011 in die Läden, in Europa allerdings fand der Verkaufsstart im September 2012 statt. Auch Samsung und Lenovo legten auf dem Tablet-Markt zu.