500.000 Euro Schaden: Amazon-Mitarbeiter sollen zahlreiche iPhones gestohlen haben


Wer ein iPhone der aktuellen Baureihe möchte, muss tief in die Tasche greifen: Hierzulande kostet das günstigste Modell knapp 780 Euro, für ein voll ausgestattetes iPhone 12 Pro Max werden gar 1.558,65 Euro fällig. Die Nachfrage nach den Geräten ist hoch und so verwundert es nicht, dass die neuen Smartphones für manche als Hehlerware an Attraktivität gewinnen: iPhones sind klein und lassen sich einigermaßen einfach entwenden. Nun wurde ein Fall publik, der von einem spektakulären Coup in einem Amazon-Logistikzentrum handelt.
Mitarbeiter ersetzen bestellte Ware durch iPhonePakete, die Amazon aussendet, werden in der Regel genau erfasst – neben dem Inhalt wird auch das Gewicht protokolliert. Das Logistikzentrum in Madrid stellt da keine Ausnahme dar: Ein Umstand, der einigen bei dem Konzern angestellten Arbeitern zum Verhängnis werden sollte, wie
iPadizate berichtet. Das Unternehmen stellte nämlich Abweichungen des registrierten Gewichts einiger Sendungen fest – und installierte daraufhin versteckte Kameras, um den Sachverhalt zu klären. Die Aufnahmen belasten einige Mitarbeiter schwer: Sie zeigen Personen, welche die Pakete zuerst mit dem eigentlich bestellten Inhalt versehen, um kurz vor dem Versand eine Änderung vorzunehmen – und das bestellte Produkt mit einem neuen iPhone ersetzen.
Schaden über 500.000 EuroDabei ging es wohl weniger darum, Kunden mit einer selbstlosen Wohltat zu überraschen: Die Bestellungen sind möglicherweise auf Komplizen zurückzuführen, die ein günstiges Produkt orderten – und stattdessen in den Genuss eines neuen iPhones kamen. Laut Amazon seien Geräte im Wert von einer halben Million Euro gestohlen worden. Vier der Tatverdächtigen wurden beim Verlassen oder während der Arbeit festgenommen, ein fünfter meldete sich freiwillig bei der Polizei. Die Arbeiter trugen bei ihrer Verhaftung zehn iPhones bei sich und hatten wohl zahlreiche IMEI-Aufkleber aus den Schachteln entfernt, um die Ermittlungen zu behindern. Alle fünf Personen wurden entlassen – ihnen und möglichen Komplizen droht nun ein Prozess.
Auch MacTechNews betroffenGanz auf Spanien beschränkt scheint die Masche des Umverpackens nicht zu sein: Ein bei Amazon bestelltes Redaktions-iPhone offenbarte sich Anfang des Jahres beim Auspacken als Pferdesalbe – mit identischem Gewicht. Amazon konnte hingegen bei einer anschließenden Überprüfung nicht feststellen, dass ein falscher Artikel verpackt war.