560 Millionen iCloud-Accounts geklaut? Apple nimmt Stellung und gibt Handlungsempfehlung
Die Behauptung klingt spektakulär. Eine Hackergruppe will angeblich die Daten von 560 Millionen iCloud-Accounts erbeutet haben. Anders als bei gewöhnlicher Ransomware, die Nutzerdaten verschlüsselt und dann zur Zahlung auffordert (siehe
), soll Apple diesmal direkt ins gut gefüllte Portmonee fassen. Die
Drohung der Hacker lautet, dass sämtliche Login- und Nutzerdaten ins digitale Nirvana wandern, sollte Apple nicht 75.000 Dollar in den Währungen Bitcoin bzw. Ether entrichten - oder iTunes-Gutscheine im Wert von 100.000 Dollar ausgeben. Als Frist erhielt Apple den 7. April. Inzwischen gibt es auch eine erste Stellungnahme aus Cupertino.
Apples StellungnahmeEin Sprecher gab an, dass die erwähnten Login-Daten auf keinen Fall von Apple direkt erbeutet wurden. Es gebe keinerlei Hinweise auf einen erfolgreichen Einbruch in Apples Systeme. Sofern die Daten echt sind, stammen sie aus anderen Quellen - beispielsweise aus den Nutzerdaten von Drittanbieter-Diensten. Man beobachte die Situation sehr genau und kooperiere mit den Justizbehörden, um den kriminellen Personen (Eigenbezeichnung: "Turkish Crime Family") hinter der Aktion auf die Schliche zu kommen.
Woher die Daten kommen könntenZum aktuellen Zeitpunkt ist allerdings nicht einmal klar, ob es sich um leere Drohungen handelt oder ob der Hackgruppe tatsächlich derart viele Login-Daten vorliegen. Aus Branchenkreisen ist zu hören, die Zugangsdaten stammen möglicherweise zum großen Teil vom erfolgreichen Angriff auf die LinkedIn-Datenbank. Dort hatten Hacker die Informationen zu rund 100 Millionen Accounts erbeutet. Auch Yahoo musste mehrere Pannen dieser Art einräumen, Dropbox zählt ebenfalls zu den Opfern solcher Hackerangriffe.
Dringende Empfehlung für NutzerEs ist sehr unwahrscheinlich, dass tatsächlich nach dem 7. April eine halbe Milliarde iCloud-Accounts nicht mehr mehr funktionieren - alleine schon deswegen, weil es sich eben nicht um aktuelle Daten handeln dürfte. Trotzdem sollten vor allem jene Nutzer, die einen Account bei Yahoo, LinkedIn und Co. verwende(te)n, schnellstmöglich ihre Zugangsdaten ändern. Ohnehin ist es dringend anzuraten, nicht für alle Online-Dienste die identischen Zugangsdaten zu verwenden. Wird ein Dienst erfolgreich gekapert, sind ansonsten auch alle anderen Accounts in Gefahr. Apple weist in der Stellungnahme genau auf diesen Umstand hin - Nutzer sollen bitte lange, starke und einzigartige Passwörter einsetzen. Außerdem ist zweistufige Anmeldung anzuraten (Anleitung:
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