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5G-Chips: Warum sich Apple mit Qualcomm einigen musste und fast jeder an der Entwicklung scheitert

Mit der überraschenden Einigung zwischen Apple und Qualcomm ist zumindest eine Frage beantwortet: Wie kann Apple es schaffen, die 2020er iPhones mit 5G-Kompatibilität anzubieten? Marktbeobachtern zufolge gab es für Apple kaum einen anderen Weg, als den Streit mit Qualcomm beizulegen. Angeblich war es zweifelhaft, ob Intel schnell genug mit hohen Stückzahlen und ausreichender Qualität hätte aufwarten können – und Apples Ambitionen zur Entwicklung eigener Mobilfunkchips tragen wohl frühestens 2021 Früchte. Was daran so schwierig ist, dass selbst Chip-Gigant Intel am Rande der Überforderung steht, beleuchtet ein Artikel.


Der heilige Gral der Chip-Entwicklung
Beim Kommunikations-Chip handelt es sich um eines der komplexesten Module im gesamten Smartphone – und birgt teils noch höhere Herausforderung, als einen Hauptprozessor zu entwerfen. Blicke man auf das weltweite Angebot, so sei ausschließlich Qualcomm in der Lage, 5G bis Herbst 2020 ins iPhone zu bringen, so der Bericht. Qualcomm hat sich seit Jahren auf genau diesen Bereich spezialisiert, gilt als Technologieführer und trat in der Vergangenheit auch mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein auf.


Mehr als nur Funken in aktuellen Netzen
Die Smartphone-Modems sind für jegliche Kommunikation nach außen verantwortlich, sei es Mobilfunk oder auch WLAN. Zwingend erforderlich ist, dass der Chip reibungslos, zuverlässig und vor allem auch effizient arbeitet – und zwar in jedem erdenklichen Umfeld weltweit. Jedes Mobilfunknetz weist gewisse Eigenheiten auf, sowohl beim eingesetzten Sende-Equipment, der Signalqualität als auch Frequenzen. Ein Smartphone-Modem muss jegliche Konstellation unterstützen und gleichzeitig noch Rückwärts-Kompatibilität zu alten Standards beibehalten. Es reiche nicht aus, aktuelle Technologien zu beherrschen, die Ingenieure müssen auch bestens in allen Begebenheiten der letzten 15 Jahre bewandert sein.

Immenser Testaufwand, weltweit
Alleine der erforderliche Testaufwand übersteigt bereits die Möglichkeiten der meisten Chip-Anbieter, weswegen es auch nur eine Handvoll Hersteller gibt, die überhaupt an vollfunktionalen Mobilfunkchips forschen. Einem Marktbeobachter zufolge hätte Apple zwar grundsätzlich das Potenzial, irgendwann einmal eigene Kommunikations-Chips anzubieten, in den nächsten fünf Jahren sei Qualcomm aber nicht das Wasser zu reichen. Erst im vergangenen November begann Apple damit, mit Hochdruck an der Marktreife zu arbeiten. Die optimistischste Prognose hatte gelautet, zwei Jahre zu benötigen – doch in der Zwischenzeit hat natürlich auch Qualcomm Milliarden in die Forschung investiert. Intel hingegen scheiterte umfänglich und deutete schon vor einem Jahr an, dass man die Entwicklung möglicherweise einstelle. Die Gewissheit kam Anfang der Woche: Zwar bleiben 5G-Technologien weiterhin ein Forschungsschwerpunkt, einen kompletten Mobilfunkchip wird es aber nicht geben.

Kommentare

heldino18.04.19 15:45
Bei 5G Chips von Huawei wäre wahrscheinlich Trump explodiert und hätte die Einfuhr von iPhones in die Vereinigten Staaten verboten
Aber ein bisschen peinlich ist es schon, Intel scheitert und für einen chinesischen Konzern ist es kein Problem solche Chips herzustellen...
+2
becreart18.04.19 16:10
Jetzt sollten mal langsam Geräte auf den Markt kommen. Bei Sunrise und Swisscom geht 5G jetzt los bzw. läuft schon.
+2
sierkb18.04.19 17:14
Passend/Ergänzend zum MTN-Artikel:

TechNewsWorld (15.04.2019): Opinion: Qualcomm: Rethinking AI in a 5G Quantum World

eWeek (11.04.2019): Why Qualcomm’s Potential Quantum AI Advantage Could Be Huge
Trend Analysis: Qualcomm is working on applying quantum field theory to deep-learning AI. This is an enormous potential game changer in several real-world scenarios.
+1
sffan18.04.19 17:16
Ein weiterer Grund könnten die vielen Patente von Qualcomm auf dem Gebiet sein. Hier heisst es zahlen oder rechtsichere Alternativen finden. Beides teuer.. und stärkt natürlich das Quasi-Monopol dieser freundlichen Firma.
+2
sierkb18.04.19 18:11
sffan
Ein weiterer Grund könnten die vielen Patente von Qualcomm auf dem Gebiet sein. Hier heisst es zahlen oder rechtsichere Alternativen finden. Beides teuer.. und stärkt natürlich das Quasi-Monopol dieser freundlichen Firma.

Qualcomm verlangt, entgegen Apples Behauptungen, keinen unfairen Preis – ganz im Gegenteil, die verlangten Preise sind äußerst moderat und fair, wenn man sie sich mal ansieht, erst recht Apple gegenüber. Zumal Apple auch noch darüberhinaus nicht wenig Geld (1 Milliarde US$) verlangt und anstandslos bekommen hat statt in Gegenrichtung zahlen zu müssen, zudem muss Qualcomm extra für Apple seine Modem-Chips quasi aus ihren Snapdragon--SOC-Chips rausschneiden und für Apple extra separieren, weil Apple einen eigenen Hauptprozessor verwendet statt den Snapdragon-SOC. Und Apple hatte lange Zeit exklusiven Zugriff auf Qualcomms allerheiligste IP und Chip-Designs, den sie keinem anderen Marktteilnehmer sonst öffnen und vertrauensvoll und vertraglich und per Auditing (dem sich Apple entzog) abgesichert ausschließlich Apple gewährt hatten – zum Dank ist Apple hinterrücks hingegangen, ob absichtlich oder durch Schofelei sollte das Gericht klären, und hat Konkurrenten Intel daran teilhaben lassen. Apple wollte den ohnehin schon für sie niedrigen und fairen Preis (erst recht, wenn man ihn in Relation setzt, erst recht in Relation zu ihrer so riesigen Gewinnmarge, angesichts dessen ist das was Qualcomm verlangt hat ein äußerst fairer Fliegenschiss an Preis gewesen, wenn man das gegenüberstellt bzw. miteinander verrechnet), der sogar niedriger ist als ihre Konkurrenten zahlen müssen, auf Deubel komm' raus und über Leichen gehend mindestens noch weiter drücken, wenn nicht gar, wie zu lesen ist, Qualcomm vernichten und sie sich als geschwächter Übernahmekandidat schlussendlich selber einverleiben, hat Geld zurückgehalten und Unwahrheiten verbreitet. Und ist mit dieser Strategie grandios auf die Nase gefallen und gescheitert (erst recht, wenn man sich daran erinnert, wer den Streit angefangen und geklagt hatte: es war Apple, die zuerst klagten, dann erst antwortete Qualcomm sich verteidigend mit Gegenklagen).

Fairplay und Anerkennen von Qualität und Leistung anderer, erst recht von Geschäftspartnern, die ihnen bereits exklusiv so weit und deutlich weiter als gegenüber Anderen entgegengekommen sind, geht anders. Apple, als deutlich Größerer und Stärkerer von beiden, ist aufgetreten wie ein aggressiver Bully auf Steroiden, der nicht weiß, wohin mit seiner Kraft und Marktmacht, hat im Grunde sehr aggressiv seine Macht missbraucht gehabt. Und muss vor dem Kleineren nun den Schwanz einziehen und einsehen, dass sie da wohl ein wenig übertrieben und Falsches getan haben, bevor das Ganze für sie evtl. in einer Katastrophe geendet wäre, denn der Wind hat sich so langsam gegen sie gewendet, ihre Geschichte, wie sie sie erzählt haben, haben ihnen zunehmend weniger Leute, FTC & Gerichte abgekauft und ihre verbreiteten Widersprüche und unwahre Behauptungen aufgedeckt und widerlegt.

Zumal das US-Unternehmen Qualcomm mit ihrem Know-How für die gesamte Wirtschaft der USA und ihre Führung grad' im bestehenden Kräftemessen mit China (der Riese wacht grad' erst auf) sowohl für die Gegenwart und Zukunft von zentral wichtiger Bedeutung und dem Vernehmen nach schützenswert ist (Stichwort: Nationale Sicherheit, Stichwort: systemrelevant oder nicht) – dem Vernehmen nach wichtiger und schützenswerter als ein übermütig gewordenes und grad' freidrehendes US-Unternehmen Apple, wie zu lesen ist.
Apple kann froh sein, wenn da nicht noch was nachkommt und sie mit heiler Haut da rauskommen wegen ihrer Aktion und da nicht irgendwer (z.B. die US-FTC oder irgendeine andere FTC) Apple z.B. wegen besonders schwerem Missbrauchs seiner Marktmacht noch im Nachhinein zur Verantwortung zieht.
+7
FlyingSloth
FlyingSloth19.04.19 00:56
Weiss gar nicht warum jeder so scharf auf 5G ist, wo LTE noch nicht mal voll ausgereizt ist und 5G mit seiner extrem hohen Frequenz und krasser Sendemast Dichte Risiken mit sich bringt, die bisher keiner genau erforscht hat. Strahlungsgrenzwerte werden bei 5G dezent ignoriert. Nicht ohne Grund verbietet Brüssel vorerst, dass 5G vor Ort in Betrieb geht.

“I cannot welcome such technology if the radiation standards, which must protect the citizen, are not respected, 5G or not. The people of Brussels are not guinea pigs whose health I can sell at a profit. We cannot leave anything to doubt.”

– Céline Fremault, Minister of the Government (Brussels-Captial Region), responsible for Housing, Quality of Life, Environment and Energy
Fly it like you stole it...
0
sffan19.04.19 07:19
@sierkb:
Mir geht es nicht um irgendeine Wertung fair/unfaier etc. Oder Partei für eine Seite zu ergreifen.
Ich möchte schlicht feststellen, daß eine Firma, diese sich entscheidet (wie apple) auf Alternativen zu Qualcomm zu setzen, oder diese selbst anzubieten (wie Intel) sich in einer sehr ungünstigen Ausgangslage befinden und einen langen Atem, viel Geld und eine gute Rechtsabteilung brauchen.
Und Qualcomm verteidigt sein "Monopol" ohne Frage. Und wenn die Konkurrenz näher kommt, dürften auch die Bandagen noch härter werden.
-1
Pixelmeister19.04.19 07:56
sierkb
ist Apple hinterrücks hingegangen [...] auf Deubel komm' raus und über Leichen gehend [...] wenn nicht gar, wie zu lesen ist, Qualcomm vernichten [...] Unwahrheiten verbreitet. [...] ist aufgetreten wie ein aggressiver Bully auf Steroiden, der nicht weiß, wohin mit seiner Kraft und Marktmacht, hat im Grunde sehr aggressiv seine Macht missbraucht gehabt. [...] nun den Schwanz einziehen [...] verbreiteten Widersprüche und unwahre Behauptungen aufgedeckt und widerlegt.[...] ein übermütig gewordenes und grad' freidrehendes US-Unternehmen Apple. Apple kann froh sein, wenn da nicht noch was nachkommt und sie mit heiler Haut da rauskommen [...] wegen besonders schwerem Missbrauchs seiner Marktmacht
Ich finde, dass uns deine Formulierungen sehr stark vor Augen führen, was du von einem der beteiligten Unternehmen hälst. Mir persönlich wäre es allerdings lieber, wenn du es schaffen könntest, deine Abneigung (nenne ich es mal vorsichtig) weniger plakativ nach außen zu tragen.

Hier haben sich gerade zwei Firmen wieder zusammengerauft und verglichen, die sich einige Jahre gestritten haben. Beide werden bei den vorhergehenden Auseinandersetzungen keine Heiligen gewesen sein und jeder wird versucht haben, das Maximum herauszuholen. Jetzt arbeiten sie wieder zusammen. Mich persönlich freut das.

Allen einen stillen und geruhsamen Karfreitag.
+4
Deppomat19.04.19 10:27
Ok sierkb, du arbeitest aber schon bei Qualcomm oder?
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Wiesi
Wiesi19.04.19 10:30
sierkb

Dein langer Post hat mich sehr betroffen gemacht. Er deckt sich im großen und ganzen mit meinem Frust über den Weg, den unser aller Liebling, Apple, eingeschlagen hat. Es ist erschreckend, mit welchen Mitteln Apple versucht, alles unter seine Kontrolle zu bringen. Statt für den Kunden, und damit für die Zukunft, arbeitet man für die Aktionäre. Aber die sind untreu: Beim ersten Windchen ziehen sie ihr Geld zurück. Doch die Kunden bleiben der Firma selbst im Sturme treu.

Ich glaube nicht, daß T.C. auf einen Schlag vom Saulus zum Paulus geworden ist. Meine Vermutung ist vielmehr, daß Apple gewußt hat, daß Intel aufgeben würde. Und seine über alles geliebten Aktionäre werden auf den Tisch geschlagen haben: "Hey, wenn du das nächste Jahr noch Handys verkaufen willst, dann mußt du dich mit Qualcomm arrangieren".

Die Reihenfolge der Ankündigungen kann abgesprochen sein, damit Apple das Gesicht waren kann, nach dem Motto: Der klügere gibt nach. Aber es war ein unfairer Kampf, da gebe ich Dir recht.

Dem Moralist T.C. ist die Maske vom Gesicht gefallen. Wir werden sehen ob sich das rächt. Wer dann Mitleid empfindet, kann bei Goethe nachschlagen ("Wer nie sein Brot mit Tränen aß...):
Ihr laßt den Armen schuldig werden,
dann überlaßt ihr ihn der Pein:
Denn alle Schuld rächt isch auf Erden.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
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Deichkind19.04.19 12:51
sierkb
Du bestreitest aber nicht, dass Qualcomms Tarife vom Endverbraucherpreis abhängen? Dieses Tarifmodell jedenfalls unter anderem hatte Apple ja kritisiert. Qualcomm hat dann irgendwann den Tarif gedeckelt, und wie zu lesen war, wurde die Grenze später noch gesenkt. Jedoch musste Apple jedenfalls mehr zahlen als konkurrierende Anbieter, die das Betriebssystem für ihr Telefon kostenlos bei Alphabet/Google abgeholt haben.
Und Apples Fertigungspartner werden ja extra zur Kasse gebeten.

Etwas komisch finde ich allerdings Apples Argument, sie müssten für Qualcomms Chips zweimal zahlen - für den Chip als solchen und für die Techniklizenzen. Qualcomms Vorgehen ist sicherlich dadurch motiviert, dass sie ihre Chips auch an solche Hersteller verkaufen, die Qualcomms Lizenzen nicht benötigen -- jedenfalls nicht in der Form wie Apple sie bezieht. Ich meine jene Hersteller, die in den Standardisierungsgremien mitgearbeitet haben und durch Patentaustausch versorgt sind.
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sierkb19.04.19 14:58
sffan
@sierkb:
Mir geht es nicht um irgendeine Wertung fair/unfaier etc. Oder Partei für eine Seite zu ergreifen.
Ich möchte schlicht feststellen, daß eine Firma, diese sich entscheidet (wie apple) auf Alternativen zu Qualcomm zu setzen, oder diese selbst anzubieten (wie Intel) sich in einer sehr ungünstigen Ausgangslage befinden und einen langen Atem, viel Geld und eine gute Rechtsabteilung brauchen.
Und Qualcomm verteidigt sein "Monopol" ohne Frage. Und wenn die Konkurrenz näher kommt, dürften auch die Bandagen noch härter werden.

Qualcomm hat kein Monopol. Sonst gäbe es kein Intel, von dem Apple ja bereits Chips bezieht (was der größte Gegenbeweis ist, von Apple selber, dass eben eine Wahl da ist), sonst gäbe es kein Huawei, das sich anbietet (sogar jetzt immer noch, trotz jüngster Entwicklungen), sonst gäbe es keine Anderen, die sich ggf. auch anböten. Qualcomm mag ein Quasi-Monopol haben, ja. Ja und? Es gibt viele Monopole und Quasi-Monopole auf der Welt, die sind, solang ehrlich erworben und erarbeitet, weil die Produkte so gut sind, laut Kartellrecht sogar ohne Beanstandung zulässig, entscheident ist, ob sie ihre Marktmacht ausnutzen zulasten der Verbraucher und Konkurrenten oder nicht, und erst, wenn sie diesbzgl. unfair spielen und ihre Situation zum Nachtel anderer ausnutzen, erst dann ist es schädlich, erst dann muss was dagegen getan werden.

Und nein, Apple als langjähriger Partner/Geschäftspartner von Qualcomm war überhaupt nicht gezwungen, harte Bandagen anzulegen gegen Qualcomm – es sei denn, sie wollten Qualcomm bewusst schädigen und niedermachen, auch, um Android einen ganz empfindlichen Tiefschlag zu versetzen, denn wervor allem baut die Snapdragon-Chips, die in fast allen Android-Smartphons laufen? Eben. Qualcomm. Und wer ist gerade dabei, diese Snapdragon-Chips und seine gesamte Chip-Palette bis hin zu seinen Modem-Chips via Quantum field theory und deep-learning AI so leistungsfähig zu machen, dass ein 300$-Phone mit Snapdragon-CPU neue Höhenflüge machen kann und ein 1300$ iPhone lockerer outperformen kann? Eben. Qualcomm. Na klar ist das eine Bedrohung, vor allem für Apple und für ein Apple, das sich gerne als den einzigen Smartphone-Anbieter überhaupt sehen möchte (und neben ihm am liebsten keiner mehr, erst recht niemanden Starken). Sowas begegnet man aber nicht mit Aggression, sondern mit besserer Qualität.

Zumal es witzigerweise ja bereits so ist: mit Qualcomms Techologie hat Apple doch bereits den Besten der Besten in seinem Gerät, darauf zu verzichten, würde Apples Geräte nur schlechter machen. Qualcomm ist halt s gut in dem, was sie tun, sie sind nicht ohne Grund so erfolgreich mit ihren Chips, ihre Technologie ist halte Spitze.

Apple und Qualcomm sind langjährige Partner! Schon seit mindestens 1996/1997 kennen die sich. Erinnert sich noch jemand an Eudora? Das war jahrelang das alternative email-Programm auf dem Mac und später Mac und Windows bzw. für manchen Nutzer das email-Programm seiner Wahl. Das war Qualcomm, Eudora war Qualcomms Kernprodukt, bevor sie ihren Fokus zugunsten der Netzwerk-Sparte änderten und es als Produkt abstießen, Open-Source machten, Mozilla gaben bzw. später dem Computer-Museum. Und der Eudora Mail Server war zuvor: Apples Apple Internet Mail Server, den hatte Qualcomm 1997 Apple abgekauft, um ihn dann unter ihrem Namen als Eudora Internet Server weiter zu be- und vertreiben parallel zu ihrem damals enorm populärem Eudora Mail-Programm – alteingesessene Mac-Nutzer werden es sicher noch kennen, Windows-Nutzer evtl. auch, es war ursprüngl. als Mac-Programm gestartet, später auch dann unter Windows ).

Und was die Qualcomm-Modems angeht, die ihren Dienst in Apples Geräten tun: Steve Jobs fädelte damals mit dem ersten iPhone mit Qualcomm diesen deal, diese Zusammenarbeit ein und handelte auch den Preis aus, den Tim Cook schon damals extrem viel niedriger sehen wollte, und Steve Jobs hingegen widersprach Tim Cook und meinte, dass der Preis für Apple aus seiner Sicht fair und OK sei und gute Qualität und Innovationen aus seiner Sicht fair bezahlt werden sollen (man da also nicht zu knauserig sein sollte, sonst würde es unfair):
WSJ
Apple once needed Qualcomm, which had pioneered an efficient system for transmitting phone calls and data. Before it could launch the iPhone in 2007, Apple had to license Qualcomm’s patents in phone technology. Qualcomm was licensing those patents to other cellphone manufacturers for a royalty of 5% on the price of each handset, a fee that could equal $12 to $20 per device.

Qualcomm’s terms baffled Mr. Cook, then chief operating officer. He knew the first iPhone would carry a high price tag—predicated partly on Apple’s brand cachet—and didn’t think Qualcomm should get such a big share of that, people familiar with the negotiations said. His team had proposed paying $1.50, according to court transcripts.

Mr. Jobs, however, felt that companies should be fairly compensated for their innovations. He had a business relationship with Mr. Jacobs, Qualcomm’s CEO at the time, speaking often. They helped forge an agreement for Apple to pay Qualcomm a lower royalty rate of $7.50 for each phone, according to people familiar with the negotiations.

In 2011, Apple extended that agreement and deepened its relationship with Qualcomm by making it the exclusive provider of modem chips for iPhones.

As part of the terms, Qualcomm would pay $1 billion to Apple in what Mr. Mollenkopf called incentive payments, with a stipulation: Apple would have to pay back that money if the iPhone maker added another chip supplier. The one-time payment was later updated to be annual.
Q: WSJ (13.04.2019): Apple and Qualcomm’s Billion-Dollar Staredown
A frosty relationship between Tim Cook and Steve Mollenkopf has deepened a dispute between the companies

Via:
Shaun Maguire via Twitter
Great article on the $AAPL v $QCOM saga in the WSJ today

The most interesting part to me is that Steve Jobs personally negotiated the QCOM deal and thought it was fair, but then one of the first things Cook did when he took over was rip it up.
Q:
Benjamin Mayo via Twitter
Not often you see a report depict Jobs as the nice guy compared to Cook https://www.wsj.com/articles/apple-and-qualcomms-billion-dol lar-staredown-11555128003
Q:


Apple geht's anscheinend zu gut, sie haben das Maß verloren und größenwahnsinnig abgehoben, dass sie sich (ohne Not!) diese Auseinandersetzung mit Qualcomm geleistet haben. Und sich darurch im Grunde nur selbst schädigen. Sowas spricht sich rum und bleibt negativ haften. Apple agiert ja nicht zum ersten Mal so, Apple behandelt ja so gut wie jeden Partner und Geschäftspartner so und benimmt sich so ausbeuterisch und aggressiv und wie die Axt im Walde. Nur haben sie mit Qualcomm da jetzt jemanden, der ihnen da etwas mehr Widerstand entgegengebracht hat und sich wirksam gewehrt hat als Apple es wohl gedacht hat.

So behandelt man sich nicht gegenseitig, wie Apple seine Partner behandelt! Beide brauchen sich gegenseitig, Apple braucht Qualcomm sogar noch ein wenig mehr als umgekehrt, da geht man einfach besser miteinander um als wie gezeigt, zumal es da wohl auch eine persönliche Rivalität zwischen Cook und Mollenkopf gegeben zu haben scheint (wobei Mollenkopf stets freundlich öffentlich versucht hatte, die Hand zu reichen und Zuversicht äußerte, dass man sich doch noch einigen könne, Cook hingegen schwieg eisern bzw. wies die Hand schroff zurück), weshalb das am Schluss vor Gericht auch nicht weiterging, weil die beiden wohl kein Wort mehr miteinander sprachen seit einem Jahr und keine Mediation zwischen den Beiden mehr einen Erfolg brachte, gerade deshalb überraschte ja auch alle diese plötzliche Wendung und dann doch Einigung im unmittelbaren Angesicht der drohenden Haupt-Gerichtsverhandlung, wo sicher alles schön auf den Tisch gekommen wäre, und es Apple da wahrscheinlich alles erst recht um die Ohren geflogen wäre.

Tim Cook hat hoch gepokert. Und verloren. Doch warum überhaupt? Wozu? Es gab keinen Anlass – ganz im Gegenteil. Es sei denn, man tritt als Agressor auf und führt nicht so Gutes im Schilde. Und ist selber eigentlich derjenige Welche, der vor Kraft strotzend und übergierig seine Marktmacht missbraucht und Partner wie andere Marktteilnemer bzw. Konkurrenten ausnutzen, an die Wand quetschen und in den Staub treten will und dabei auch vor dem Verbreiten von Unwahrheiten und Zechprellerei nicht zurückschreckt, um sich ins rechte Licht zu rücken und um seiner Erzählung Gewicht zu verleihen. Und ist selber eigentlich derjenige Welche, der ob dieser Art und Weise und ob solchen Gebarens eingehegt und vor den Kadi gezerrt gehört.
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sierkb19.04.19 16:48
Deichkind
sierkb
Du bestreitest aber nicht, dass Qualcomms Tarife vom Endverbraucherpreis abhängen? Dieses Tarifmodell jedenfalls unter anderem hatte Apple ja kritisiert.

Das Aberwitzige an dieser Argumentation ist: es ist exakt diese Argumentation, die Apple höchst selbst gegenüber Samsung vertreten hatte, als sie mit denen im Clinch lagen, da wollte Apple die an sie zu zahlenden Lizenzgebühren unbedingt am Gesamtgerät festmachen und nicht an den Einzelkomponenten und obsiegte damit vor Gericht. Nun, wo Qualcomm umgekehrt dieselbe Argumentation wie Apple anwendet, nur eben in umgekehrter Richtung und zulasten Apples, soll das auf einmal nicht mehr in ordung sein? Wie verlogen von Apple ist das denn?

Apple hat auf Basis von haltlosen und falschen Behauptungen agiert und kritisiert und falsch und unehrlich gespielt. Und: Apple hat Qualcomms grundsätzliches Geschäftsmodell infragegestellt, nämlich mit seiner IP Geld zu verdienen, wäre Apple mit der Argumentation durchgekommen, hätte Qualcomm seinen Laden dichtmachen können, und genau das hatte Apple anscheinend im Sinn, koste es was es wolle und wenn man dazu lügen und Unwahrheiten in die Welt setzen muss. Qualcomms Geschäftsmodell ist in Ordnung, und sie verlangen auch keine überzogenen Preise, kein einziger Vorwurf Apples trifft zu, nach und nach sind sie bislang widerlegt und entzaubert worden, u.a. zuletzt von der FTC in Japan, die entgegen der eingereichten Klage zu dem Ergebnis kam, Quacomm sei kein Monopol, würde seine Marktmacht nicht missbrauchen und würde auch keine überhöhten Lizenzgelder fordern.

Und wenn Apple es bisher vorgezogen hat, nicht selber an Qualcomm Lizenzgebühren abzuführen, also kein direkter Lizenznehmer Qualcomms zu sein, sondern seine Lieferanten vorschickt und diese im Namen Apples Lizenznehmer bei Qualcomm sind, die diese Gelder dann im Namen Apples an Qualcomm abführen und Apple überweist es zum Ausgleich dann danach an seine Lieferanten, so ist das so lange in Ordnung, wie Qualcomm das in Ordnung findet und diese Gelder auch bekommt, egal, von wem der beiden, solange sie sie überhaupt bekommen.

Und wenn Apple auf einmal einfällt, Druck auf Qualcomm auszuüben und Qualcomm zu erpressen, um den Preis zu drücken, indem sie ihre Lieferanten anweisen, diese Lizenzgelder im Namen Apples nicht zu zahlen und zurückzuhalten, und Qualcomm dann an beide rantritt und sein Geld haben will, das ihnen zusteht – von irgendeinem der beiden, egal, von wem, ob von Apple direkt oder indirekt via Lieferant – so ist das keine doppelte Abkassiererei, wie Apple fälschlich behauptet hat, sondern dann ist das eben genau dem Umstand geschuldet, dass Apple bisher über seine Lieferanten hat zahlen lassen, um somit seinen Verpflichtungen gegenüber Qualcomm nachzukommen, also indirekt und nicht direkt an Qualcomm.

Was Apple argumentativ draus gemacht hat und sich als Opfer einer angeblichen und de facto nie gewesenen "Doppel-Besteuerung" und Abkassiererei zu stiisieren, wissen wir und spottet vor diesem Hintergrund jeglicher Beschreibung. Es war seitens Apple eine glatte Lüge und Verdrehung der Tatsachen in ihr Gegenteil und Erpressung.

Und so wie es jetzt aussieht: jetzt, mit diesem Friedensschluss mit Qualcomm ist Apple direkter Lizenznehmer Qualcomms – und zwar offenbar zum ersten Mal, zum ersten Mal gibt es zwischen diesen Beiden diesbzgl. einen direkten Vertrag, und eben nicht mehr indirekt über die Lieferanten.
Qualcomm hat dann irgendwann den Tarif gedeckelt, und wie zu lesen war, wurde die Grenze später noch gesenkt. Jedoch musste Apple jedenfalls mehr zahlen als konkurrierende Anbieter

Nein, Apple musste nicht mehr zahlen als andere – ganz im Gegenteil: Apple bekam nicht nur günstigere Tarife als andere, sondern sogar noch weitere Vergünstigungen und Exklusivrechte (z.B. exklusiver Zugriff auf Qualcomms Allerheiligstes, deren Chip- und Modem-Design), die Andere nicht hatten, bekam sogar noch Geld obendrauf von Qualcomm (Ü1Mrd US$)! Es war sogar so, dass Qualcomm für diese einseitige Vorzugsbehandlung Apples zulasten der anderen Markteilnehmer verknackt wurde und nicht wenig Strafe zahlen musste, weil sie Apple so viele Vergünstigungen und Vorteile eingeräumt hatten – der ganze Deal, diese ganzen Vergünstigungen, die Apple von Qualcomm bekommen hatte, war, höchstrichterlich so beschieden, im Nachhinen illegal – und dann geht Apple auch noch hin und weint rum, wenn der Deal nicht zuletzt aufgrund ihres eigenen Fehlverhaltens nicht mehr weitergeht, weil sie sich zuvor nicht an die Konditionen gehalten haben und den Deal vorher schon unterlaufen hatten und Qualcomm das damit beantwortet hatte, indem sie die gewährten Exklusiv-Vorzüge und exklusiven Vergünstigungen gestrichen und Apple damit das zahlen solle, was andere auch zahlen müssen bzw. das hat nachzahlen müssen, was sie Qualcomm schulden! Apple als Hauptnutznießer von dieser einseitigen Bevorzugung zu ihren Gunsten, die das Gericht als falsch und unzulässig klassifizierte, wurde nicht verknackt, nur Qualcomm.

Apples günstigeren Lizenz-Tarife nebst anderen Vergünstigungen und Bevorzugungen, die sie jahrelang von Qualcomm bekommen haben, waren illegal, sie hätten sie nie bekommen dürfen, das ist höchstrichterlich inzwischen so beschieden worden! Und Apple weint da rum und fühlt sich ungerecht behandelt?! Wegen was eigentlich? Wo sie so eine exklusive Vorzugsbehandlung haben genießen können? Dass Qualcomm denen nicht gleich alles geschenkt hat und Apple gar nix zu zahlen gehabt hätten? Wie tief wollte Tim Cook denn noch gehen, wie wenig wäre denn für ihn in Ordnung gewesen? Wäre das dann noch fair gewesen? Ist Apples gesamtes Vorgehen in der Sache fair?

Apple argumentiert mit Fairness, fühlt sich angeblich unfair behandelt, verhält sich selber aber in höchstem Maße unfair und ausbeuterisch. Ab wann wird es absurd, wenn man sich die tatsächlichen Fakten mal anschaut und dem gegenüberstellt, was Apple frech behauptet? Wer spielt hier bei Lichte betrachtet unfair und mit falschen Karten, wer ist hier der Eigentliche, der unfair spielt und trickst und täuscht und mit Unwahrheiten operiert auf dem Rücken und auf Kosten Anderer? Und nicht zum ersten Mal, sondern notorisch und immer wieder.
Etwas komisch finde ich allerdings Apples Argument, sie müssten für Qualcomms Chips zweimal zahlen - für den Chip als solchen und für die Techniklizenzen.

Nicht nur Du findest das komisch. Siehe dazu obig Gesagtes. Es war eine glatte Lüge und völlige Verdrehung der Tatsachen seitens Apple. Apple stilisierte sich da als Opfer, obwohl sie Täter waren und Qualcomm als Täter, obwohl es Opfer war. Hochgradig pervers, was Apple da gemacht hat und wie sie argumentiert haben.
In letzter Sekunde die Reißleine gezogen und sich mit Qualcomm doch noch geeinigt (weil sie sie brauchen! Weil die derzeit die Besten auf ihrem Gebiet sind!). Bevor das ganze Lügengebäude, das sie aufgebaut hatten, ihnen in der jetzt angestanden gewesenen Hauptverhandlung um die Ohren geflogen und auf großer Bühne filettiert worden wäre (die Erosion ihrer Glaubwürdigkeit und ihrer erfundenen Behauptungen hat ja bereits eingesetzt).
-3
Wiesi
Wiesi19.04.19 22:39
sierkb

Dein noch längerer Post hat mich noch mehr betroffen gemacht. Diese Details kannte ich noch nicht. Natürlich bin ich schon misstrauisch geworden, weil T.C. immer wieder und bei jeder Gelegenheit seine edle Gesinnung in der Öffentlichkeit zu Gehör gebracht hat.

Um das noch mal klar zu stellen: Für arm halte ich ihn nicht. (Wie könnte ich auch: Bei dem Gehalt.) Ich habe da eher an ein anderes Wort mit "a" gedacht. Deswegen kann ich auch kein Mitleid mit ihm empfinden.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
-3
vonLeitn
vonLeitn21.04.19 22:20
Die meisten Europäer verstehen das mit der freien Marktwirtschaft an sich sowieso nicht richtig, weil wir sie nirgends haben.

Unternehmen A will von B etwas, B bietet es um einen Preis an A an, den es aber erst mal nicht zahlen will. Jetzt kommt der Fehler der Europäer, der Preis müsste vergleichbar mit dem der von der Firma C sein, denn die kauft ja das selbe von B. So läuft das aber nicht. B verhandelt mit jeder Firma wie es will. A zwingt ja keiner bei B zu kaufen. Dass jetzt X, Y und Z keine Lösung für das Problem von A hat versetzt halt B in eine bessere Position ändert aber nichts daran das A nicht kaufen muss.

So und jetzt kommt es drauf an was A macht um den Preis zu bekommen den sich A vorstellt, und da wurden wohl alle Hebel in Bewegung gesetzt... Viele Anwälte haben verdient. B hat es überlebt. A zahlt "irgend etwas" und man hat sich geeinigt. So geht Amerika.
+1
Wiesi
Wiesi21.04.19 23:12
vonLeitn

Wenn Du mit
alle Hebel in Bewegung
Lug und Trug, Erpressung und Bestechung meinst, dann verstehen wir Europäer das wirklich nicht.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
-1
vonLeitn
vonLeitn21.04.19 23:32
Wiesi
vonLeitn

Wenn Du mit
alle Hebel in Bewegung
Lug und Trug, Erpressung und Bestechung meinst, dann verstehen wir Europäer das wirklich nicht.

Ich habe ja nicht behauptet dass das die feine Art ist, oder ich das toll finde.
Allerdings sind die Abläufe dort halt andere. Man sieht ja gerade bei EU Firmen wie fassungslos Teile von Vorstand, Betriebsrat und Belegschaft dastehen wenn sie eine solche Firma einverleibt, aussaugt und anschließend ausspuckt.

Ich wollte ja nur anmerken, dass man nicht davon ausgehen soll dass nicht BEIDE Firmen ALLE ihre Möglichkeiten ausgeschöpft haben.
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