5G-Hardware für Rechner: Intel und Qualcomm zeigen Module für M.2-Slot
Intel und Qualcomm haben auf dem Mobile World Congress in Barcelona erste Prototypen von 5G-Hardware präsentiert, die nicht für Smartphones, sondern für Desktop-Rechner und Laptops ausgelegt ist. Die 5G-Module beider Hersteller lassen sich mit den jeweiligen Geräten via M.2-Slot verbinden. Auch Apple könnte entsprechend etwa in einem zukünftigen MacBook-Modell auf die Mobilfunk-Technologie setzen.
Geschwindigkeiten bis zu 6 GbpsDie Intel-Variante der 5G-Steckkarte wird von Fibocom hergestellt und nutzt Intels XMM8160-Modem. Das Modul unterstützt sowohl 5G-Frequenzen unterhalb von sechs Gigahertz (Sub-6GHz) als auch den Millimeter-Wellenlängenbereich (mmWave 5G). Konkret geht es um Sub-6GHz-Varianten n1, n2, n3, n4, n5, n6, n20, n28a, n28b, n38, n41, n66, n71, n77, n78, n79. Bei 5G mmWave sind es n257, n261, n260. Zudem kann das Modem auf die älteren Mobilfunk-Technologien LTE und UMTS zurückgreifen.
Bei mmWave sind Geschwindigkeiten von bis zu 6 Gbps im Download und 3 Gbps im Upload möglich. Sub-6GHz bietet maximal 4 Gbps (Download) und 2,5 Gbps (Upload). Bei LTE ist das Ende der Fahnenstange bei 2,4 Gbps (Download) und 450 Mbps (Upload) erreicht. Hinzu kommt die Unterstützung der Übertragungsmodi 2x2 MIMO, 4x2 MIMO und 4x4 MIMO für den Download von Inhalten. Der Upload beschränkt sich auf 2x2 MIMO.
Zu der Qualcomm-Variante des 5G-Moduls sind noch nicht so viele Einzelheiten bekannt. Es nutzt das Qualcomm-Modem X55 und dürfte ähnliche Leistungsdaten wie das Intel-Pendant aufweisen.
Deutlich breiter als Speicherchip-RiegelAnandTech konnte in Barcelona bereits einen ersten Blick auf Intels 5G-Modul werfen. Am auffälligsten war die für M.2-Module große Breite von 30 Millimetern, was 8 Millimeter mehr sind als bei den üblichen Speicher-Riegeln für den Slot. Da das Modem nicht den gesamten Platz beansprucht, wird das größere Gehäuse noch für einige weitere Komponenten wie DRAM und möglicherweise auch einen Power Management Controller benötigt.
Die ersten Desktops und Laptops, welche die neuen 5G-Modems beinhalten, kommen voraussichtlich 2020 auf den Markt. Wer sich Hoffnungen macht, bereits verfügbare PCs, Laptops oder Macs mit M.2-Slot mit den 5G-Modulen nachrüsten zu können, dürfte enttäuscht werden. Zusätzlich zum großen Platzbedarf benötigen die Bauteile externe Antennen, um zu funktionieren. Besagte Antennen müssen von Herstellern voraussichtlich in das jeweilige Desktop- oder Laptop-Gehäuse integriert werden, um eine optimale Verbindung zu gewährleisten.