620 Millionen geklaute Accountdaten zum Verkauf: Das sind die betroffenen Dienste
Wenn Sie in den vergangenen Monaten ebenfalls Spam-Mails bekommen haben, die nicht nur einen Ihrer Accounts, sondern sogar ein gültiges Passwort beinhalteten, dann waren Sie Opfer einer der diversen Datendiebstähle der letzten Jahre. "Ich habe meinen Virus auf die Pornoseite gepostet, und dann haben Sie ihn auf Ihren Betriebssystem installiert", heißt es in besagter Nachricht, gegen eine Zahlung an die Bitcoin-Wallet des Absenders sehe man aber von der Veröffentlichung heimlich aufgenommener Videos ab. Momentan werden knapp 620 Millionen weitere Datensätze zum Verkauf angeboten, die sicherlich Scam-Kampagnen dieser Art zusätzlich Auftrieb verleihen. Einem Bericht von
The Register zufolge kostet der Zugriff auf die umfassende Datenbank gerade einmal 20.000 Dollar – ein Schnäppchen für Betrüger, zumal sich auch gezielt nur die geklauten Daten einzelner Dienste kaufen lassen.
Teils alte, teils neue OpferEinige der betroffenen Anbieter meldeten bereits vor geraumer Zeit, dass es zu einem erfolgreichen Einbruch gekommen war, andere traten erst jetzt mit der unangenehmen Meldung an die Öffentlichkeit. Wer die Datenbank erwirbt, erhält allerdings keine Account-Daten im Klartext. Allerdings sind viele der Logins so schwach verschlüsselt, dass sie sich mit relativ moderatem Aufwand auslesen lassen. Stichproben ergaben die Validität der Datensätze. Die folgende Aufstellung zeigt, wer den größten Teil zum gesamten Paket beisteuert.
- Dubsmash (162 Millionen)
- MyFitnessPal (151 Millionen)
- MyHeritage (92 Millionen)
- ShareThis (41 Millionen)
- HauteLook (28 Millionen)
- Animoto (25 Millionen)
- EyeEm (22 Millionen)
- 8fit (20 Millionen)
- Whitepages (18 Millionen)
- Fotolog (16 Millionen)
- 500px (15 Millionen)
- Armor Games (11 Millionen)
- BookMate (8 Millionen)
- CoffeeMeetsBagel (6 Millionen)
- Artsy (1 Millionen)
- DataCamp (0,7 Millionen)
Wer sich bei einem der Dienste registriert hatte, sollte tunlichst überprüfen, ob dasselbe Passwort auch bei anderen Anbietern zum Einsatz kam. In jedem Fall ist anzuraten, neue Kennwörter festzulegen und nirgends mehr dieselbe Kombination aus Accountname und Passwort zu verwenden. Nicht inbegriffen sind übrigens jene 770 Millionen Mail-Adressen samt weiterer Daten, die im Januar
auftauchten und seitdem die Runde machen.