A15 überzeugt in unabhängigem Test – und schlägt sich besser als von Apple behauptet
Wenig überraschend präsentierte Apple im Rahmen des „California Streaming“-Events nicht nur eine Handvoll neuer Geräte, sondern ging auch näher auf den im iPhone 13 und iPad mini verbauten A15 Bionic ein. Dabei legte das Unternehmen einige Kennzahlen vor, die für viele wohl eher abstrakt wirken dürften: 15 Milliarden Transistoren – das mag beeindrucken, spannender ist für viele aber die Frage, wie sich der Chip im Vergleich zu anderen SoCs schlägt. Cupertino erklärte vollmundig, der A15 sei um 50 Prozent schneller als die Konkurrenz, ohne diese allerdings näher zu nennen. Die Grafikleistung variiert je nach Gerät: Im iPhone 13 Pro (Max) und iPad mini verrichtet eine GPU mit fünf Kernen ihren Dienst, im iPhone 13 (mini) sind es hingegen nur vier Kerne.
AnandTech hat den A15 nun einer genauen Analyse unterzogen und verweist auf durchaus spektakuläre Ergebnisse.
Apple stattet Caches mit höherer Kapazität ausAls Apple den A15 vorstellte, hielt sich die Begeisterung ein wenig in Grenzen: Verdächtig machte sich das Unternehmen vor allem dadurch, dass kein Vergleich zur Vorgängergeneration, also dem A14, angestellt wurde. So entstand der Eindruck, der Zuwachs an Leistung sei eher marginal. Die CPU des aktuellen SoCs verfügt über vier Effizienz-Kerne und zwei High-Performance-Cores. Bemerkenswert sei laut AnandTech die Verdoppelung des System-Caches von 16 auf 32 MB. Damit stelle Apple die Konkurrenz in den Schatten, da nicht zuletzt die Energieeffizienz sehr deutlich davon profitiere. Auch beim L2-Cache geizt Apple nicht und versieht diesen bei den Leistungskernen mit zwölf statt wie zuletzt acht MB – das entspricht dem M1-Chip und ist mehr als doppelt so groß wie Qualcomms High-End-SoC Snapdragon 888.
Der A15 ist besser als die Konkurrenz – und besser als Apple behauptetDie im Vergleich zum A14 höhere Taktung aller Kerne mache sich ebenfalls bezahlt: So arbeitet der A15 mit 3,2 GHz (A14: 2,99 GHz). Das sei angesichts der Tatsache, dass der neue Chip ebenfalls im 5-nm-Verfahren hergestellt wurde, durchaus erstaunlich. Besonders angetan zeigt sich der Bericht von der GPU: Die Verbesserungen lägen weit über dem, was Apples Marketingabteilung behauptet. Überhaupt sei der A15 „erheblich“ besser als sein Vorgänger und überzeuge insbesondere durch dessen Effizienz, welche der Schlüssel zur längeren Akkukaufzeit des iPhone 13 sei, wie AnandTech betont. Verglichen mit der Konkurrenz wie dem Snapdragon 888 oder Exynos 2100 überbiete Apple diese SoCs um etwa 62 Prozent – und liege damit sogar über den von Cupertino behaupteten 50 Prozent.