A4 bis A13: Apples Weg zum Chip-Giganten begann bereits in den 80er Jahren
"Wer es mit Software wirklich ernst meint, muss auch eigene Hardware entwerfen." Das Zitat stammt von Alan Kay (Xerox PARC) und ist 38 Jahre alt. Bei der Präsentation des ersten iPhones zitierte Steve Jobs jene Aussage und unterstrich damit Apples Anspruch, ganzheitliche Lösungen zu entwerfen. Beim ersten iPhone verwendete Apple vorrangig noch industrieweit verfügbare Standardkomponenten, ergänzt um neue Software-Ansätze wie beispielsweise der Bedienung per Multitouch. Allerdings begann Apple früh damit, immer weitere Bauteile selbst in die Hand zu nehmen und diese so zu optimieren, dass ein bestmögliches Zusammenspiel zwischen Hardware und Software entsteht. Dies bietet einerseits Chancen, denn auf diese Weise stehen Apple Technologien zur Verfügung, die andere Hersteller nicht haben. Gleichzeitig gibt es aber auch Risiken, denn die Entwicklung ist teuer und es besteht die Chance, in Teilaspekten von ausgewiesenen, spezialisierten Herstellern abgehängt zu werden.
Eine Erfolgsgeschichte ist Apples Einstieg in die Prozessorentwicklung. Setzte man zunächst auf handelsübliche Samsung-Chips, so präsentierte Apple im Jahr 2010 den A4-Chip. Mit jeder Generation des Prozessors wuchs Apples Anteil am Gesamtkonzept und aus einem leicht modifizierten Referenzdesign wurde ein marktweit mit höchstem Lob bedachter Hochleistungs-Chip. In den 80er und 90er Jahren hatte Apple schon einmal davon geträumt, einen eigenen Prozessor zu entwickeln. Allerdings wurden Milliarden Dollar in den Sand gesetzt, ohne dass ein marktreifes und konkurrenzfähiges Produkt entstand.
Apple stand schon einmal hinter ARMVielen ist nicht bewusst, dass es sich bei ARM (zunächst stand die Abkürzung für "Acorn RISC Machine") um ein Konsortium aus Apple, Acorn und VLSI gehandelt hatte. Im Newton setzte Apple beispielsweise Chips ein, die der gemeinsamen Forschungsarbeit entsprungen waren. Als Apples finanzielle Situation Ende der 90er Jahre noch immer höchst brenzlig war, trennte sich das Unternehmen von Anteilen. Damit wurde beispielsweise auch die Entwicklung des iPods mitfinanziert. Dieser verwendete dann übrigens wieder einen ARM-Prozessor.
Apples erste Hardware mit A4-Chip
Es dauerte fast neun weitere Jahre, bis Apple den A4-Prozessor vorstellte, zu den technischen Details aber außerordentlich wenig sagte. 2008, also im Jahr nach der Präsentation des ersten iPhones, begann die Entwicklung mit Hochdruck. Die Übernahme von P.A. Semi brachte jede Menge Expertise ins Unternehmen, die zur Entwicklung eines eigenen Prozessors erforderlich ist. Gab es zunächst bei Marktbeobachtern noch Zweifel, ob der A4 wirklich ein Apple-Chip ist oder ob Cupertino eher Etikettenschwindel betreibt, so zeigten die kommenden Jahre, wie ernst es Apple war. Im Jahrestakt erschienen neue Chip-Generationen – und spätestens mit dem A7, dem ersten eigenen 64-Bit-Prozessor, demonstrierte Apple technologische Führung. Wie AppleInsider es in einem sehr lesenswerten
Artikel ausführt, hat Apple die "Klimabedingungen im mobilen Silizium" grundlegend verändert.