AIM-Ende: AOL Instant Messenger wird eingestellt
Einer der bekanntesten Messengerdienste der letzten beiden Jahrzehnte wird noch dieses Jahr eingestellt. Der AOL Instant Messenger (AIM) steht ab dem 15. Dezember 2017 nicht mehr zur Verfügung, wie die AOL-Mutterfirma Oath in einem Blogbeitrag bekannt gibt.
Apple kam Oath im letzten Monat mit der Veröffentlichung von macOS High Sierra (10.13) bereits zuvor, indem die AIM-Unterstützung der Nachrichten-App gestrichen wurde. In den letzten Jahren litt AIM auch wegen der raschen Verbreitung von mobilen Chat-Apps wie WhatsApp an einem zunehmenden Schwund an Nutzern.
Überbleibsel der 1990er- und 2000er-JahreOath geht in der von Nostalgie geprägten
Mitteilung auf die große Bedeutung ein, die AIM vor der Smartphone-Revolution für viele Anwender hatte: „Wenn du ein Kind der 90er bist, besteht die Möglichkeit, dass der AOL Instant Messenger einmal ein wichtiger Teil deines Lebens war.“
Der Messenger sei ähnlich wichtig für das alltägliche Leben gewesen wie die CD. AIM spielte durch die Präsenz in Blockbustern wie
E-Mail für dich und Hit-Serien wie
Sex and the City auch in der westlichen Popkultur eine tragende Rolle. Zusätzlich zu AIM waren früher hierzulande auch andere Chat-Dienste wie ICQ populär.
„Großer Wandel in der Art, wie wir kommunizieren“Michael Albers von Oath nennt den „großen Wandel in der Art, wie wir kommunizieren“ als Grund für das Ende des hauseigenen Messengers. Speziell dürfte sich Albers auf die rasante Verbreitung von Diensten wie WhatsApp oder iMessage in den letzten Jahren beziehen, durch die Nutzer nicht mehr via Rechner, sondern vorrangig per Smartphone miteinander über die verschiedensten Dinge chatten oder Bilder und kurze Videoclips austauschen. Der AOL Instant Messenger wirkte auch schon vor der offiziell verkündeten Einstellung mehr und mehr wie ein Relikt einer vergangenen Zeit.
Der Konzern hat keinen AIM-Nachfolger angekündigt. Stattdessen dankt Albers den noch verbliebenen AIM-Nutzern für die Treue und spricht ansonsten nur allgemein davon, „weiterhin herausragende Marken und lebensverändernde Produkte“ zu entwickeln.