AMD präsentiert neue Grafikkarte Radeon VII – denkbar für den iMac Pro
AMD hat die CES Las Vegas dazu genutzt, die neue Grafikkarte
Radeon VII (gesprochen „Seven“) vorzustellen. Das sei die weltweit erste Gaming-Grafikkarte im 7 nm Prozess, so AMD. Für Mac-Anwender besitzt die Nachricht aus zwei Gründen Relevanz: Erstens stecken die Vorgänger im iMac Pro, zum anderen unterstützt Apple den Einsatz voraussichtlich in externen Grafikkarten-Lösungen per Thunderbolt 3.
Nicht alle Spezifikationen der Radeon VII sind spektakulärDie Gaming-Grafikkarte basiert auf der Plattform Vega 20, der ersten GPU im 7nm-Verfahren. Diese Plattform setzte AMD bisher nur in der Instinct MI60 ein, einer Karte speziell für maschinelles Lernen. Die Radeon VII bietet 60 aktivierte Shader-Cluster und damit 3840 Rechenkerne. Das sind tatsächlich weniger als im bisherigen Top Modell RX Vega 64, das 4096 sogenannte Stream-Prozessoren enthielt. Allerdings steuert AMD sie in der Neuvorstellung mit 1800 MHz an, während die RX Vega 64 in der luftgekühlten Version nur 1600 MHz Takt aufwies. Im Vergleich dazu: Die Radeon Pro Vega 64 im iMac Pro besitzt eine Taktrate von maximal 1350 MHz.
Schnelle 16 GB GrafikspeicherStatt 8 GB HBM-2-Speicher trägt die Radeon VII nun 16 GB auf dem Board. Zudem spricht sie den Speicher mit 4096 Bit an und erreicht damit in etwa die doppelte Datentransferrate als der Vorgänger: 1 TB/s. Bei der Top-Karte im iMac Pro sind es – unter anderem durch die Speicherschnittstelle mit 2048 Bit – noch 484 GB/s. Der Hersteller geht je nach Anwendung von einer Leistungssteigerung zur RX Vega 64 von 25 bis 42 Prozent aus. Damit soll die Karte Nvidias Topmodell RTX 2080 knapp schlagen. Die Radeon VII kommt am 7. Februar in den Einzelhandel und kostet in der Endkundenversion 700 Dollar.
Selbst in 4k-Auflösung erreichen Top-Spiele mit der Radeon VII noch Frame-Raten von über 60 – bei maximalen Details. Quelle: AMD Treiber für den Mac in Mojave-Beta erwartetAMD hat einige Beispielanwendungen und Geschwindigkeitssteigerungen in seiner Präsentation erwähnt. So soll die 2,1-fache Speicherbandbreite dazu führen, eine 29 Prozent höhere Gaming-Leistung zu erzielen. Anspruchsvolle Profi-Anwendungen („Content Creation“) sollen im Vergleich zur RX Vega 64 bis zu 36 Prozent schneller arbeiten. Beobachter rechnen mit Apples Implementation, nur der Zeitraum bleibt ein Rätsel. Zunächst müsste der Mac-Hersteller Treiber in macOS Mojave integrieren. Sollten diese in einer der kommenden Beta-Versionen auftauchen, kann man das als Hinweis werten, dass die Karte in einen Mac wandert. Zudem lässt sich dann die Karte über ein eGPU-Gehäuse per Thunderbolt-3 etwa an einem Mac mini 2018 betreiben.