APFS (Apple File System) auf dem Mac - die wichtigsten Infos zur Umstellung in macOS High Sierra
»Effizienter« geringerer Speicherbedarf und Space SharingNach der Installation von iOS 10.3 stellten einige Nutzer fest, dass allein durch dieses Update, welches APFS auf iPhone und iPad brachte, zusätzlicher Speicherplatz freigeworden zu sein schien. Unter iOS hing dies damit zusammen, dass der Volume Manager nicht mehr benötigt wurde und der durch ihn bislang verwendete Speicher neu vergeben werden konnte. Das neue Dateisystem hat aber auch strukturelle Methoden, um den Speicherbedarf zu reduzieren.
Bereits im vorherigen Kapitel wurde gezeigt, dass logisch kopierte Daten wegen des Cloning noch lange nicht physikalisch kopiert werden müssen und entsprechend weniger Speicherplatz verbrauchen. Außerdem gibt es noch spezielle Features wie
Sparse Files, welche Dateien von irrelevanten Elementen befreien. Dies betrifft vor allem Dateien, deren Datenbestand im Laufe der Zeit noch anwächst, wie etwa virtuelle Festplatten. Anstatt von Anfang an eine gewisse Menge an Speicherplatz zu allokieren - und damit für anderweitige Verwendung zu versperren - löscht APFS etwa alle diejenigen Bereiche, die nur mit Nullen zur späteren Erweiterung ausgefüllt sind. Logisch sind sie noch Teil der Datei, physikalisch allerdings nicht mehr. So lange sich der Datenbestand nicht weiter erhöht, ist also zusätzlicher Speicherplatz frei.
Außerdem gibt es im Apple File System die Möglichkeit für mehrere Partitionen, auf den gleichen Speicherplatz zuzugreifen. Dieses sogenannte
Space Sharing macht es unnötig, bereits während der Partitionierung einer Festplatte in mehrere Bereiche (etwa mit verschiedenen Systemen), genaue Angaben auf die Speicherverteilung vorzunehmen. Damit verhindert man das Volllaufen einer Partition, während die andere noch ausreichend freien Speicher zur Verfügung hat. Allerdings müssen sich Anwender dann an das Verhalten gewöhnen, dass große Dateien auf Partition A auch den Restspeicher von Partition B reduzieren.
»Sicherer« native Verschlüsselung und Crash-SicherheitDer nicht-destruktive Umgang mit Dateien durch das Copy-On-Write-Verfahren sorgt nicht nur für geringeren Speicherbedarf und für schnellere Backups, sondern erhöht auch die Sicherheit bei Abstürzen. Metadaten von Dateien werden nicht ersetzt, sondern als Kopie angelegt. Erst wenn sie vollständig und mit der Datei verknüpft sind, wird die alte Version davon entlassen. Deswegen können System-Crashes nicht mehr so einfach ganze Dateien in Mitleidenschaft ziehen.
Außerdem bringt APFS im Gegensatz zu HFS+ native Verschlüsselungstechniken mit. Je nach Hardware wird dabei AES-XTS oder AES-CBC verwendet. Für jedes Volume kann sich der Nutzer für eine von drei Sicherheitsstufen entscheiden. Diese lauten »keine Verschlüsselung«, »Verschlüsselung mit einem einzigen Schlüssel« und »Verschlüsselung mit individuellen Schlüsseln pro Datei«.
Start in wenigen WochenDer Startschuss für das Apple File System auf dem Mac steht bereits in wenigen Wochen im Rahmen der Freigabe von macOS High Sierra an. Obwohl das Dateisystem speziell für SSDs gestaltet wurde, läuft es auch noch auf klassischen Festplatten, für die es sogar eine intelligente Defragmentierungsfunktion gibt. macOS High Sierra läuft auf allen Macs, die bereits macOS Sierra tragen konnten, also konkret allen MacBook Pro und MacBook Air ab 2010, allen MacBooks ab Ende 2009, allen iMacs ab 2009 und den Mac mini und Mac Pro ab dem Jahr 2010.