APFS: Apples Dateisystem von macOS High Sierra bis macOS Ventura
Die Anfänge von APFS, Apples hauseigenem Dateisystem für Mac, iPhone und iPad waren ein wenig holperig. Das Apple File System, welches 2017 zunächst in iOS/iPadOS und etwas später in macOS High Sierra Einzug hielt, war zunächst nicht kompatibel zu Fusion Drives, es gab Berichte über Datenverluste (siehe
) und Entwickler klagten über eine unzureichende Dokumentation. All das gehört allerdings schon seit etlichen Jahren der Vergangenheit an, APFS hat sich dank ständiger Weiterentwicklung längst als stabil und sicher erwiesen und bietet eine Reihe von Vorzügen gegenüber älteren Dateisystemen.
APFS: Komponenten und grundsätzliche StrukturHoward Oakley zeichnet jetzt in einem
Beitrag auf seinem Blog The Eclectic Light Company die Geschichte der macOS-Version von APFS nach und erläutert kurz dessen grundsätzliche Struktur. Das Dateisystem besteht ihm zufolge aus drei Komponenten, nämlich der Kernel-Erweiterung apfs.kext, den Frameworks APFS.framework und apfs_boot_mount.framework sowie den in apfs.fs gebündelten ausführbaren Files. Hinzu kommen einige Tools wie etwa apfs.util, fsck_apfs für die Überprüfung auf Fehlerfreiheit und mount_apfs. Anders als ältere Dateisysteme arbeitet APFS mit Containern und Volumes, außerdem werden Snapshots erstellt, anhand derer eine Wiederherstellung von Dateien möglich ist (siehe
).
Weiterentwicklung und wichtige NeuerungenApple entwickelte APFS kontinuierlich weiter, merzte im Lauf der Jahre einige Fehler aus und führte neue Funktionen ein. Nach einem Update auf Version 748.21.6 in macOS High Sierra 10.13.1, das Probleme mit Snapshots behob, folgten etliche weitere Aktualisierungen. Mit Version 1412.11.7 in macOS Catalina 10.15 führte Apple System-Volume-Gruppen und die Unterstützung von Firmlinks ein. Version 1412.120.2 (macOS Catalina 10.15.5) diente unter anderem der Behebung eines Bugs im Zusammenhang mit RAID-Volumes. Version 1677.50.1 (macOS Big Sur 11) hatte das signierte System-Volume im Gepäck. APFS-Ausgabe 1933.41.2 (macOS Monterey 12.0.1) verfügte aller Wahrscheinlichkeit nach über ein Trim-Feature für UDRW-Images. Mit jeder neuen Major-Version von macOS stieg auch die Versionsnummer von APFS, wie folgende Tabelle zeigt.
macOS-Version | APFS-Version |
High Sierra 10.13 | 748.x.x |
Mojave 10.14 | 945.x.x |
Catalina 10.15 | 1412.x.x |
Big Sur 11 | 1677.x.x |
Monterey 12 | 1933.x.x |
Monterey 12.3 | 1934.x.x |
Ventura | 2142.x.x. |
Rückwärtskompatibilität und mögliche ProblemeNeuere Versionen von APFS sind in aller Regel rückwärtskompatibel zu älteren Ausgaben. Umgekehrt ist das nicht immer der Fall. Wer mehr als eine Version von macOS auf seinem Rechner einsetzt, also etwa Ventura und Catalina, sollte daher stets die jüngste Fassung des Betriebssystems nutzen, wenn er etwa mit dem Festplattendienstprogramm arbeitet. Beachten sollte man zudem, dass System-Volume-Gruppen und Firmlinks erst ab APFS 1412.11.7 (macOS Catalina) unterstützt werden. Überprüfungen von SSDs und Festplatten mithilfe von fsck_apfs aus Mojave oder älteren Betriebssystemen sollte man daher tunlichst vermeiden. Besondere Aufmerksamkeit ist zudem geboten, wenn der Wiederherstellungsmodus zum Einsatz kommt. Der Mac nutzt dabei zwar üblicherweise das zuletzt gebootete Volume, bei einigen Kombinationen aus macOS und Hardware ist das allerdings nicht immer der Fall, was zu Irritationen führen kann.