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APFS-Verschlüsselung und externe SSDs: Auswirkungen auf die Übertragungsgeschwindigkeit

Apple stattet die hauseigenen Notebooks und Desktops seit Jahren mit der Secure Enclave aus. macOS greift darauf unter anderem zu, um die APFS-Volumes der internen SSD zu verschlüsseln. Zum Einsatz kommt dabei im Falle von Intel-Macs der T2-Chip, bei Apples hauseigenen M-Prozessoren ist die Komponente integriert. Etwas anders sieht das Verfahren aus, wenn Volumes auf externen Datenträgern verschlüsselt werden sollen. In diesem Fall wird nicht die Secure Enclave genutzt, was beim Kopieren oder Erstellen von Backups möglicherweise ein wenig zu Lasten der Geschwindigkeit geht.


Test mit verschlüsselten Volumes auf externen SSDs
Howard Oakley hat jetzt untersucht, wie sich der Einsatz der APFS-Verschlüsselung bei externen SSDs auf die Übertragungsraten auswirkt. Hierzu schloss er laut einem Beitrag auf seinem Blog The Eclectic Light Company drei Thunderbolt-3-Datenträger nacheinander zunächst direkt an einen Mac Studio M1 Max an. Dann ermittelte er mithilfe der von ihm entwickelten kostenlosen App Stibium die Geschwindigkeit beim Kopieren von mehr als 160 Dateien. Diese wiesen Größen zwischen 2 Megabyte und 2 Gigabyte auf und summierten sich auf insgesamt 53 Gigabyte.

SSD unverschlüsselt Lesen/Schreiben verschlüsselt Lesen/Schreiben
A 2,8 GB/s / 2,2 GB/s 2,7 GB/s / 1,8 GB/s
B 3,0 GB/s / 2,1 GB/s 2,9 GB/s / 2,0 GB/s
C 2,8 GB/s / 2,8 GB/s 2,8 GB/s / 2,8 GB/s

Bei den Ergebnissen fällt auf, dass es lediglich bei einer SSD durch die APFS-Verschlüsselung zu einem Einbruch kam, und das auch nur beim Schreiben. Die Übertragungsrate belief sich in diesem Fall auf 82 Prozent im Vergleich zum unverschlüsselten externen Volume.

Zweiter Versuch mithilfe von Thunderbolt-Hub
Das gleiche Bild ergab sich, als Oakley die drei Datenträger über einen Thunderbolt-4-Hub an den Mac anschloss. Ein SSD-Modell zeigte sich davon völlig unbeeindruckt und kam im Vergleich zum direkten Anschluss auf identische Schreib- und Leseraten. Das beim ersten Test schon durch einen Einbruch beim Schreiben aufgefallene Gerät wies diesen auch diesmal auf. Die Geschwindigkeit sank auf gerade einmal 55 Prozent im Vergleich zum Kopieren auf das unverschlüsselte und direkt an den Mac angeschlossene APFS-Volume.

SSD unverschlüsselt Lesen/Schreiben verschlüsselt Lesen/Schreiben
A 2,7 GB/s / 1,5 GB/s 2,7 GB/s / 1,2 GB/s
B 2,9 GB/s / 1,5 GB/s 2,9 GB/s / 1,4 GB/s
C 2,8 GB/s / 2,8 GB/s 2,8 GB/s / 2,8 GB/s

Verschlüsselung wirkt sich nicht zwingend negativ aus
Oakleys Test zeigt, dass der Einsatz von verschlüsselten APFS-Volumes auf externen SSDs sich nicht zwingend negativ auf die Übertragungsgeschwindigkeit auswirken muss. Vielmehr hängt die Performance im Vergleich zu unverschlüsselten Datenträgern vom jeweils genutzten Gerät ab. Von Ausnahmefällen abgesehen sollte eine Reduzierung der Datenraten daher kein Grund sein, auf die Verschlüsselung zu verzichten.

Kommentare

MikeMuc03.03.23 13:31
Nun wäre es wirklich interessant zu erfahren, um welche 3 Modelle es sich beim Test gehandelt hat und warum da eines beim Schreiben mit Verschlüsselung so stark abgefallen ist und eines das alles garnicht beeindruckt hat.
Klar, bei nur 3 Modellen hat das alles wenig Aussagekraft und es bräuchte mehr Vergleichsmaterial. Aber aus diesem „mageren“ Vergleich ein Peine pauschale Aussage abzuleiten würde ich mich nicht trauen
+5
Krypton03.03.23 20:14
Den Test – wenn im Detail sicher richtig formuliert – finde ich in dieser Form etwas seltsam. Die 55% beziehen sich ja nicht auf den Einbruch durch Verschlüsselung, sondern auf die Kombination von 1. Reduktion durch Anschluss an das Thunderbolt Dock und 2. Reduktion durch Verschlüsselung.
Das steht auch so im Text, allerdings ist die Angabe dieser Kombination doch sehr verwirrend, da hier eben zwei willkürliche Effekte zusammengemixt werden.

Wenn eines der Laufwerke entweder ein Problem mit dem Dock hat (ggf. schlecht implementierter Thunderbolt-Chip oder billiges Kabel oder beides), dann betrifft das ja nur die SSD + Dock Kombi. Ob verschlüsselt oder unverschlüsselt. Daran ändert das weglassen der Verschlüsselung ja nichts, es ist halt eine schlechte (oder weniger gute) SSD.
Was der Grund für die langsamere Geschwindigkeit ist, müsste man individuell herausfinden. Ist es bei allen Modellen desselben Typs, bei allen Docks, mit allen Kabeln, mit allen getesteten Dateigrößen? Ist aber ein eigenes Thema.

Das andere ist die reduzierte Geschwindigkeit durch die Verschlüsselung. Die kann entweder am generell zusätzlichen Schritt (es muss mehr gemacht werden) des Verschlüsselns hängen, oder bremst der Teil des T2-Chips oder (der gleiche) im M1 Max aus, da er vielleicht nur für die langsameren SSDs damaliger Zeit entwickelt wurde und irgendwann ans Limit kommt.
Auch das könnte man separat analysieren (etwa Vergleich von Rechnern ohne T2, mit T2, mit M1/pro/max/ultra und mit M2/pro/max.
Dann könnte man was herausfinden.

Ist aber auch die Frage, ob die leichte Reduktion von 0% bis max. 20% bei einer einzigen SSD (lässt man das separat zu betrachtende Thunderbolt-Doch außer acht) überhaupt relevant ist. Die meisten können es wohl getrost ignorieren. Für mehr Klarheit müsste man vermutlich mehr testen.
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heubergen03.03.23 22:05
Die Systeme sind vermutlich nicht optimiert auf die unverschlüsselte Speicherung und können es daher gar nichts ausnutzen. Schade das die User nicht mehr selber entscheiden dürfen doof (und schnell) zu sein. Aber das gilt für die ganze IT.
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Krypton04.03.23 13:22
heubergen
Die Systeme sind vermutlich nicht optimiert auf die unverschlüsselte Speicherung und können es daher gar nichts ausnutzen. Schade das die User nicht mehr selber entscheiden dürfen doof (und schnell) zu sein. Aber das gilt für die ganze IT.
Das verschlüsseln externer Speicher ist optional. Du kannst auch weiterhin unverschlüsselt speichern und in paar Sekündchen schneller sein, wenn dir das beliebt.

Bei internen SSDs ergibt die Speicherung ohne Verschlüsselung kaum mehr Sinn, da die Laufwerke fest eingebaut sind. Beim Verkauf, Einschicken zum Service, etc könnte man (im Gegensatz zu früher) die Platte nicht mehr ausbauen und müsste die unverschlüsselte Disk abgeben. Das würde ich heute nicht mehr empfehlen, da bei vielen Anwendern eben viel wichtigere (Medizindokumente, Kreditkarten-Daten, persönliche Fotos, digitale Unterlagen vom Arbeitgeber/selbständigen Job, Zugänge und Passwörter, Onlinebanking, …) auf der Disk sind und ein unberechtigter Zugriff viel mehr Schaden anrichten kann als noch vor 20 Jahren.
Auch die ganzen Sicherheitsmaßnahmen, wie Fingerabdruck, Face-ID, RFID-Tokens, … bringen nichts, wenn diese nur Türsteher spielen, die komplette Rückseite des Gebäudes (HDD/SSD) völlig offen ist.
+1
ideal04.03.23 22:26
Test mit externer Sandisc 2TB SSD USB3.2, verschlüsselt: ca 30MB/sec read write.
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