APFS gegen HFS+: Welches Dateisystem für welchen Zweck?
Lange Zeit setzten Apples Rechnerbetriebssysteme auf „MacOS Extended“, auch bekannt unter dem Namen „Hierarchical File System Plus“ (HFS+). Das 1998 eingeführte Laufwerksformat bekam im Jahr 2017 mit dem Apple File System (APFS) einen Nachfolger. Bis heute werden beide Dateisysteme weitgehend unterstützt: Macs können weiterhin Festplatten und andere Speichermedien im Format HFS+ lesen, schreiben – und sogar neu formatieren. Doch in welchem Fall lohnt es sich, das ältere Format einzusetzen? Howard Oakley diskutiert im Artikel mit dem Titel „
Why use APFS?“ das Für und Wider der beiden Dateisysteme.
Die Einführung des neuen Dateisystems erlaubt einige neue Dateitypen namens Sparse und Clone. Sie sparen Platz im regulären Gebrauch: Sparse-Dateien geben ungenutzten Speicherplatz frei, und Clones sorgen dafür, dass bei Dateikopien unveränderte Bereiche nur einmal auf dem Medium verweilen. Hinzu kommen weitere Eigenschaften, die erst mit APFS Einzug hielten: Schnappschüsse erleichtern das Wiederherstellen früherer System- und Dateizustände, zudem integrierte APFS die Möglichkeit der Verschlüsselung kompletter Volumes.
Volumes teilen sich SpeicherplatzEin APFS-Container kann mehrere Volumes enthalten. Diese haben keine feste Größe; sie teilen sich den freien Platz. Ein klarer Vorteil gegenüber dem Vorläufer: Für die unter HFS+ eingerichteten Partitionen muss man vorab den nötigen Speicherplatz bestimmen; eine Veränderung der Größe bedeutet mindestens einen Ausflug in das Festplatten-Dienstprogramm.
Vorteile von HFS+Einen möglichen Grund, Speichermedien weiterhin als HFS+ zu formatieren, sieht Oakley in zunehmender Fragmentierung auf Festplatten. Das neuere Dateisystem ist von Grund auf für Flash-Speicher konzipiert und nimmt keine Rücksicht auf mögliche Dateifragmentierung. Eine als APFS formatierte Festplatte werde bei häufigen Schreib-Operationen deshalb zunehmend langsamer; um die ursprüngliche Geschwindigkeit einer APFS-Festplatte wiederherzustellen, müsse man Daten anderswo zwischenlagern, das Laufwerk komplett löschen und die Daten neu aufspielen.
Wichtige Funktionen von Apple-DateisystemenFunktion | HFS+ | APFS |
Sparse-Dateien | - | + |
Clone-Dateien | - | + |
Schnappschüsse | - | + |
Verschlüsselung | - | + |
Dir. Hard Links | + | (-) |
Keine Wahl bei Startvolume und Time MachineAuf einem einigermaßen aktuellen Mac haben Anwender keine andere Wahl, als APFS für das System zu verwenden: Die Auftrennung in System- und Datenvolume setzt das modernere Dateiformat voraus. Auch bei Time Machine sollte man generell APFS (Groß-/Keinschreibung) verwenden. Insgesamt rät Oakley im Zweifel zum neueren APFS; lediglich bei Festplatten, auf denen häufig geänderte Dokumente lagern, lohnt sich eventuell das ältere HFS+.
Austausch mit Linux/WindowsOakley konzentriert sich in seinem Artikel auf die beiden Apple-exklusiven Formate. Wer hingegen Dateien mit anderen Betriebssystemen austauschen will, hat mit diesen beiden keinen Erfolg. Windows nutzt sein eigenes proprietäres Dateisystem namens NTFS; macOS liest davon zwar, lässt aber keine Dateien darauf schreiben. Umgekehrt kann Windows ohne Zusatz-Software weder APFS noch HFS+ lesen sowie schreiben. Für den Zweck des plattformübergreifenden Dateiaustauschs bietet das Festplattendienstprogramm das Format „ExFAT“ an. Anders als der Vorgänger FAT kommt dies mit großen Dateien zurecht und kann universell gelesen und beschrieben werden.
Zusätzlich zu den hauseigenen Dateisystemen bietet Apple zusätzlich noch zwei Formate aus der Windows-Welt an.