ARM-Umstieg: Kommentar zur Zeitenwende beim Mac
Für Entwickler könnte es einfacher als gedacht werdenEntwickler haben, zumindest den bisherigen Informationen zufolge, einen weniger steinigen Weg als befürchtet vor sich. Dass weder OpenCL noch OpenGL komplett verschwinden, ist eine große Überraschung – sind beide Technologien doch seit geraumer Zeit als "Deprecated" markiert. Höchstwahrscheinlich ist dies ein Zugeständnis an große Hersteller, die nicht zeitnah auf OpenGL verzichten können.
Fazit – eine erste EinschätzungEs ist zweifelsohne eine sehr mutiger Schritt, der viele Nutzer vor Probleme stellen könnte. Apple hat sich die Entscheidung sicherlich nicht einfach gemacht. Intern dürfte man zuversichtlich sein, über Jahre hinweg noch signifikante Steigerungsraten mit "Apple Silicon" zu erzielen. Andernfalls wäre es wohl kaum zu einem Switch gekommen. Genau wie vor 15 Jahren prognostiziert Apple, bis zu zwei Jahre mit der Umstellung zu benötigen. Bekanntlich ging damals aber alles schneller – und auch diesmal dürfte das Ziel lauten, die Sache schnellstmöglich über die Bühne zu bekommen. Das klare Bekenntnis, Intel-Hardware noch auf Jahre zu unterstützen, ist zu begrüßen. Alles andere wäre aus Marketing-Gesichtspunkten allerdings auch Selbstmord, denn andernfalls würde kaum jemand noch zu einem Intel-Mac greifen.
Wir bewerten den Schritt momentan positiv. Den meisten Nutzern ist schlicht egal, welches Hardware-Herz im Mac schlägt, so lange sie ihre Lieblings-Software ausführen können. Gleichzeitig gibt es Fragezeichen bezüglich der Windows-Kompatibilität – und hier verlässt Apple einen Pfad, der früher explizit beworben wurde. Zwar ist unklar, wie viele Nutzer auf Windows angewiesen sind, einen gewissen Prozent dürfte Apple allerdings verprellen. Umsteiger, die sich nicht sicher sind, ob sie nicht doch noch Windows benötigen, könnten nun zögern und sich gegen einen Kauf entscheiden. Das Argument der großen Kompatibilität fällt weg, Apple setzt wie früher wieder auf eine Insellösung. Einen großen Unterschied gibt es trotzdem. Heute ist die Apple-Plattform so wichtig, dass kaum ein namhafter Hersteller darauf verzichten kann. In den Jahren vor dem Intel-Switch sah die Landschaft hingegen noch ganz anders aus.